Neue Kompetenzträger für Wirtschaft und Industrie!


Mediengespräch am 11. September 2006 zum Thema 1. Absolventen/innen des FH-Studiengangs „Medizintechnik“ im OÖ. Presseclub

Gesprächsteilnehmer/innen:

  • Mag. Maximilian Kolmbauer Leiter Gesundheits-Cluster, Clusterland Oberösterreich GmbH
  • Prof. (FH) DI Dr. Martin Zauner, M.Sc. Studiengangsleiter Medizintechnik, FH OÖ Campus Linz
  • DI Franz Richter, Leiter Medizintechnik Oö. Gesundheits- und Spitals- AG
  • Dr. Dr. Maria Lehrl, Geschäftsführerin LifeOptics
  • DI (FH) Bettina Sahl, Absolventin des FH-Studiengangs Medizintechnik, Fa. Spectromed



Mag. Maximilian Kolmbauer
„Medizintechnik ist der Zukunftsmarkt mit enormen Wachstumsraten“

Die Medizintechnik ist ein Wirtschaftsbereich mit einem enormen Zukunftspotenzial. Beeindruckende Wachstumsraten von sieben Prozent sprechen für sich. Dass der Bereich Medizintechnik Zukunft hat, ist eine Tatsache. Deshalb ist es umso wichtiger, entsprechende Maßnahmen zu setzen, um die Unternehmen beim Einstieg beziehungsweise Ausbau ihrer Aktivitäten zu unterstützen.

Fakten zum Markt Medizintechnik– Umsätze, die sich sehen lassen können!    

Weltweit Medizintechnik:  
(USA)  Medizinische Geräte:    
(D) Medizintechnische Produkte: 
(A) Medizintechnik:  
80,5 Mrd. EUR (2004)
193,0 Mrd. EUR (2002)
9,7 Mrd. EUR (2002)
1,5 Mrd. EUR (2003)




               
         
      
Ausgaben steigen weiter!
Insgesamt steigen in den USA, in der EU oder in Japan die Ausgaben für Gesundheit und Medizintechnik stärker als das Bruttoinlandsprodukt (p.a. seit 1995). Und dieser Trend hält an. Ausblick 2010: 268 Mrd. EUR weltweit! 


Bewusstsein für Firmen schaffen
Heimische Firmen sind im Bereich Medizintechnik schon seit längerem aktiv. Vorzeigebeispiele sind Siemens, Philips, GE (General Electrics Healthcare), Greiner Bio-One, AKAtech, Starlim und viele andere. 

Was vielen nicht bewusst ist: Die Medizintechnik ist keine alleinige Domäne von Firmen aus der Gesundheitstechnologie: Auch Unternehmen aus anderen Branchen könnten von der Medizintechnik nachhaltig profitieren. So beispielsweise Betriebe aus dem Kunststoff-, Automobil-, Mechatronik- oder Maschinenbausektor, die sich hier ein zweites Standbein schaffen können.  Kunststoff-Unternehmen bietet die Medizintechnik eine Ausweitung der Einsatzmöglichkeiten, die Automobilzulieferbranche findet hier vergleichbare Zuliefer- und Fertigungspotenziale vor und die rasante Entwicklung konfrontiert auch den Bereich Maschinenbau/Mechatronik: Mit steigenden Marktchancen und zusätzlichen Anwendungsgebieten. 

Einstieg relativ leicht möglich
Hinzu kommt, dass die in der Medizintechnik geforderten Technologien bei den Unternehmen großteils vorhanden sind und dass so ein Einstieg relativ leicht und mit geringem Aufwand möglich ist. Auch die Anforderungen im Bereich der Qualitäts- und Sicherheitsstandards der Produkte sind machbar. Unternehmen, die jetzt einsteigen, können eigentlich nur gewinnen!


Vernetzung als Erfolgsrezept
Wichtig ist die Vernetzung und Abstimmung aller relevanten Player: Wirtschaft/Industrie, Ausbildungs- und Gesundheitseinrichtungen sowie des Clusters. In OÖ ist dies schon geschehen – und die Ergebnisse können sich sehen lassen: Der Studiengang Medizintechnik am FH OÖ Campus Linz ist bereits seit 2002 erfolgreich unterwegs.

Die Absolventen/innen haben allesamt gute Chancen am nationalen und auch internationalen Arbeitsmarkt. Denn eines ist klar: Fachwissen aus dem Bereich Medizintechnik ist gefragt. Der Medizintechnik-Markt entwickelt sich rasant, die Nachfrage nach Fachleuten ist groß – die Medizintechnik-Absolventen/innen werden dringend gebraucht.

Schnittstelle Gesundheits-Cluster

  • Der Gesundheits-Cluster ist die erste Anlaufstelle für Unternehmen aus der Medizintechnik Branche. Doch auch die Zusammenarbeit mit Forschung- und Entwicklungseinrichtungen, wie zum Beispiel der Fachhochschule, funktioniert ausgezeichnet.
  • Der GC stärkt die Innovationskraft und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen im Bereich Medizintechnik.
  • Fakten zum Gesundheits-Cluster: Derzeit arbeitet der Gesundheits-Cluster mit 154 Partner-Unternehmen zusammen, die insgesamt einen Umsatz von 3.438,94 Euro erwirtschaften und 24.885 Mitarbeiter beschäftigen.
  • Wir wollen den Unternehmen den Einstieg in die Medizintechnik erleichtern. Denn ein zweites Standbein sichert den Unternehmens¬erfolg doppelt ab!

 

Prof. (FH) DI Dr. Martin Zauner, M.Sc.
Neue wirtschaftliche Potenziale durch technische Fachkräfte mit dem Berufsbild Medizintechniker

Der allgemeinen großen Nachfrage nach qualifizierten Technikern steht ein spürbar wachsender Markt für technische Geräte und Produkte im Gesundheitswesen gegenüber. Als zentrale Themen sind die Weiterentwicklung bestehender, sowie die Entwicklung neuer, bedarfsgerechter Produkte zu sehen. Die demografische Entwicklung, hohe Qualitätsanforderungen an die medizinische Behandlung und neue Fragestellungen in der Medizin sichern den Bedarf an Kompetenz in der Medizintechnik.

Dabei entstehen im Gesundheitswesen neben den klassischen medizinischen und pflegerischen Handlungsbereichen der Diagnose, Therapie und Pflege weitere wichtige Handlungsfelder in der Rehabilitation oder Prävention durch ästhetische Anforderungen. Unmittelbar damit verbunden ist auch der Bedarf an medizinischen Geräten. Neben den zentralen Behandlungsräumen der Krankenhäuser gewinnen dabei die niedergelassenen Bereiche, medizinische Behandlungszentren sowie die Behandlung und Pflege zu Hause immer mehr an Bedeutung.

In unmittelbarer Konsequenz werden medizinische Produkte und Geräte nicht mehr ausschließlich von Spezialisten und medizinischem Personal genutzt, sondern auch zunehmend von Betreuern und Laien.

Aufgabe der Medizintechnik ist es, sowohl high-tech Geräte für die Diagnose und Therapie anzubieten, als auch einfach handhabbare Produkte wie beispielsweise für die Blutdruckmessung zur Verfügung zu stellen. Ein Kernthema wird dabei künftig sein, dass diese Geräte ohne viel technischen „Schnick-Schnack“, sondern bedarfsgerecht für die Nutzung und Handhabung entwickelt werden und höchste Anstrengung in die Effektivität, Zuverlässgkeit und Verfügbarkeit investiert wird. Dabei werden verschiedene Technologiebereiche und Kompetenzen zusammenwachsen beziehungsweise vereint. Zum Beispiel im Rahmen der Miniaturisierung oder des Computereinsatzes, mit dem Ziel: „Medizintechnik hilft der Medizin“. Am besten kann dies in Zusammenarbeit mit Medizinern und Technikern erfolgen.

Medizintechniker/innen als Bindeglied zwischen Medizin und Technik
Hier spielen die FH-Absolventen/innen eine große Rolle. Sie verfügen als junge Expertinnen und Experten über ein profundes Technikwissen sowie Know-how in normativen und medizinischen Bereichen. Sie fungieren sozusagen als Bindeglied zwischen Medizin und Technik. Sie können sowohl bestehende Medizintechnik-Unternehmen, als auch Unternehmen, die in die Medizintechnik einsteigen wollen, gut unterstützen. 

Großer Bedarf an den neuen Kompetenzträgern bei Vorzeige-Unternehmen und F&E-Einrichtungen
Mitte Juli dieses Jahres schlossen die ersten Studierenden die Medizintechnik-Ausbildung ab. Unternehmen wie Siemens, Dräger, LifeOptics oder Spectromed, aber auch Forschungseinrichtungen wie die UAR und Biomed nutzen das Fachwissen, das das junge Berufsbild der Medizintechniker bietet. Arbeitsangebote finden sich sowohl im Gesundheitsbereich, bei Unternehmen und Gesundheitseinrichtungen, als auch in anderen Branchen, wie zum Beispiel der Kunststoffentwicklung oder in der Mechatronik. Medizintechniker/innen können dabei in der Entwicklung, der Produktion, Qualitätssicherung, dem Vertrieb und Produktmanagement, der qualifizierten Beschaffung oder auch bei der Zulassung von neuen Produkten ihre Erfahrungen umsetzen.
 

Kurzprofil Studiengang Medizintechnik

Ziel der akademischen Ausbildung ist die Vermittlung fundierter Fachkenntnisse in der medizinischen Gerätetechnik. Diese werden durch umfassende Grundlagen der Medizin wie auch durch einen fundierten Einblick in die ökonomischen Strukturen des Gesundheitswesens ergänzt. Die Studierenden lernen die Sprache, die Prioritäten und Probleme der Medizin kennen und erwerben die technischen Fachkenntnisse zur Lösung konkreter technischer Problemstellungen im Gesundheitswesen. Das Ausbildungskonzept umfasst die Grundlagenausbildung, Vertiefungen, praktisches Arbeiten in Labors und im Krankenhaus sowie Studienprojekte und ein Berufspraktikum.

  • Abschluss: Diplomingenieur/in (FH) der Medizintechnik
  • Studiendauer: 8 Semester
  • Anrechnung von Vorkenntnisse: Individuelle Anrechnungen gleichwertiger Lehrveranstaltungen sind möglich.
  • Praktikum während des Studiums: Studienprojekt im Rahmen der Ausbildung, Berufspraktikum im 7. Semester
  • Bewerbungsmodus: Schriftlich mit Anmeldeformular, Lebenslauf und Abschlusszeugnissen (in Kopie)
  • Zahl der Studienplätze je Studienjahr: 45


Studiengangsleitung: 
Prof. (FH) DI Dr. Martin Zauner, M.Sc.
Garnisonstraße 21, A-4020 Linz
Tel.: +43 (0)732 2008-2100
medizintechnik@fh-linz.at

 

DI Franz Richter
Im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und technisch Machbarem!

Die Medizintechnik ist ein zentraler Servicebereich im Spannungsfeld von Wirtschaftlichkeit und Medizin. Eine wichtige Kernaufgabe ist es, dem medizinischen Personal das richtige Werkzeug – sprich das für die konkrete Aufgabe adäquateste medizintechnische Gerät – zur Verfügung zu stellen. Und zwar aus qualitativer und ökonomischer Sicht. Eine der wichtigsten Aufgaben der Medizintechnik im KH ist also die qualifizierte Beratung bei der Gerätebeschaffung, basierend auf ständig aktualisiertem Wissen über den Markt, die technische und medizinische Entwicklung und die Erfahrungen aus dem Betrieb.

Medizintechnik ist eine Querschnittsmaterie vieler Wissenschafts- und Technikbereiche: Von der Elektronik, der Mess- und Regelungstechnik, der Mechanik bis hin zur Optik, Physik, Chemie, Biologie oder Anatomie. Bezeichnend ist, dass sie der Technikbereich mit der schnellsten Innovationsrate ist. Ständige Weiterbildung ist hier die Voraussetzung für eine qualifizierte Tätigkeit. Und:  Es ist nötig, sich auf Teilgebiete zu spezialisieren z.B. Radiologie, Beatmungs- Narkose- und Überwachungstechnik, OP-Technik, Sterilisation und Hygienetechnik und Labor.

Ebenso wichtig ist aber auch der Bereich der Instandhaltung, der durch möglichst effizientes Durchführen und Organisieren von Reparaturen, Wartungen, sowie sicherheitstechnischen und messtechnischen Kontrollen dafür sorgt, dass die Geräte und Anlagen auch immer einsatzbereit und betriebssicher sind.

FH-Medizintechniker/innen bei der gespag – Beste Ergebnisse, weitestgehend selbständig!

Die bisherigen Erfahrungen mit den Absolventen/innen beziehungsweise den Studierenden sind sehr viel versprechend und können sich sehen lassen. Im Rahmen der Praktika arbeiteten sie weitgehend selbstständig und eigenverantwortlich. Die Diplomarbeitsbetreuung erfolgte in folgenden Bereichen:

  • Analyse der Abläufe und der Ausstattung einzelner Funktionsbereiche, mit dem Ziel, Verbesserungsvorschläge für Grundrissplanung, Wegeführung, Einrichtung und technische Ausstattung zu erarbeiten.
  • Analysen und Ablaufoptimierungen im Bereich Gerätemanagement.
     

Dr. Maria Lehrl

Das 1999 in Wien gegründete Unternehmen Life Optics® ist der weltweit führende Hersteller von hochentwickelten kopfgetragenen optischen Systemen und der Erfinder der Varioscopy®. Die von Life Optics® in Österreich entwickelten Varioscope® stellen eine Kombination von angewandter High-Tech-Optik und höchstentwickelter Elektronik dar und setzen neue Maßstäbe im Bereich der chirurgischen Sehhilfen. Es ist Life Optics® gelungen, High-End Mikroskope auf ein kopfgetragenes System zu miniaturisieren. Varioscope® sind die weltweit ersten und bis heute einzigen kopfgetragenen Operationsmikroskope der Welt und sind eine rein österreichische Erfindung.

Weltweites Vertriebsnetz
Auf allen 5 Kontinenten in über 60 Ländern vertrauen Chirurgen in den Operationssälen auf die Technologie und kompromisslose Zuverlässigkeit der Varioscopy®-Technologie. Life Optics® kooperiert in den einzelnen Ländern mit den führenden Medizintechnikunternehmen. 2001 wurde zur Bearbeitung des strategisch wichtigen amerikanischen Marktes ein eigenes Tochter-Unternehmen, die Life Optics® Corporation in Chicago gegründet.

Technologieführerschaft und Patente
Der Wert von Life Optics® liegt jedoch nicht nur im international aufgebauten Vertriebsnetz, sondern auch in den weltweiten Patenten, die sowohl die Technologieführerschaft der Varioscope® ständig unter Beweis stellen als auch die Marktführerschaft nachhaltig absichern.

Beitrag zur Qualitätssicherung
Varioscope® haben sich in nur sechs Jahren zu einer eigenen medizinischen Produktklasse etabliert und ihr Beitrag zur Qualitätssicherung bei chirurgischen Eingriffen ist inzwischen weltweit anerkannt und unumstritten.

Katja Blum
Life Optics – The Vision Company
Seeböckgasse 59, A-1160 Wien
Tel.: +43/1-478 99 10
E-Mail: katja.blum@lifeoptics.com

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