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Miebach Studie über Logisitk-Outsourcing

In Kooperation mit der DVZ (Deutschen Verkehrs-Zeitung) führte Miebach Consulting Anfang des Jahres in neunter Auflage eine globale Studie zum Thema Logistikoutsourcing für Logistikexperten aus Industrie, Handel und Dienstleisterbranche durch. Mit 700 teilnehmenden Unternehmen aus Deutschland, Europa und Lateinamerika liefert die Studie Erkenntnisse auf internationaler Ebene.

Beitrag: Redaktion.

Dr. Klaus-Peter Jung, Partner, Miebach Consulting GmbH: „Verlader bewerten Logistikoutsourcing heute anders als vor fünf oder zehn Jahren, sowohl bezüglich der damit verbundenen Ziele, Risiken als auch Entscheidungskriterien zur Dienstleisterauswahl. Dienstleister hingegen haben sich noch nicht vollständig auf diese neuen Anforderungen eingestellt. Hier gibt es teilweise erheblichen Nachholbedarf, um wieder näher an die Kunden heranzurücken,“ sagt Dr. Klaus-Peter Jung, Partner, Miebach Consulting GmbH.

Gerade deutsche Logistikdienstleister unterschätzen aktuell massiv die Bedeutung der neu aufgenommenen Auswahlkriterien wie Innovationsfähigkeit, Personalbeschaffung, Einhaltung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes, Tariftreue oder auch „Diversity Culture“.

Dieses Ergebnis ist umso erstaunlicher, da zum einen die Einschätzung der Bedeutung „traditioneller“ Kriterien über die Jahre hinweg sehr treffend war und zum anderen die Abweichung der Einschätzung zwischen Verladern und Logistikdienstleistern in Lateinamerika sowie im restlichen Europa deutlich geringer ausfällt als in Deutschland.

Zufriedenheit mit Outsourcingergebnis sinkt.
Wie auch schon von 2017 zu 2020 hat nun 2023 im Vergleich zu 2020 die Zufriedenheit der Auftraggeber mit dem Ergebnis des Outsourcings abgenommen. Dies gilt für alle Regionen gleichermaßen, wenngleich in Deutschland am geringsten, wobei hier die Zufriedenheit insgesamt auch schon am geringsten ist. Hauptsächlich ist dies auf eine deutliche Verschlechterung der qualitativen Erfolgsfaktoren zurückzuführen. So sind in Deutschland nur noch 43% der Befragten mit dem qualitativen Ergebnis des Outsourcings zufrieden.

Qualifikation, KVP und KPIs als Erfolgsfaktoren der Umsetzung identifiziert – Mitarbeiterschulungen gehen jedoch zurück Die Qualifikation der Mitarbeiter, eine offene Kommunikation, Transparenz und Kennzahlen sowie das Bemühen um eine stetige Verbesserung sind Erfolgsfaktoren für die Umsetzung von Outsourcingprojekten.

Obwohl die Unternehmen der Qualifikation von Mitarbeitern einen wichtigen Stellenwert einräumen, gehen jedoch Schulungen von Mitarbeitern in Outsourcingprojekten zurück: Die Ergebnisse aus 2023 zeigen nach einem Rückgang in 2020 wieder eine Zunahme der Projekte ohne Schulung auf 14% für Deutschland. Wurden keine Schulungen durchgeführt, so liegt dies in der Regel daran, dass die Verantwortlichen der Überzeugung sind, Schulungen seien nicht notwendig gewesen.

„Unzureichendes Mitarbeitertraining führte bei einigen befragten Unternehmen bereits zu niedriger Produktivität, Fehleranstieg und Schäden an Ware und Lagertechnik. Das schon seit Jahren virulente Problem der sinkenden Qualifikation hat sich in Verbindung mit dem auch in der Logistik deutlich spürbaren Fachkräftemangel noch verstärkt. Der Rückgang an Trainings in Outsourcingprojekten ist daher eindeutig ein Schritt in die falsche Richtung,“ sagt Prof. Dr. Bernd Müller-Dauppert, Mitglied der Geschäftsleitung, Miebach Consulting. (RED)

Quelle: LOGISTIK express Journal 3/2023

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