Logistik Made in Germany

Trotz der aktuellen Konjunkturschwäche gehen Experten davon aus, dass die Logistik eine der wachstumsstärksten Branchen in Deutschland bleiben wird.

 Von den Stärken des Logistikstandorts Deutschland und der deutschen Logistikdienstleister können sich Unternehmen aus aller Welt bei der transport logistic 2009 überzeugen. Die 12. Internationale Fachmesse für Logistik, Telematik und Verkehr findet vom 12. bis 15. Mai 2009 in München statt.

Deutschland ist ein Land der Logistik. Hier wurden im Jahr 2007 205 Milliarden Euro im Bereich Logistik erwirtschaftet, vier Milliarden Tonnen Güter befördert und 2,7 Millionen Erwerbstätige waren in der Branche beschäftigt. Das geht aus der vor kurzem erschienenen Studie „Die Top 100 der Logistik 2008/2009“ von Prof. Peter Klaus und Christian Kille hervor. Die Logistik ist nach dem Handel und der Automobilindustrie die drittgrößte Branche in Deutschland – Tendenz steigend. Auch im europäischen Vergleich braucht sich Deutschland nicht zu verstecken: mit einem fast doppelt so hohen Logistikumsatz wie der Zweitplatzierte Frankreich führt Deutschland das Ranking an.

Zu den Standortvorteilen Deutschlands zählen der „relativ hohe Industrialisierungsgrad, die wirtschaftliche Offenheit, die zentrale Lage Deutschlands, seine polyzentrische Wirtschaftsstruktur sowie die qualitativ und quantitativ gute Verkehrsinfrastruktur“, so die vor kurzem veröffentlichte Studie „Logistik in Deutschland“ der Deutschen Bank Research. Weitere Vorteile: kein anderes Land der G8-Staaten habe einen ähnlich hohen Anteil der Ex- und Importe am BIP und der Markt mit 82 Millionen deutschen Konsumenten erhöht das lokale Absatzpotenzial für Industrie und Handel.

Aber auch die Dienstleister tragen zur deutschen Logistikkompetenz bei. Sie managen effizient operative logistische Prozesse und zeigen sich aufgeschlossen gegenüber neuen Trends oder Technologien, wie der Radio Frequency Identification (RFID) oder Systemen zum vollautomatischen Kommissionieren. Auch bei der Entwicklung von IT-Lösungen für die Logistik sind deutsche Unternehmen erfolgreich. Ein weiteres Beispiel für Logistik „Made in Germany“: Das im Jahr 2005 in Deutschland eingeführte Mautsystem, das international großes Interesse geweckt hat. Eine wichtige Voraussetzung für die schnelle Anpassung an neue Entwicklungen ist, dass ausreichend qualifiziertes Personal zur Verfügung steht. Neben modernen Ausbildungsberufen wie Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung, Fachkraft für Lagerlogistik oder Fachkraft für Hafenlogistik bieten in Deutschland zahlreiche Hochschulen und Universitäten Studiengänge zur Ausbildung des zukünftigen Logistik-Managements an.

Dank dieser Stärken konnten sich viele deutsche Logistikdienstleister auch auf den internationalen Märkten etablieren. Deutsche Post World Net (DHL) und die Deutsche Bahn haben es sogar auf die Plätze 1 und 5 im weltweiten Ranking der größten Logistik-Dienstleistungsunternehmen geschafft. Aber die Branche kann sich auf diesen Erfolgen nicht ausruhen. Täglich stellen sich ihr neue Herausforderungen: Welche Rolle kann Deutschland bei zunehmender Globalisierung der Produktion spielen? Wie kann sich die Logistik an die Beschleunigung der Taktraten anpassen? Welche Maßnahmen sind notwendig, um der wachsenden Umweltsensibilität gerecht zu werden? Wirtschaft, Wissenschaft und Politik müssen gemeinsam Antworten auf diese Fragen finden. Erste Ansätze sind zum Beispiel im Masterplan Güterverkehr und Logistik zu finden, der im Juli dieses Jahres von der Bundesregierung verabschiedet wurde und ein umfassendes Handlungskonzept zur Bewältigung des wachsenden Güter- und Personenverkehrs in Deutschland enthält.

Zur Diskussion der aktuellen Logistikthemen gibt es in Deutschland zahlreiche Verbände oder Logistikinitiativen. Sie nutzen die transport logistic 2009 als wichtige Plattform. Darüber hinaus erwartet die transport logistic im nächsten Jahr zahlreiche deutsche Logistikregionen, die ihre Standorte präsentieren werden.  

Quelle: MyLogistics

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