OÖ Branchenforum will Güternahverkehr Zukunfts- fit machen

Unternehmerplattform Güternahverkehr erarbeitet Strategien für eine positive Branchenentwicklung

Der Güternahverkehr ist eine wichtige Basis für das heimische Güterbeförderungsgewerbe. Um die Herausforderungen des Nahverkehrs noch stärker in den Mittelpunkt zu stellen, hat die Fachgruppe Güterbeförderungsgewerbe in der WKOÖ das erste Branchenforum für den Güternahverkehr veranstaltet. In Gruppengesprächen analysierten die Transportunternehmer engagiert die Ist-Situation im Güternahverkehr und erarbeiteten darauf aufbauend konstruktive Lösungsansätze für künftige Verbesserungen in folgenden Bereichen des Nahverkehrs: Baustellenverkehr, Nahverkehre mit Kran- / Kipper- / Silofahrzeugen, System- / Verteilerverkehre sowie spezielle Formen des Nahverkehrs. Moderiert wurde der Branchenworkshop vom Geschäftsführer der Sparte Transport Verkehr in der WKOÖ Christian Strasser.

Wirksame Maßnahmen gegen den Lenkermangel einerseits sowie das Nutzen der strategischen Chance, durch Weiterbildung und Qualifikation auch punkten zu können, lautete ein klares Ergebnis der Nahverkehrsunternehmer. Betriebliche Strategien zur Mitarbeiterbindung aber auch Modelle mit dem AMS, um Arbeitslose durch Ausbildungen und Schulungen für den Lenkerberuf zu rüsten, sind konkrete Teile bereits praktizierter Maßnahmen, die es noch zu intensivieren gilt.

Klar eingefordert werden müsse aber auch eine bessere Anpassung der Arbeitszeitvorschriften und des Kollektivvertrages an die Bedarfe im Güternahverkehr etwa durch Schaffung einer „Jahresarbeitszeit“.

Kleinliche Verkehrskontrollen sowie Auswüchse von Bürokratie müssen ebenso eingebremst werden, wie die sehr starke und dabei nicht immer lautere Konkurrenz durch die Landwirtschaft und oftmals auch durch die öffentliche Hand selbst, wie etwa beim Winterdienst durch Straßenmeistereien usw. Wirksame Maßnahmen gegen Pfuschertum und Insolvenzen sind im Sinne der gerechten Wettbewerbsbedingungen ebenfalls notwendig.

Ein klares Signal und Bekenntnis gaben die Nahverkehrsunternehmer/-innen auch dahingehend ab, ihre Kompetenz im Bereich der Unternehmensführung ausbauen und diese noch gezielter einsetzen zu wollen. Sowohl was Marketing, PR-Imagearbeit, Werbung für das Berufsbild des Kraftfahrers sowie für das Unternehmertum im Transportwesen betrifft, bestehe noch Spielraum nach oben. Das Auseinandersetzen mit einer klaren und exakten Marktstrategie, das gezielte Entwickeln von Zusatznutzen zum Transport für den Kunden, aber auch der Ausbau von Kooperationen und Netzwerken untereinander wurden als wichtige strategische Zukunftsoptionen für die Nahverkehrsbranche bestätigt.

Einsicht und Übereinstimmung herrschte unter den Nahverkehrsunternehmern/innen auch dahingehend, dass im zweifelsohne in vielen Branchensegmenten existierenden Verdrängungswettbewerb es zwingend notwendig ist, die Kostenentwicklungen des Transportes einerseits immer ganz genau zu verfolgen und in die betriebliche Kalkulation einfließen zu lassen und andererseits auch bei Kunden und Auftraggebern das Bewusstsein für die Entwicklung der wichtigsten Kostenfaktoren des Transportes (Treibstoffpreise, Steuern, Abgaben, Mauttarife, usw.) zu schärfen. Einig waren sich die Nahverkehrsunternehmer darin, dass es eben auch manchmal besser sein kann, gezielt „nein“ zu sagen als bei für die Branche ruinösen Marktprozessen mitzuspielen.

Die Gruppe jener Mitglieder des Fachgruppenausschusses der OÖ Transporteure, die beim Branchenforum aktiv mitgewirkt hat (siehe Foto), wird aus den Ergebnissen dieses ersten Branchenforums konkrete Aktionen für die Entwicklung des Güternahverkehrs in OÖ vorbereiten und diese gezielt in die Arbeit der Fachgruppe einfließen lassen. Die Fachgruppe wird dann mit dem Angebot eines weiteren Branchenforums wieder auf die Mitglieder zukommen und will so einen effizienten Beitrag zur positiven Branchenentwicklung im OÖ Güternahverkehr leisten.

Quelle: WKOOE

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