Luftverkehrsteuer belastet Ergebnis der Air Berlin PLC
3. Quartal: Air Berlin PLC steigert Umsatz auf 1,375 Mrd. Euro / Kapazität leicht reduziert, Yield und Auslastung verbessert / Programm „Shape & Size“ mit einem Umfang von 200 Mio. Euro auf gutem Weg
Die Air Berlin PLC konnte im dritten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum den Yield (Erlös pro Passagier) von 110,94 Euro um 5,1 Prozent auf 116,61 Euro (ohne Luftverkehrsteuer) erhöhen. Gleichzeitig verbesserte sich der Sitzladefaktor um 1,7 Prozentpunkte auf 84,1 Prozent. Die Kapazität wurde um 0,5 Prozent auf 13,4 Mio. Plätze reduziert. Ihren Umsatz hat die Air Berlin PLC im Vergleich zum Vorjahr von1,241 Mrd. Euro um 10,8 Prozent auf 1,375 Mrd. Euro gesteigert. Das EBITDAR (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Leasingaufwendungen) ist im selben Zeitraum von 336,4 Mio. Euro auf 269,3 Mio. Euro gesunken; das EBIT (operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern) fiel von 171,7 Mio. Euro auf 96,8 Mio. Euro, wobei im Vorjahr 26,3 Mio. Euro positive Einmalerträge verbucht wurden. Ohne die Luftverkehrsteuer würde sich ein EBIT von 148,3 Mio. Euro ergeben. Der Nettogewinn reduzierte sich von 135,9 Mio. Euro auf 30,2 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote der Air Berlin PLC beträgt 14 Prozent (Ende 2010: 21 Prozent) und die Nettoverschuldung 644 Mio. Euro (Vorjahresende: 489 Mio. Euro).
airberlin CEO Hartmut Mehdorn hat erneut für die Abschaffung der Luftverkehrsteuer plädiert. Bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal 2011 sagte Mehdorn am Donnerstag: „Durch den harten Wettbewerb sei es unmöglich, die Steuer an die Kunden weiterzugeben. Sie beschädigt den margenschwachen Luftverkehr in Deutschland.“ Ferner führe die Luftverkehrsteuer, die als Vorziehen des Emissionshandels angekündigt worden sei, sämtliches Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit ad-absurdum, da sie den CO2-Ausstoß nicht berücksichtige, betonte Mehdorn. Die von der Politik im nächsten Jahr geplante Evaluierung der Steuer sollte dringend vorgezogen werden. Neben der Luftverkehrsteuer hätten auch der hohe Ölpreis sowie Streiks bzw. angekündigte Streiks der Fluglotsen airberlin ein besseres Ergebnis im dritten Quartal verhindert – und dies trotz besserer Auslastung und trotz Verbesserung der Einnahmen pro Passagier.
Ulf Hüttmeyer, airberlin CFO, betonte, dass das im Sommer von airberlin aufgelegte Effizienzsteigerungsprogramm „Shape & Size“ mit mehr als 30 Arbeitsgruppen auf sehr gutem Weg sei, um das Unternehmen in Zukunft nachhaltig profitabel aufzustellen. Hüttmeyer: „Nach jetzigem Stand gehe ich davon aus, dass das Programm bereits im kommenden Jahr einen Umfang von rund 200 Mio. Euro erreichen wird.“