RFID in der Supply Chain: Wenn der Toner mit dem Drucker spricht

Im Bereich des Digitaldrucks ist eine praxisorientierte, schnelle und dabei aber vor allem sichere Bedienbarkeit Grundvoraussetzung beim Betrieb von Drucksystemen. 

Die zunehmende Produktvielfalt beim Toner – Farb- und Spezialtoner – verlangt eine sichere Erkennung des jeweiligen Toners durch die Drucksysteme. Dazu kommt die große Skalierbarkeit, die es ermöglicht, den gleichen Toner in verschiedenen Druckmaschinen zu verwenden, was die Gefahr eines Vertauschens in sich birgt.

So war auch Océ, Spezialist für Dokumentenverarbeitung und Anbieter von Hochleistungsdrucksystemen, immer wieder mit demselben Problem konfrontiert: Mit der neuen Druckergeneration Océ VarioStream war es möglich, Dokumente mit Zusatzfarben zu drucken, auch in duplex. Daraus resultiert die Schwierigkeit, dass gleich aussehende Tonerflaschen mit unterschiedlicher Farbe in die jeweils richtige Farbstation eingesetzt werden müssen. Gefordert war ein Konzept, das ein uneingeschränktes Recycling und Wiederbefüllen der Tonerflaschen erlaubt und die Verwendung eines Flaschentyps in unterschiedlichen Geräten gestattet, jedoch gleichzeitig eine irrtümliche Fehlbefüllung der teuren Digitaldrucksysteme verhindert. Und natürlich sollte das Auswechseln der Tonerflaschen so einfach wie möglich und auch durch Mitarbeiter mit geringer Vorkenntnis problemlos zu bewerkstelligen sein.

Gemeinsam mit dem Etiketten-Spezialisten Schreiner LogiData fand der Druckerhersteller Océ die Lösung für das Problem: Die Océ-Tonerflaschen der Drucksysteme VarioStream 7000 und VarioStream 9000 sind mit einem RFID-Label ausgestattet und in den Druckern ist ein Lesegerät installiert. Wenn der Drucker die Tonerflasche als passend erkennt, nimmt er den Betrieb mit den erforderlichen, optimierten Einstellparametern auf. Das Tonerflaschensystem ist von Océ in USA und Europa patentiert. Werden die Labels entfernt, zerstören sie sich beim Versuch, sie von der Tonerflasche abzulösen. So ist auch Missbrauch durch das Umkleben der Labels ausgeschlossen. Dennoch sind die ISO 15693-konformen RFID-Labels hochbeständig: Sie halten sogar einer chemischen Reinigung der Tonerflaschen stand.

RFID sichert Qualität

Der Einsatz von RFID in den Tonerflaschen von Océ stellt nicht nur die Qualität bei der Druckausgabe durch den Einsatz von Original-Supplies sicher, sondern sichert auch die Qualität in der kompletten Supply Chain: Jede Charge kann jederzeit weltweit zurückverfolgt werden, die Materiallogistik ist auch im Mehrwegkreislauf permanent optimal gewährleistet. Im Servicefall kann so der Kundendienst eine entsprechende Rückmeldung an die Qualitätssicherung geben, aus welcher Charge der Toner kam, der beim Kunden verwendet wurde.

RFID schont die Umwelt

Da die Flaschen wiederverwendbar sind, kann auch ihre Rückreise dokumentiert werden. So ist gewährleistet, dass mehrfach verwendete Flaschen nach einem festgelegten Lebenszyklus automatisch aussortiert werden. Auf der anderen Seite wird eine unregulierte Entsorgung ausgeschlossen und damit die Umwelt geschont, da ein Schwund an Tonerflaschen zurückverfolgt werden kann. Océ konnte in Zusammenarbeit mit Schreiner LogiData das RFID-System perfektionieren und hat bereits weitere Verbrauchsmaterial-Artikelgruppen in die intelligente RFID-Recyclinglogistik integriert: Auch die wieder verwendbaren Pendelverpackungen der Océ Andruckwalzen für die VarioStream Drucksysteme gehen mit RFID-Labels auf die Reise. Damit ist gewährleistet, dass nicht nur die Behälter wieder verwendet, sondern durch den sicheren Transport auch die Walzen in den meisten Fällen wieder aufbereitet werden können.

RFID optimiert die Logistik

Bereits während der Befüllung erhält die Original-Tonerflasche von Océ ihr RFID-Label. Die befüllten Flaschen werden vom Zentrallager in Poing bei München an Distributionslager in Europa, Asien und die USA ausgeliefert. Von dort aus werden die Flaschen an Distributionspartner und Kunden verschickt.

In der Logistikoptimierung bietet die Erfassung über RFID vielfache Vorteile: Der Wareneingang erfolgt sehr zügig und mit einer extrem niedrigen Fehlerquote. Der Lagerbestand kann jederzeit auf Artikelebene kontrolliert werden, Lieferanten lassen sich optimal in die Supply Chain einbinden. Weil die RFID-Identifikation artikelunabhängig ist, kann jeder Behälter mit variablen Materialinformationen beschriftet werden. Fehllieferungen sind praktisch ausgeschlossen, weil die Zuordnung der Supplies nicht anhand ihrer Beschriftung, sondern anhand von eindeutigen Identifikationsnummern erfolgt.

Die durchgängige Bauteil- und Chargenlogistik über die komplette Supply Chain wurde bei Océ mit RFID-Technologie im großen Maßstab realisiert: Océ ist einer der weltweit führenden Hersteller von digitalen Drucksystemen mit rund 22.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 3 Milliarden Euro. Das Projekt „Intelligente Verbrauchsmaterialien mit RFID im Mehrwegpool“ umfasst rund 500.000 Tonerflaschen im Jahr und spricht als Nutzergruppen die Logistik, die Kunden und den Service an.

 
Über OBS

Océ Business Services ist Teil der international erfolgreichen Océ Gruppe, die weltweit an 1250 Standorten ihren Kunden den effektiven und effizienten Umgang mit Dokumenten ermöglicht. Das breite Angebot an innovativen Dienstleistungen für das Dokumenten-Management in professionellen Umgebungen hat in den vergangenen Jahren zu einem stetigen jährlichen Wachstum von Océ Business Services im zweistelligen Bereich geführt.

Dank seiner Erfahrungen garantiert Océ seinen Kunden eine spürbare Verbesserung ihrer Dokumenten-Prozesse. Dazu stellt Océ Business Services sein Personal und seine Technologie direkt beim Kunden vor Ort zur Verfügung. Auf diese Weise bleiben für den Auftraggeber die Kosten transparent, und riskante Investitionen werden vermieden. Bei Océ Business Services steht stets der Mensch im Mittelpunkt.

Über Schreiner LogiData

Schreiner LogiData, eine Tochtergesellschaft der Schreiner High-Tech-Unternehmensgroup, zählt zu den weltweit führenden Anbietern von RFID-Lösungen und stellt ein innovatives Produkt- und Dienstleistungsportfolio zu Verfügung: Alle Produkte können in Bezug auf Materialien, Klebstoffe, Design, Größe und Technologie projekt- bzw. kundenindividuell konzipiert, entwickelt und produziert werden.

Das Leistungsspektrum reicht von der kundenindividuellen Technologieberatung über Machbarkeitsstudien, Erstellung von Pflichten- und Lastenheften, Auswahl und Entwicklung geeigneter Hard- und Softwarekomponenten, Integration in eine bestehende Systemlandschaft bis hin zum After-Sales-Support. Zudem bietet Schreiner LogiData Logistik-Dienstleistungen und -Services wie Schwachstellen- oder Prozessanalysen an. Somit gehören alle Themen rund um die Bereiche Lager, Logistik, Materialfluss und Produktionssteuerung zu den Kernkompetenzen des Unternehmens.

Zum Produktportfolio zählen neben kompletten Identifikationssystemen, basierend auf der RFID-Technologie, Labellösungen wie Safety-((rfid))-Labels für die Inventarisierung, ((rfid))-onMetal-Labels für metallische Untergründe, ((rfid))-TwinPlasto-Labels für raue Industrieumgebungen sowie ((rfid))-HighTemp-Labels für hohe Temperaturbereiche.

Die Schreiner High-Tech-Unternehmensgroup erwirtschaftet ca. 100 Mio. Euro Jahresumsatz bei knapp 50 Prozent Exportanteil. Das Gesamtunternehmen beschäftigt über 600 Mitarbeiter an drei Produktionsstandorten mit insgesamt 37.000 qm Betriebsfläche.

Schreiner LogiData
, ein Geschäftsbereich der
Schreiner Group GmbH &
Co. KG
Dr. Jörg Schmidt
Leiter Geschäftsentwicklung

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schmidt@schreiner-logidata.de

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