Logistikkonjunktur stabilisiert sich auf Vorkrisenniveau

Mess- und Regelungstechniker sprächen von typischem „Einschwingverhalten“: Die Aus-schläge des Logistik-Indikators, den das Institut für Weltwirtschaft im Auftrag der BVL ermittelt, haben abgenommen. Die wirtschaftliche Lage und die Erwartungshaltung für die kommenden zwölf Monate sind im ersten Quartal 2011 auf hohem Niveau fast de-ckungsgleich – insbesondere in Industrie und Handel. Der Gesamtindex erreicht mit rund 148 Zählern einen Wert, der deutliche 48 Indexpunkte über dem Normalniveau liegt und damit gerade einmal 4,4 Prozent hinter den Spitzenwerten des Vorquartals zurückbleibt.

Industrie, Handel und Logistikdienstleister rechnen weiterhin mit einer sehr günstigen allgemeinen Geschäftsentwicklung. Sie gehen von weiteren Investitionen und Personal-aufbau aus. Die Nachfrage nach Logistikleistungen ist weiterhin hoch, die aktuell im Markt verfügbaren Kapazitäten bleiben knapp. Das Wachstum des Auftragseingangs aus dem In- und Ausland ist zum Vorquartal leicht abgeschwächt, die Dynamik der Ge-schäftsentwicklung bleibt jedoch hoch. Die relativen Logistikkosten stiegen stärker als andere Kostenkomponenten. All dies sind Indikatoren für eine robuste Gesamtverfassung des Wirtschaftsbereichs.

Der Blick in die Zukunft offenbart einige Risiken: So ist nicht absehbar, welche Folgen die politischen Umwälzungen in der arabischen Welt auf die globale Wirtschaft haben wer-den. Im Inland wird die weitere Entwicklung der Infrastruktur kritisch betrachtet: 60 Pro-zent der Befragten gaben an, sich intensiv mit dem „Aktionsplan Güterverkehr und Logis-tik“ auseinandergesetzt zu haben. Von dieser Gruppe halten 87 Prozent die im Aktions-plan skizzierten Maßnahmen zum Ausbau der Verkehrswege und der intermodalen Sys-teme für unzureichend. Ein Alarmzeichen, denn die Infrastruktur ist die Grundlage für die logistische Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.

Insbesondere gilt dies, wenn nicht nur die „sichtbare“ Infrastruktur wie Straße, Schiene, Wasserwege, Luftfahrteinrichtungen und deren Umschlagspunkte betrachtet wird, son-dern auch die Weiterentwicklung von kabel- und funkgesteuerten Netzwerken sowie von technischen Systemen zur Ver- und Entsorgung. Die Verantwortlichen in den Wirtschafts- und Verkehrsministerien des Bundes und der Länder sind aufgerufen, jetzt mutig und entschlossen zu handeln – im Sinne der weiteren Entwicklung des drittgrößten Wirt-schaftsbereichs in Deutschland.

Quelle: Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.

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