Logistikbranche steuert auf einen Rekordumsatz zu

Der drittgrößte Wirtschaftsbereich Deutschlands ist gut in das Jahr 2011 gestartet. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise sind überwunden – und für 2011 erwartet die Bundesvereinigung Logistik gemeinsam mit der Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services einen Rekordumsatz des Wirtschaftsbereichs Logistik in Höhe von 222 Milliarden Euro.

"Aktuell gehen wir – ausgehend von einem Umsatz von 211 Milliarden Euro 2010 – von einem weiteren Wachstum in 2011 von rund fünf Prozent aus. 2011 würde damit 2008 beim Logistikumsatz als Rekordjahr ablösen", so der Vorstandsvorsitzende der Bundesvereinigung Logistik, Prof. Raimund Klinkner, bei der Auftaktpressekonferenz des Tages der Logistik im HOLM-Forum am Flughafen Frankfurt.

Gute Nachrichten gibt es auch für den Logistikarbeitsmarkt: Bei den Beschäftigtenzahlen wurde in der Krise unterproportional angepasst (minus 3,6 Prozent in 2009). Bereits 2010 wuchs die Beschäftigtenzahl wieder auf 2,75 Millionen und dürfte 2011 das Niveau von 2008 erreichen oder sogar überschreiten. Bei allem Optimismus wies Klinkner jedoch gleichzeitig auf viele Unsicherheitsfaktoren hin: Wirtschaftsentwicklungen im Euroland (Irland, Portugal, Griechenland, Spanien, Italien), die Unruhen in arabischen Ländern und in Afrika, die Katastrophen in Japan, den Wettbewerb der großen Währungen Dollar, Euro und Yuan.

Gute Berufsperspektiven
Die strukturellen und konjunkturellen Signale weisen beim Arbeitsmarkt in die gleiche Richtung: Die Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern wird weiter steigen. Verstärkt wird dies dadurch, dass sich die Logistik in immer komplexeren Handlungsfeldern bewegt. "Die Logistik braucht vermehrt Mitarbeiter mit akademischer Bildung – und Praktiker, die sich konsequent weiter qualifizieren", sagte Klinkner. Gesucht würden vor allem Ingenieure und Wirtschaftsingenieure, Betriebswirte und Informatiker mit einem Studienschwerpunkt in Logistik/Supply Chain Management. "Der Tag der Logistik, an dem mehrere hundert Unternehmen und Institutionen ihre Türen öffnen, leistet einen wichtigen Beitrag, den Wirtschaftsbereich bekannt zu machen", so Klinkner.

Um dieses Ziel zu erreichen, zeigt der drittgrößte Wirtschaftsbereich Deutschlands Flagge. Es sind nicht nur die großen Logistikstandorte wie Hamburg und Bremen, das Ruhrgebiet und der Frankfurter Raum, die den Tag der Logistik nutzen. Angebote gibt es von Aachen bis Dresden und von Tarp im Norden Schleswig-Holsteins bis Lörrach im äußersten Südwesten. Auch verschiedene Standorte in Österreich laden am Tag der Logistik ein, zwei Veranstaltungen gibt es in Dänemark, eine in der Tschechischen Republik.

Einige Beispiele für Veranstaltungen
Industrie: Audi stellt in Ingolstadt progressive Logistik sowie getaktete und automatisierte Logistik vor. Still präsentiert in Hamburg den effizienten Materialfluss in der Produktion von Staplern. In Ludwigshafen heißt es bei BASF: Open Day. Und bei Grohe in Hemer lautet die Einladung „Enjoy Water – Behind the Scenes“.

Handel: Die Adolf Würth GmbH präsentiert in Künzelsau Berufsbilder der Logistik. Bei dm-drogeriemarkt in Waghäusl geht es um Frauensperspektiven in der Logistik. Rewe in Dortmund präsentiert Handelslogistik im Wandel und stellt Berufe mit Zukunft in der Logistik vor. Trinks schließlich gibt in Neumünster Einblicke in die Getränkelogistik.

Logistikdienstleistungen: DB Schenker bietet Besichtigungen und Führungen an mehr als 20 verschiedenen Standorten an. Go! öffnet seine Tore an den Standorten Leipzig, Berlin und Hamburg. Die Hermes Logistik Gruppe ist unter dem Titel „Der HUB von innen“ in Friedewald und Langenhagen mit dabei. Kühne + Nagel hat an sechs Standorten ein vielfältiges Programm entwickelt. In Wörth, Ludwigshafen und Koblenz lädt Contargo zu Terminalführungen.

Andere Veranstalter: Der BVL Campus in Bremen ermöglicht Schülern ein kurzes Schnupperstudium. Der Studententag LogistikRuhr lädt zu Gesprächen und Vorträgen nach Dortmund ins Fußballstation. Die größte Einzelveranstaltung 2011 verspricht wieder die Job- und Karrierebörse der Logistik-Initiative Hamburg am Flughafen Hamburg, Terminal Tango, zu werden.

Was dem Auge der Öffentlichkeit oft verborgen ist, wird so an vielen Orten erlebbar. Logistik bedeutet Planung und Steuerung aller Informations- und Materialflüsse zwischen Kunden und Lieferanten, aber auch innerhalb von Unternehmen. Der Montagesteuerer aus der Automobilfabrik, der Versandleiter im Lebensmittelhandel, der Einkäufer eines chemischen Betriebs und der Disponent eines Spediteurs – sie alle sind mit Logistik befasst.

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

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