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Navigieren wie mit dem PKW

Auf der CeMAT 2011 präsentiert sich Jungheinrich nicht nur mit neuen und weiterentwickelten Staplerbaureihen, sondern vor allem mit seinem gesamten Know-how in der Intralogistik.

Intelligente Stapler, die imstande sind, miteinander zu kommunizieren und ihre Fahrzeugdaten untereinander auszutauschen, gelten in der Branche gemeinhin noch als Zukunftsvision. Staplerterminals, die mit so viel Intelligenz ausgestattet sind, dass sie den Staplerfahrer selbst in Breitganglagern immer auf dem kürzesten oder schnellsten Weg zum Zielpunkt navigieren, präsentiert der Hamburger Staplerhersteller Jungheinrich hingegen schon auf der diesjährigen Intralogistik-Leitmesse CeMAT – und zwar als Weltneuheit.

Im Vergleich zur Fahrzeugortung im Schmalgang, die der Hamburger Staplerhersteller schon vor zwei Jahren erfolgreich auf den Markt gebracht hat, unterscheidet sich Navigation im Breitgang in einem signifikanten Punkt: Die Standortbestimmung des Staplers funktioniert hier nicht mehr über RFID-Transponder, sondern über ein optisches Ortungssystem mit 2D-Barcodes an der Decke und Barcode Readern, die auf dem Dach jedes einzelnen Staplers angebracht werden müssen. „Der Grund hierfür liegt darin, dass die Fahrzeuge im Breitgang frei verfahrbar sind, und nicht wie im Schmalgang geführt werden“, verdeutlicht Dr. Kai Beckhaus, Leiter des Jungheinrich-Unternehmensbereiches Prozesslösungen den Unterschied.

Am Beispiel der Schubmaststapler-Baureihe ETV werden die Techniker von Jungheinrich auf der Branchenleitmesse in Hannover den Beweis antreten, dass die neue Staplernavigation nicht nur in der optischen Darstellung, sondern auch in der Funktionsweise einem herkömmlichen PKW-Navigationsgerät sehr ähnlich ist. Biegt der Fahrer zum Beispiel falsch ab, wird er zunächst einmal darauf hingewiesen. Behält er den ungünstigen Fahrweg bei, wird die Route neu berechnet. „Ziel ist es, den Gabelstapler auf dem kürzesten, oder dem schnellsten Weg zu seinem vordefinierten Bestimmungsort zu führen“, erklärt Beckhaus und nennt einen weiteren Vorteil: „Die Funktion Fahrzeugortung sorgt für eine permanente Standortbestimmung des Gabelstaplers. Eine parallele Rückmeldung der Ortungsinformationen an das Lagerverwaltungssystem beziehungsweise an ein Staplerleitsystem dient somit der optimalen Steuerung der gesamten Fahrzeugflotte.“

Auch was die Prozesssicherheit und den Arbeitskomfort für den Staplerfahrer anbelangt, hat die neue Lagernavigationstechnik einiges zu bieten: Sobald der Fahrer an der vorgegebenen Position im Regalgang angekommen ist und den Hubimpuls auslöst, ermöglicht die Funktion Hubhöhenvorwahl das automatische Ausfahren des Hubgerüstes bis zum vom Lagerverwaltungssystem vorgegebenen Palettenplatz. Darüber hinaus verfügt das System über ein weiteres wichtiges Feature: Es ist so konzipiert, dass ein zusätzliches Scannen oder Bestätigen des Lagerplatzes künftig nicht mehr erforderlich sein wird.

Vollständig fahrerlos
Einen weiteren Meilenstein in der vollautomatischen Abwicklung von Lagerprozessen bis zu einer Hubhöhe von zwei Metern präsentiert Jungheinrich in Hannover mit dem so genannten „Auto Pallet Mover (APM)“. Dabei handelt es sich um ein komplett eigenständig fahrendes Flurförderzeug, das sich für die Abwicklung regelmäßiger Transportaufgaben zwischen dem Warenein- bzw. -ausgang, oder zwischen der Produktion und einem vordefinierten Übergabeplatz am Regal eignet. „Gegenüber manuell bedienten Fahrzeugen bietet es den Vorteil, dass die innerbetrieblichen Transporte jederzeit pünktlich und somit genauestens planbar sind“, sagt der APM-Chefentwickler Dr. Martin Schwaiger. In technischer Hinsicht lassen sich die APM entweder als Stand-alone-Lösung oder in Verbindung mit einem Warehouse-Management-System betreiben.

Zu den Produktneuheiten, die Jungheinrich auf der CeMAT vorstellt, zählt der Elektro-Hochhubwagen vom Typ ERC 212/214/216, der aber schon im Vorfeld der Messe auf den Markt kommen wird. Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um eine Kombination aus einem wendigen deichselgeführten Stapler und einem schnellen komfortablen Mitfahrergerät. Das Fahrzeug basiert auf einer komplett überarbeiteten Plattform.

Jungheinrich Österreich:
www.jungheinrich.at

Logistik express Redaktion: Karin Walter

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