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Paketgeschäft 2018: Rekordwerte und Rosenkrieg bei der Schweizerischen Post

138 Millionen Pakete wurden von der Schweizerischen Post im vergangenen Jahr bearbeitet. Allerdings fanden nicht alle Sendungen ihren Weg zum Adressaten. Mehrere Tausend Sendungen landeten in der Fundstelle.

Die Schweizerische Post konnte das vergangene Jahr mit einem neuen Rekordwert abschließen: Ganze 138 Millionen Sendungen wurden vom Logistiker im Jahr 2018 bearbeitet. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Wachstum von acht Millionen Sendungen und 6,7 Prozent. Besonders starken Einfluss auf das Wachstum der Paketmenge hat der stetig zunehmende grenzüberschreitende Online-Handel. Wie logistikpunkt.ch schreibt, stammten von den insgesamt 33 Millionen Kleinwarensendungen 23 Millionen aus dem asiatischen Raum. Im Gegensatz zur Zunahme der Kleinwarensendungen ging die Entwicklung bei den Briefen allerdings deutlich zurück.

Um den stetig wachsenden Paketmengen Herr zu werden, plant die Schweizerische Post bis 2020 rund 150 Millionen Franken in drei neue Logistikzentren zu investieren. In Cadenazzo und Vétroz wurde bereits mit dem Bau begonnen, in Untervaz soll der Spatenstich im April diesen Jahres erfolgen.

Goldbarren, Taucherausrüstung, Blutproben: 17.000 Pakete landeten in der Fundstelle.
Allerdings fanden nicht alle der 138 Millionen Pakete ihren Weg zum rechtmäßigen Empfänger. Nach Angaben vom Tagblatt, landeten gut 17.000 in der Fundstelle der Schweizerischen Post. USB-Datenträger, Schlüssel, Kleider, Elektrowaren und Spielsachen landeten auf den ersten Plätzen der Hitliste an gefundenen Gegenständen. Allerdings geht es auch deutlich kurioser. So konnten schon ganze Goldbarren, Taucherausrüstungen oder sogar Blutproben nicht zugestellt werden. „Uns überrascht nichts mehr“, wird Anna Visconti, Verantwortliche beim Kundenservice für die zentrale Fundstelle in Chiasso TI, beim Tagblatt zitiert. Gut 30 Prozent der Sendungen aus der Fundstelle finden letztendlich doch nicht den Weg zu ihrem Besitzer. „In der Regel melden sich Kunden innerhalb von drei Monaten bei uns“, so Visconti weiter.

Annahme verweigert wegen Ehestreit.
Gründe, warum die Pakete nicht ordnungsgemäß zugestellt werden können, gibt es viele. Manchmal können wegen falscher Daten weder Empfänger noch Absender ermittelt werden, in anderen Fällen sorgt die falsche Verpackung dafür, dass kleine Gegenstände in der Sortiermaschine herausgerissen werden. In einem Fall verweigerten sowohl der Absender als auch der Empfänger die Annahme, weil sich beide Parteien während der Scheidung und in einem Rosenkrieg befanden. Wie in den AGB vermerkt, muss die Schweizerische Post Sendungen für ein Jahr aufbewahren. Danach wird die Ware entweder vernichtet, gespendet oder verkauft.

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