| | | | | | |

Paketlogistik & Retourenmanagement

Der globale Handel und E-Commerce bleiben trotz Krisen ein Wachstumstreiber. Eine funktionierende Logistik ist dabei unerlässlich.

Beitrag: Redaktion

E-Commerce-Logistik bezieht sich auf die Logistikprozesse und -aktivitäten, die mit dem elektronischen Handel verbunden sind. Sie umfasst die Organisation, den Transport, die Lagerung und die Zustellung von Waren für Online-Shops und E-Commerce-Unternehmen. Die E-Commerce-Logistik spielt eine entscheidende Rolle bei der Erfüllung von Bestellungen, der Verwaltung von Lagerbeständen, der Verfolgung von Lieferungen und der Gewährleistung einer effizienten und rechtzeitigen Lieferung an die Kunden. Sie ist eng mit technologiebasierten Lösungen wie Lagerverwaltungssystemen, Tracking-Tools und automatisierten Prozessen verbunden, um die Anforderungen des Online-Handels zu erfüllen. Das Hauptziel der E-Commerce-Logistik besteht darin, die Kundenzufriedenheit zu maximieren, indem Lieferungen pünktlich, fehlerfrei und effektiv abgewickelt werden.

ECOMLOG23 BlogTour HADOLT

Rolf Hadolt, Geschäftsführer der HADOLT Gruppe, erinnert sich, dass die Entwicklung zum KEP-Dienstleister eigentlich Zufall war: „Damals haben wir noch nicht gewusst, dass dieser Bereich einmal zweistellige Zuwachsraten verzeichnen würde. Heute sind wir gut etabliert, haben unsere IT gut ausgebaut – sogar mit eigener Softwareabteilung – und viel in Automatisierung investiert.“

Die größten Herausforderungen für ein österr. Unternehmen dieser Größe sind seiner Meinung nach die Perfektionierung von Track & Tracing, um die Sequenzen zu verkürzen, sowie die ständige Weiterentwicklung. „Es gibt neue Softwareprodukte am Markt, die wir für uns implementieren. Das Wichtigste ist aber die entsprechende Automatisierung“, so Hadolt. Die Sendungen werden täglich bei den Kunden abgeholt und weltweit versendet.

„Der Retourenanteil ist sehr hoch, liegt teilweise über 50 Prozent“, erklärt Hadolt. Daher ist ein optimales Retourenmanagement unumgänglich. „Die Challenge liegt nicht im Versand zum Kunden, sondern in der Retoure zurück zum Onlinehändler, hier können Probleme auftauchen“, verrät Hadolt. Die Digitalisierung spielt hier eine wesentliche Rolle, etwa um Unterschiede beim Versandgewicht zum Retourengewicht zu erfassen. Die Automatisierungsrate liegt über 90 Prozent, insbesondere kleine Sendungen werden vom System erfasst. Große und sperrige Sendungen – wie beispielsweise Staubsauger – müssen manuell erfasst und gehandelt werden.

„Bei einer Bestellung im Onlinehandel weiß der Kunde üblicherweise nicht, woher die Sendung kommt. Einen Anhaltspunkt liefert die Laufzeit – längere Laufzeit heißt längerer Weg.“ Oftmals ist der Kunde nicht glücklich, wenn er sieht, woher sein Paket kommt – aber im Endeffekt zähle für viele der Preis. Für Hadolt ist klar, wie sich die stark gestiegenen Retourenmengen – früher lagen sie bei rund 25 Prozent, jetzt sind sie doppelt so hoch – reduzieren ließen: „Würde das Retournieren etwas kosten, wären es nicht so viele. Durch den hohen Preisdruck sind wir stets gefordert, in Digitalisierung und Automatisierung auf dem neuesten Stand zu bleiben und möglichst wenig Personal einzusetzen, um größere Mengen zu handeln.“

Durch die aktuelle wirtschaftliche Situation ist es für Hadolt aktuell wieder etwas einfacher, qualifiziertes Personal zu bekommen – das war die letzten Jahre nicht so. Durch die hohe Inflation und die gestiegenen Kosten (Anhebung des Kollektivlohns um 7 %, Reduktion der Normalarbeitszeit auf 38,5 Wochenstunden und Teuerungsprämien im Jahr 2023) versucht Hadolt jedoch, den Personalbedarf möglichst gering zu halten und höhere Sendungsvolumen durch Automation zu bewältigen. Gerade asiatische Onlinehändler sind interessiert an einer konsolidierten Lieferung nach Europa – eines der Spezialgebiete des Unternehmens. „Durch bessere Abläufe wird der Transport günstiger, weshalb der E-Commerce in den kommenden Jahren noch internationaler sein wird“, ist Hadolt überzeugt. Aktuell kommen konsolidierte Sendungen via Flugzeug oder Container nach Europa. Er rechnet damit, dass mit einem Steigen der Frachtraten diese Mengen wieder zurückgehen werden – ein klarer Beweis dafür, dass die Versandkosten eine wesentliche Rolle spielen.

Dank Photovoltaikanlage auf dem Dach ist das Betriebsgebäude in Graz energieautark, der Fuhrpark wurde auf Mild-Hybrid umgestellt. „Wir fahren nicht nur die letzte Meile zum Kunden mit neuer Technologie, sondern die gesamte Strecke. So haben wir 15-20 Prozent weniger CO2-Ausstoß, um unseren Fußabdruck kleiner zu machen“, verkündet Hadolt. Durch den Einsatz von KI rechnet er damit, dass sich in den kommenden Jahren noch viele Prozesse vereinfachen und beschleunigen lassen. .
„Die Bedeutung einer effektiven Logistik für den Handel und E-Commerce kann nicht genug betont werden“, bekundet Markus Jaklitsch, Geschäftsführer von LOGISTIK express. .“Wir unterstützen Kunden bei der Kundmachung von Unternehmensnews und bieten maßgeschneiderte Dienstleistungen für Ihre crossmediale Kommunikation an.“

LOGISTIK express, ein führendes Fachmedium von Intralogistik- und Transportlogistiklösungen für Handel & Industrie, informiert täglich, fachlich – sachlich- aktuell. (RED)

Quelle: LOGISTIK express Ausgabe 4/2023

Ähnliche Beiträge