Rewe-Bauvorhaben in Gefahr: Umweltschützer klagen gegen neues Logistikzentrum

Das von Rewe geplante Bauprojekt für ein neues Logistikzentrum in Wölfersheim könnte noch scheitern. Umweltschützer haben jetzt Klage eingereicht und versuchen das Bauvorhaben zu stoppen.

Rewe will seine Lagerkapazitäten vergrößern und plant in Wölfersheim an der A45 ein neues Distributionszentrum. An dem Standort will die Lebensmittelkette auf rund 100.000 Quadratmetern die beiden Logistikzentren in Rosbach und Hungen zusammenlegen. Jetzt wurde vor dem Verwaltungsgericht Gießen allerdings Klage gegen das Projekt eingereicht. Kläger ist der Landesverband Hessen des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), welche die landwirtschaftliche Nutzfläche zunehmend in Gefahr sieht.

Rewe will über 30 Hektar hochwertigen Ackerboden überbauen
Das geplante Logistikzentrum von Rewe liegt in der Wetterau. Dieses Gebiet hat in der Region Mitteleuropa eines der höchsten Potenziale für die Lebensmittelproduktion. Bereits in den Jahren 1991 bis 2015 wurde diese landwirtschaftliche Nutzfläche durch entsprechende Bauprojekte um 2.400 Hektar minimiert. Rewes neues Logistikzentrum würde weitere 30 Hektar überbauen. Das Aktionsbündnis Bodenschutz, eine Kooperation von Kirchen, Umwelt- und Landwirtschaftsverbänden in der Wetterau, trägt und finanziert die jetzt eingereichte Klage gegen Rewe.

Politik unterschützt die Klage
10Neben zahlreichen Anwohnern und Privatpersonen kommt auch aus der Politik Unterstützung für die Klage. „Wir müssen hier den Flächenverbrauch aller Art deutlich einschränken. Das heißt nicht, dass in der Wetterau nicht mehr gebaut wird, aber wenn dann zuerst auf bereits genutzten und überplanten Flächen“, heißt es von Michael Rückl, Fraktionsvorsitzender der Wölfersheimer Grünen, in der Deutschen Verkehrs-Zeitung.

Grundlage der Klage ist eine Änderung im regionalen Flächennutzungsplan: Das vorher für Landwirtschaft festgelegte Gebiet sei nun ein Vorranggebiet für Industrie und Gewerbe. Diese Abwandlung sieht der Bund für rechtswidrig. Sieht das Verwaltungsgericht Gießen die Klage als rechtens an, könnte das von Rewe geplante Bauprojekt noch scheitern.

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