North Sea Port: Rekordumschlag im Jahr 2022
Vor fünf Jahren fusionierten die Seehäfen von Zeeland (Vlissingen und Terneuzen) in den Niederlanden und der flämisch-belgische Hafen Gent zu einem Hafen. North Sea Port wurde der neue Markenname für den 60 Kilometer langen grenzüberschreitenden niederländisch-flämischen Hafen. Er wurde auf Anhieb zu einem der zehn wichtigsten Häfen in Europa.
Mit 73,6 Mio. Tonnen Güterumschlag aus der Seeschifffahrt (+7 %) und 64,5 Mio. Tonnen aus der Binnenschifffahrt (+7 %) im Jahr 2022 erlebten die Unternehmen im Nordseehafen 2018 das beste Jahr seit der Fusion. Das Segment trockenes Massengut nimmt auch weiterhin zu und die USA haben Russland als größten Handelspartner abgelöst.
Trockenes Massengut steuerte 2022 erneut mehr als die Hälfte des Seegüterumschlags bei: 54 Prozent (39,9 Mio. Tonnen, +10 % gegenüber 2021). Dieses Wachstum ist auf Rohstoffe wie Ölsaaten, Roheisen, Düngemittel und Kohle (+32 %) zurückzuführen, für die aufgrund der EU-Sanktionen im Zusammenhang mit dem Krieg zwischen der Ukraine und Russland zusätzliche Lagerbestände angelegt wurden. Der Umschlag von Getreide war rückläufig.
Auf flüssiges Massengut entfielen 24 Prozent des Gesamtvolumens (17,6 Mio. Tonnen, +5 %). Besonders deutlich war der Anstieg beim Umschlag von Biodiesel, Diesel, Flüssigdünger und Kerosin.
Der Anteil des Stückguts lag bei 14 Prozent (10 Mio. Tonnen, +5 %). Das Plus ist auf die Zunahme des Umschlags von Stahlplatten und Bananen zurückzuführen (Verlagerung vom Containertransport).
Der RoRo-Verkehr stieg um 2 Prozent auf 3,7 Mio. Tonnen. Container machten 3 Prozent des Seegüterumschlags aus (2,6 Mio. Tonnen, -9 %). In TEU gemessen gab es einen Rückgang auf 230.000 TEU (-31.000 TEU). Der Grund dafür war der geringere Transport von Bananen in Containern (Verlagerung auf den Transport als Stückgut).
North Sea Port erwartet für 2023 ein weniger starkes aber immer noch solides Jahr, in dem der Seegüterumschlag in den vier Quartalen ein ähnliches Volumen von deutlich über 70 Mio. Tonnen erreichen sollte. Die Hoffnung ist, dass die Energiepreise sinken. Die Investitionen bleiben auf einem ähnlichen Niveau.
Quelle: OEVZ