MAN nach wie vor in schwierigem Marktumfeld

Die Geschäftszahlen der MAN Gruppe lagen im 1. Halbjahr 2013 unterhalb des Vorjahreszeitraums. Die Gründe dafür finden sich vor allem in den nach wie vor schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen. Allerdings sieht MAN noch immer keine nennenswerte Erholung der Weltwirtschaft. Vor allem der für die Geschäftstätigkeit des Unternehmens sehr bedeutende Euroraum befindet sich noch immer in der Rezession. 
 
Dies hat zur Folge, dass Kunden – sowohl im Geschäftsfeld Commercial Vehicles, als auch im Geschäftsfeld Power Engineering – Investitionen weiter aufschieben oder in deutlich geringerem Umfang tätigen. Wie erwartet war der europäische Nutzfahrzeugmarkt daher in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres klar rückläufig. In Brasilien erholte sich die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen hingegen wieder. Wie bei den Nutzfahrzeugen befindet sich MAN auch im Geschäftsfeld Power Engineering in einem nach wie vor schwierigen Marktumfeld. Neben den auch hier bestehenden konjunkturellen Unsicherheiten haben viele Kunden weiterhin Schwierigkeiten bei der Finanzierung größerer Projekte. Dies führt zu Verzögerungen bei der Auftragsvergabe. Zudem musste MAN sehr hohe projektspezifische Vorsorgen im Geschäftsbereich Power Plants und geringere Einnahmen aus dem Lizenzgeschäft in Kauf nehmen. Die angespannte Marktlage wirkte sich naturgemäß auf den Auftragseingang aus. Im Geschäftsfeld Commercial Vehicles betrug er im 1. Halbjahr 2013 rund 6,1 Mrd Euro und lag damit 6 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Im 2. Quartal erhöhte sich der Wert wieder und lag um 128 Mio Euro über dem des 1. Quartals. Während bei MAN Truck & Bus die Aufträge im 1. Halbjahr 2013 um 11 Prozent auf 4,5 Mrd Euro zurückgingen, konnte MAN Latin America seinen Auftragseingang im selben Zeitraum um 11 Prozent auf 1,6 Mrd Euro steigern. Im Geschäftsfeld Power Engineering sank der Auftragseingang in den ersten sechs Monaten um 7 Prozent auf 1,8 Mrd Euro. Bei MAN Diesel & Turbo gingen die Bestellungen auf 1,6 Mrd Euro zurück. Renk erreichte einen Auftragseingang von 237 Mio Euro und liegt damit 16 Prozent unter dem – allerdings sehr guten – Vorjahreszeitraum. Für die MAN Gruppe resultiert daraus ein Auftragseingang von 7,7 Mrd Euro in den ersten beiden Quartalen 2013, was einem Rückgang von 7 Prozent entspricht. Der Umsatz der MAN Gruppe sank hingegen nur leicht. Mit 7,5 Mrd Euro lag er 2 Prozent niedriger als im 1. Halbjahr des vergangenen Geschäftsjahrs. Ursache dafür ist ein Rückgang bei Power Engineering um 7 Prozent, bei den Nutzfahrzeugen stieg er bedingt durch die Verbesserung bei MAN Latin America hingegen mit 1 Prozent leicht an. Das Operative Ergebnis des 1. Halbjahrs 2013 war mit -10 Mio Euro leicht negativ. Dies entspricht einer Umsatzrendite von -0,1 Prozent. Im Wesentlichen ist dies auf den Rückgang im Geschäftsfeld Power Engineering zurückzuführen, das ein negatives Operatives Ergebnis von -193 Mio Euro auswies. Hauptgrund dafür sind die sehr hohen Belastungen aus Vorsorgen für ein noch nicht abgeschlossenes Großprojekt im Geschäftsbereich Power Plants. Im Nutzfahrzeuggeschäft erwirtschaftete MAN in den ersten sechs Monaten ein Operatives Ergebnis von 142 Mio Euro. Dabei entfielen 35 Mio Euro auf MAN Truck & Bus, MAN Latin America erreichte in diesem Zeitraum ein Operatives Ergebnis von 107 Mio Euro. Verglichen mit dem 1. Quartal ist das 2. Quartal 2013 erwartungsgemäß besser ausgefallen. Entscheidend wird aber sein, wie rasch sich die Weltkonjunktur von den Unsicherheiten, die beispielsweise durch die Euro-Krise ausgelöst wurden, erholt. 

Quelle: MyLogistics

Portal: www.logistik-express.com

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