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Logistiker im Stimmungshoch

Auf dem 27. Deutschen Logistik-Kongress wagte die BVL einen Blick in die Glaskugel – und prognostizierte zur Freude der Branchenvertreter ein vierprozentiges Umsatzwachstum.

Als wäre es eine abgemachte Sache: Pünktlich zum 27. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin hat das Konjunkturbarometer im Oktober nach 33 monatiger Krisenstimmung wieder deutlich nach oben ausgeschlagen. In seiner Eröffnungsrede gab sich der Vorstandsvorsitzende der Bundesvereinigung Logistik (BVL), Prof. Raimund Klinkner, entsprechend zuversichtlich: „Die Logistik profitiert überproportional vom Wachstum des deutschen Bruttoinlandsproduktes“, sagte der Logistikmanager. In Übereinstimmung mit den Berechnungen der Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services erwarte die BVL für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum von vier bis fünf Prozent.

Sollte die längerfristige BVL-Prognose zutreffen, dürfte sich die Logistikwirtschaft im kommenden Jahr auf ein Umsatzwachstum in etwa derselben Größenordnung freuen. „2011 würde die Logistik damit wieder – und das schneller als noch vor kurzem erwartet –  das Rekordniveau des Jahres 2008 erreichen“, so Klinkner. Insgesamt habe sich die Logistikbranche während der Wirtschaftskrise ausgesprochen respektabel geschlagen. Klinker ermahnte die Kongressbesucher jedoch dazu, die gute wirtschaftliche Stimmung derzeit besser mit Vorsicht zu genießen. „Wir erleben zwar, dass die Branche verstärkt wieder Personal aufbaut“, so der BVL-Funktionär. Was die Umsetzung größerer Projekte anbelangt, sei bei den Unternehmen jedoch noch ein regelrechter Investitionsstau zu beobachten. Diesen führt der BVL-Funktionär auf mehrere weltwirtschaftliche Einflussfaktoren zurück, die eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung behindern könnten. „Dazu zählen unter anderem der nicht anspringende Weltkonjunkturmotor USA, die Risiken hoch verschuldeter Volkswirtschaften, die Ängste der Wirtschaft vor einer Überhitzung der Märkte in China und Brasilien sowie der aktuell tobende Währungskrieg, dem ein Handelskrieg mit unabsehbaren Folgen für Deutschland als exportorientierter Volkswirtschaft folgen könnte.“

Den Unternehmen gab Klinkner deshalb den Rat, wachsam zu sein: Intelligentes Wachstum sei das Gebot der Stunde. „Die Unternehmen der Branche sollten sich die Fähigkeit bewahren, den Aufschwung aktiv mitzugestalten. Trotzdem sollten sie jederzeit bereit sein, den kommenden Turbulenzen zu trotzen.“ (WAL)

Logistik express Redaktion: Karin Walter

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