Logistik-Software aus der Steckdose

"Cloud Computing wird oft als neue Technologie dargestellt – im Wesentlichen ist der Paradigmenwechsel, der sich mit OnDemand oder Cloud Computing verbindet, aber eine Revolution in der Bezugsmethode", meint Heinz-Paul Bonn, Vizepräsident des Bundesverbands für Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien und Vorstandsvorsitzender der Kölner GUS Group. Bonn war einer der Diskussionsteilnehmer zum Thema "Logistik-Software aus der Steckdose", die am 12. Mai auf der transport logistic-Messe in München stattfand. Unter der Leitung von Professor Dr. Michael ten Hompel, dem Leiter des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik, Dortmund, wurden die Chancen und Risiken des Cloud Computings in der Logistik untersucht.

 

Bonn sieht gerade für Logistikdienstleister ein wesentliches Marketing- und Vertriebsmoment im OnDemand-Computing: "Das Internet ist nicht nur das Medium, über das neue Kunden Zugriff auf Anwendungen haben, sondern auch das Medium, das Anbietern Zugriff auf neue Kunden verschafft."

Die Analogie von Cloud Computing und Logistikdienstleistung sei verblüffend. Logistik-Service-Provider verkauften ja nicht Lagerhallen oder Lastwagen, sondern deren Nutzung. Es sei also ein "Storage-OnDemand-Geschäft", wenn Logistiker Lagerflächen für andere bewirtschaften, Transportaufträge im Service leisteten oder Kommissionier Dienstleistungen erbrächten und ganze Systeme für ihre Kunden konfigurierten oder assemblierten.

 

Bonn: "Ich gehe deshalb davon aus, dass OnDemand-Angebot wie Plattform- oder Software-as-a-Service einen zusätzlichen Boom für die Logistik bedeuten werden, weil sie ideal in das Szenario der Logistikservices passen." Bonn geht davon aus, dass Logistikanbieter selbst als OnDemand-Anbieter auftreten – zum Beispiel durch den Zugriff der Kunden und Mandanten auf die Warehouse-Software, die das Lager managt, auf Tourenplanungen oder auf Auftragsmanagement kompletter Finance- und Kundenmanagement-Lösungen. Damit löse Cloud Computing ein Versprechen ein, das zu Beginn des Jahrtausends mit eLogistics 2.0 bereits gegeben wurde.

Quelle: GUS Group

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