Leipzig/Halle Airport beispielgebend für Ausbau der Frachtdrehscheibe Uljanowsk

Auf dem Zweiten Internationalen Lufttransportforum ILTF vom 23. bis 25. August 2012 in Uljanowsk präsentierte sich die sächsische Luftfahrtindustrie sowie der Leipzig/Halle Airport in den Fachkonferenzen „Aircraft Engineering: Neue Möglichkeiten und Herausforderungen“ und „Cargo aviation operations. Der Schlüssel zum Erfolg: Vom Flughafen zur multimodalen Drehscheibe“.
 
Ziel der russischen Luftfahrtindustrie ist die Aufnahme der Serienproduktion verschiedener neuer Flugzeugtypen der Marken Iljuschin, Antonow und weiterer russischer Fabrikate, nachdem die Fertigung durch den Zusammenbruch der Sowjetunion praktisch zum Erliegen kam. Insbesondere das Projekt einer MS 21-Familie, neue Mittelstrecken-Passagierflugzeuge für 150 bis 212 Passagiere, wird ehrgeizig verfolgt. „Die Entwicklung neuer Flugzeugtypen ist bereits weit fortgeschritten, Komponentenhersteller bereiten den Serienproduktionsstart diverser Bauteile, wie Kabinen- und Cockpitsysteme, vor“, so Michael Muth, Geschäftsführer der ASIS, Dresden. In Gesprächen mit hohen Vertretern der Russischen Föderation und dem Gebiet Uljanowsk, Repräsentanten des russischen Luftfahrtkonsortiums United Aircraft Corporation (UAC), sowie der Volga-Dnepr Gruppe und weiteren russischen Firmen wurden die Beziehungen zwischen dem Standort Sachsen und Russland vertieft. 
 
In Uljanowsk wurden sowohl mit westlichen Produzenten als auch mit russischen Herstellern mögliche Formen der Zusammenarbeit besprochen. „Hier ergeben sich Aufträge für die sächsische Luftfahrtindustrie“ so Muth weiter. Die ASIS wird dabei als Schnittstelle zwischen der Luftfahrtindustrie Russlands und der mitteldeutschen Region fungieren. Es ist beabsichtigt, die Gespräche auf hoher politischer Ebene im Rahmen der Luft- und Raumfahrtmesse ILA im Herbst in Berlin auf dem Gemeinschaftsstand Sachsens fortzusetzen.
 
Uljanowsk wird in Russland als die Hauptstadt der Luftfahrt bezeichnet. Die Region verfolgt den ehrgeizigen Plan, ein Frachtdrehkreuz zwischen Asien und Europa zu etablieren. Dazu wurde eine wirtschaftliche Sonderzone für globale Dienstleistungen, Handel und Produktion entwickelt. Auf Einladung der Region Uljanowsk präsentierte Dierk Näther, Geschäftsführer des Leipzig/Halle Airport, den Ausbau des mitteldeutschen Flughafens als Maßstab für die Ziele in Uljanowsk. Der ehemalige Aeroflot-Chef und gegenwärtig stellvertretende Verkehrsminister der Russischen Föderation, Walerij Okulow, lobte den Ausbau und die enorme Frachtentwicklung des Leipzig/Halle Airport. Neben den Flughäfen Hongkong und Dubai sei er beispielgebend für Uljanowsk, betonte Okulow in seiner Rede an die Konferenzteilnehmer.
 
Partnerschaften mit russischen Unternehmen sind am Leipzig/Halle Airport integraler Bestandteil der erfolgreichen Entwicklungen. Seit 2006 befindet sich dort die einzige europäische Wartungsbasis für Frachtflugzeuge vom Typ Antonow 124 und Iljuschin 76. Darüber hinaus gab die Volga-Dnepr Gruppe kürzlich die Stationierung des „Flüster-Frachters“ Il-76TD-90VD, einer deutlich leiseren Frachtmaschine der neuesten Generation, bekannt. „Russland und die Staaten der ehemaligen Sowjetunion verzeichnen ein stetiges Wachstum, von dem wir bereits jetzt an unserem Flughafenstandort profitieren“, sagt Näther und ergänzt: „Bei Verhandlungen stelle ich immer wieder fest, dass Deutschland und auch Sachsen eine hohe Wertschätzung bei der russischen Industrie genießen“.  

Quelle: Flughafen Leipzig/Halle GmbH
 

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