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Report zeigt: Importverbot für Soja, Kakao & Kaffee aus Regenwald-Zerstörung nötig!

Eine Fläche, größer als der gesamte Neusiedlersee, wird jährlich alleine von Österreich im Regenwald zur Herstellung von Soja, Fleisch, Kakao und Kaffee beansprucht. Über 36.000 Hektar Land benötigt der österreichische Konsum pro Jahr, auf die gesamte EU und den Zeitraum 2005 bis 2017 gerechnet sind es unglaubliche 3,5 Millionen Hektar tropischer Regenwälder. Durch fehlende Herkunftskennzeichnung ist eine Rückverfolgbarkeit kaum möglich, Konsumenten werden zu unfreiwilligen Unterstützern des Raubbaus.

Ein heute veröffentlichter WWF-Report zeigt, dass ganze 16 Prozent der globalen Regenwald-Abholzung auf den Import von Produkten durch Länder der Europäischen Union zurückzuführen sind. Maßgeblich bei uns konsumierter Kakao und Kaffee sind dafür verantwortlich, dass der ökologische Raubbau im Rekordtempo voranschreitet. Damit sind aber nicht nur Umweltzerstörung im großen Stil verbunden, sondern auch Kinderarbeit und Formen moderner Sklaverei, wie kürzlich Greenpeace am Beispiel Milka aufzeigte.

Die Bürgerinitiative für ein Lieferkettengesetz in Österreich greift den jüngst im Europäischen Parlament beschlossenen Vorstoß für ein Importverbot von Waren auf, die nachweislich auf Kinderarbeit und Umweltzerstörung basieren. Damit würde Kaffee und Kakao aus Raubbau ein effektiver Riegel vorgeschoben und unfaire Handelsbeziehungen unterbunden werden. Die freiwillige Selbstverpflichtung zu höheren Standards funktioniert nachweislich nicht, nun braucht es gesetzliche Schranken.

Schwarz auf Weiß dokumentiert der neue Report die Machenschaften der Konzerne und ihre katastrophalen Auswirkungen auf die Menschen, die Natur und damit auch auf nachfolgende Generationen. Wenn die grüne Lunge der Welt im globalen Süden brennt, damit Konzerne mit Fleisch, Kaffee und Kakao im reichen Norden immer größere Profite erwirtschaften können, dann braucht es einen grundsätzlichen Systemwandel. Konzerne müssen an die Kette genommen und zu Transparenz verpflichtet werden“ so Veronika Bohrn Mena, Sprecherin der Bürgerinitiative für ein Lieferkettengesetz.

Gemeinsam mit über 50 Mitstreiter*innen aus Wissenschaft und Praxis fordert die Bürgerinitiative die österreichische Bundesregierung dazu auf sowohl auf nationalstaatlicher als auch auf europäischer Ebene die Vorkehrungen für ein Lieferkettengesetz zu treffen. Die Anliegen der Initiative werden von Vizekanzler Werner Kogler und Klimaministerin Leonore Gewessler sowie dem deutschen Bundesminister Gerd Müller (CSU) unterstützt. In den kommenden Wochen wird der diesbezügliche Dialog intensiviert.

Rückfragen & Kontakt:
Bürgerinitiative für ein Lieferkettengesetz, info@lieferkettengesetz.at

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