Nachwuchs-Logistiker optimiert Passagierströme

Julian Wulf ist der diesjährige Preisträger des Wissenschaftspreises der Logistik-Initiative Hamburg. Der 26 Jahre alte Wirtschaftsinformatiker aus Hamburg hatte sich im Rahmen seiner Diplomarbeit mit der Optimierung von Passagierströmen auf Flughäfen beschäftigt. Vergeben wurde der mit 1500 Euro dotierte Preis auf der Veranstaltung "Logistik trifft Wissenschaft" der Logistik-Initiative Hamburg, auf der sich im Otto Forum Hamburg heute über 100 hochkarätige Wissenschaftler und Manager von logistiknahen Unternehmen aus der Metropolregion Hamburg trafen.

Wie können Flughäfen die steigenden Passagierzahlen bewältigen, ohne dabei zu expandieren? Mit dieser Frage hat sich Julian Wulf während seiner Diplomarbeit beschäftigt. Hauptziele seiner Arbeit sind es, vorhandene Flächen besser auszulasten und somit zu einer nachhaltigen Flughafenentwicklung beizutragen, den Service für Passagiere zu verbessern und den Fluggesellschaften Informationen über möglicherweise verspätete Kunden zu verschaffen.

Dazu hat der Hamburger ein Verfahren zur lastensensitiven Routenführung von Passagieren entwickelt, welches Passagierströme in einem Online-Optimierungsverfahren aufteilt und so zu einer gleichmäßigen Auslastung des Wegenetzes führt. Der Passagier profitiert dabei von einer individuellen Routenführung, die persönliche Vorlieben berücksichtigt, und kann sich dabei stets sicher sein, sein Abfluggate rechtzeitig zu erreichen. Um den Zustand des Wegenetzes im Planungszeitraum abbilden zu können, wird es als zeitexpandierter Graph modelliert. Ein angepasster Dijkstra-Algorithmus wird zur Bestimmung der kürzesten Wege verwendet. Wulf, der zur Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Logistik und Transport arbeitet, möchte zunächst promovieren, "um dann später wieder in die Praxis zurückzugehen."

Mit dem Wissenschaftspreis will die Logistik-Initiative Hamburg den akademischen Nachwuchs für die Logistik in der Metropolregion Hamburg begeistern. Prof. Dr. Peer Witten, Vorsitzender der Logistik-Initiative Hamburg: "Hochqualifizierte Mitarbeiter mit ausgezeichneten Theoriekenntnissen und Praxisbezug sind für unsere Wirtschaft Gold wert. Diese Talente möchten wir gern für die Logistik gewinnen und in der Metropolregion halten. Wir tragen damit auch gleichzeitig zu einer verbesserten Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft auf regionaler Ebene bei."

Das Ziel der von der Logistik-Initiative Hamburg bereits zum zweiten Mal durchgeführten Veranstaltung "Logistik trifft Wissenschaft" ist es, die Wissenschaft und Wirtschaft am Standort Hamburg noch besser zu vernetzen und so "Innovationen made in Hamburg" voranzutreiben. Prof. Dr. Peer Witten: "Denn Innovation ist der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit des Logistikstandortes Hamburg."

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

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