Oberelbe- und Unterelbehäfen kooperieren

Am 21. September 2009 unterzeichneten die Geschäftsführer Frank Schnabel und Kapitän Detlef Bütow für die Häfen an der Unterelbe und Oberelbe eine Kooperationsvereinbarung.

Die beiden Hafengruppen wollen mit dieser Kooperationsvereinbarung die Verknüpfung und die Zusammenarbeit der Häfen an der Oberelbe (Dresden, Riesa, Torgau, Decin und Lovosice) sowie an der Unterelbe (Elbehafen Brunsbüttel, Ölhafen Brunsbüttel, Hafen Ostermoor und Hafen Glückstadt) verbessern und ausbauen.

Es sollen dabei besonders die bestehenden Geschäftsfelder wie z. B. der Transport von Windkraftanlagen des Herstellers VESTAS gemeinsam optimiert werden und neue Geschäftsfelder entwickelt werden. Die Kooperationspartner werden eng zusammenarbeiten und sich gegenseitig bei Projekten, die auf der Elbe transportiert oder umgeschlagen werden sollen informieren, damit Transportwege und Umschlagmöglichkeiten für die Kunden logistisch optimal genutzt werden. Brunsbüttel Ports GmbH übernimmt dabei die Koordination für seewärtige Verkehre und die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe die Abstimmung für Binnenschiffstransporte.

Die Binnenschifffahrt auf der Elbe entwickelt sich weiterhin positiv. So wurden in den ersten sieben Monaten 2009 insgesamt 654.000 Tonnen Güter über die Stadtstrecke Magdeburg auf der Elbe per Binnenschiff transportiert. Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 59.000 Tonnen (+10 Prozent). Zu den hauptsächlich per Binnenschiff transportierten Güterarten gehören Kohle, Mineralölerzeugnisse, Erz, Getreide- und Futtermittel sowie zunehmend auch Stückgüter im Container oder als sperrige Schwergutladung. An den Hafenanlagen Elbehafen Brunsbüttel, Hafen Glückstadt, Hafen Ostermoor und Ölhafen Brunsbüttel der Firmengruppe Brunsbüttel Ports GmbH wurden 2008 in Brunsbüttel insgesamt 9,6 Millionen Tonnen und in Glückstadt 187.000 Tonnen Güter umgeschlagen. Das Binnenschiff übernimmt im Zu- und Ablauf der Transporte auf der Elbe dabei eine wichtige Funktion und erlaubt bei entsprechender Anforderung auch den direkten Umschlag vom Binnen- auf das Seeschiff und umgekehrt.

"Wir sind als Brunsbüttel Ports, mit einem Jahresumschlag von 10 Millionen Tonnen, insgesamt als Universalhafen aufgestellt und entwickeln für unsere Kunden spezielle Lösungen. Zur Optimierung der Warenflussketten ist die mit den Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe getroffene Kooperationsvereinbarung ein weiterer Schritt in Richtung einer sinnvollen Zusammenarbeit zwischen den Elbregionen", erläutert Brunsbüttel Ports Geschäftsführer Frank Schnabel. Die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) sind ein Verbund der sechs Häfen Dresden, Riesa, Torgau, Roßlau, Decin und Lovosice. An diesen sechs Hafenstandorten beschäftigen rund 70 Unternehmen insgesamt 510 Mitarbeiter. Der Gesamtumschlag erreichte 2008 einen Wert von 2,71 Millionen Tonnen. SBO-Geschäftsführer Kapitän Detlef Bütow zeigt sich über die vereinbarte Kooperation mit den Unterelbehäfen sehr erfreut: "Der Industrie- und Wirtschaftsraum Sachsen rückt durch diese Kooperation näher an die Küstenhäfen und profitiert von den Serviceleistungen der Spezialterminals an der Elbe. Besonders für den Bereich Projektverladungen von Windkraftanlagen bietet sich das Binnenschiff für den reibungslosen Transport besonders großer und schwerer Anlagenteile aus dem Binnenland an die Küste an."

Hafen Hamburg Marketing e.V. setzt sich verstärkt für die Binnenschifffahrt im Zu- und Ablaufverkehr des Hamburger Hafens ein und unterstützt dabei auch die Kooperationsprojekte der HHM-Mitgliedsunternehmen entlang der Elbe und Seitenkanäle zum Ausbau der Binnenschiffsverkehre und besseren Vernetzung der Binnenhäfen untereinander. "Als Hafen Hamburg Marketing begrüßen wir die Kooperationsvereinbarung der beiden Elbehäfen Brunsbüttel Ports und Sächsische Binnenhäfen Oberelbe, die im Seehafenhinterlandverkehr Hamburgs eine wichtige Rolle einnehmen und im Rahmen unserer internationalen Marketingarbeit längst einen festen Platz einnehmen. Die umweltschonende Verlagerung von Verkehren von der Straße auf den Wasserweg erfordert aber unbedingt eine Verbesserung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen für die Elbschifffahrt. Hier ist es Aufgabe des Bundes dafür zu sorgen, dass auf der Mittel- und Oberelbe eine Fahrrinnentiefe von mindestens 1,60 Meter an 345 Tagen im Jahr garantiert wird. Neben den laufenden Unterhaltungsmaßnahmen sind vor allem die Flussabschnitte bei Dömitz und Coswig zur Sicherung einer stabilen und ausreichenden Schifffahrt auf der Elbe zu regulieren", sagt HHM-Vorstand Claudia Roller anlässlich der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags am 21. September 2009 in Hamburg.

Quelle: MyLogistics

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