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Mineralölindustrie: Kraftstoffe haben geringen Anteil an Autokosten

Nach Angaben des Verbraucherpreisindexes der Statistik Austria sind die Preise für die allgemeinen Mobilitätskosten im Zeitraum von 2012 bis 2015 um 3,1 % gesunken. Diese Preisreduktion geht zu einem großen Anteil auf das Konto der Kraftstoffe. Diese wurden nämlich im Vergleichszeitraum um 20,3 % günstiger. Die Vollkosten-Rechnung belegt: Nur 10 % der Gesamtkosten bei Diesel-PKW und 13 % bei Benzinern entfallen auf den Kraftstoff.

„Kaum andere Produkte des Alltags haben eine so hohe Preissensibilität wie die Kraftstoffe“, sagt Dr. Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbandes der Mineralölindustrie (FVMI). „Der Hauptanteil der Autokosten ergibt sich jedoch aus ganz anderen Posten.“ Sieht man sich die Vollkosten-Rechnung für einen Mittelklassewagen an, entfallen bei einer Fahrleistung von 15.000 Kilometern pro Jahr nur 13 % der Kosten auf Benzin. Beim vergleichbaren Diesel-Modell sind es sogar nur 10 %. Das heißt: 87 %, beziehungsweise 90 % der Mobilitätskosten entstehen nicht an der Tankstelle. Den größten Kostenanteil trägt mit 46 % die Anschaffung, beziehungsweise der Wertverlust. In Summe nehmen weitere 41 % beim Benziner und 44 % beim Diesel folgende Posten ein: Versicherung (15 % Benziner, 16 % Diesel), Wartung (13 % Benziner, 15 % Diesel), Nebenkosten (6 % Benziner, 7 % Diesel) und die motorbezogene Versicherungssteuer (7 % Benziner, 6 % Diesel). Übrigens wurde in dieser Kalkulation nur mit den Kosten für die Haftpflichtversicherung gerechnet. Eine entsprechende Kasko-Versicherung würde den Anteil der Spritpreise an den Gesamtkosten zusätzlich verringern.

Kraftstoffpreise entlasten Haushaltsbudgets
Seit 2012 wurden die Kraftstoffe laut Verbraucherpreisindex (VPI) der Statistik Austria um 20,3 % günstiger. Sie tragen damit zur Vergünstigung der allgemeinen Mobilitätskosten (- 3,1 %) bei. Das sind jene Kosten, die jährlich von der Statistik Austria ausgewertet werden und in den Bereich Verkehr entfallen. In diesem Warenkorb werden der Kauf von Fahrzeugen (PKW, Krafträder, Fahrräder), der Betrieb von privaten Fahrzeugen (Instandhaltung und Kraftstoffe) sowie sämtliche Verkehrsdienstleistungen (darunter Schienenpersonenverkehr, Luftpersonenverkehr und weitere) zusammengefasst. Die Ergebnisse zeigen, dass Kraftstoffpreise derzeit zur allgemeinen Entlastung der Haushaltsbudgets beitragen und den allgemeinen Mobilitätsaufwand vergünstigen. Und das, obwohl die Kosten für Schienen- und Straßenpersonenverkehr zusammen im gleichen Zeitraum um 8,1 % sowie Instandhaltung und Reparaturen von Kraftfahrzeugen um 9,2 % teurer wurden.

Nicht außer Acht lassen darf man auch die Tatsache, dass die Kraftstoffpreise derzeit deutlich auf die Inflationsrate drücken. So kostete Eurosuper gemäß den Erhebungen des FVMI in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 10 % und Diesel um 15 % weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Über den FVMI
Der Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) ist eine bundesweite Fachorganisation im Bereich der Wirtschaftskammer Österreich und als gesetzliche Interessenvertretung Bindeglied zwischen Wirtschaft und Öffentlichkeit. Mitglieder sind österreichische Unternehmen, die Rohöl aufsuchen und fördern (upstream), in Pipelines transportieren (midstream) und in eigenen oder konzernverbundenen Raffinerien verarbeiten sowie Mineralölprodukte vertreiben (downstream).

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