SCM: RFID-Einsatz in der Hohlglasindustrie

Viele Logistikexperten der Hohlglasindustrie halten den RFID-Einsatz in geschlossenen und offenen Ladungsmittelsystemen kurzfristig zwar für wegweisend und umsetzbar, zweifeln aber am gegenwärtigen Kosten-/Nutzenverhältnis. Das geht aus einer Onlineumfrage von Dipl.-Kfm./B.A. David Oing unter 70 großen und mittelgroßen Branchenunternehmen hervor.

Als Grund für ihre derzeitige RFID-Abstinenz werden gegenüber dem Doktoranden am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Leipzig auch unzureichende Kenntnisse über automatisierte Identifizierungsverfahren genannt. Hinzu kommen Faktoren wie eine fehlende Investitionsbereitschaft der Betriebe, mangelnde Akzeptanz bei den jeweiligen Entscheidungsträgern und Furcht vor dem Aufbrechen von etablierten Unternehmensstrukturen.

Den Einsatz von RFID-Technologie beim Handling von Paletten und Kunststoffzwischenlagen halten die Befragten nur dann für sinnvoll, wenn dies entlang der gesamten Supply-Chain geschieht. Zwei Drittel der Befragten verzichten deshalb bis auf Weiteres auf eine automatische Identifikation von beispielsweise Paletten im Warenein- und -ausgang. 52,4 Prozent geben an, andere Methoden zur Analyse und Optimierung von Lieferkettenaktivitäten zu verwenden. Dabei handelt es sich laut 63,6 Prozent der befragten Logistiker überwiegend um den sogenannten Key Performance Indicator (KPI).

50 Prozent der an der Umfrage beteiligten Hohlglasbetriebe (Glashütten, Abfüller etc.) halten ihre Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung über die RFID-Technologie derzeit generell für ausreichend. Die andere Hälfte sieht das nicht so. 81 Prozent stufen den Kapitalbedarf für eine Ladungsträgerüberwachung als relativ hoch ein. Wobei insbesondere das implizierte Monitoring als sehr aufwändig angesehen wird. Für 45 Prozent kommt ein mangelndes Mitarbeiter-Knowhow erschwerend hinzu. Rund 55 Prozent halten die gegenwärtige Ladungsmittelkontrolle allerdings für unzureichend. 43 Prozent stufen die Verlust-, Schrott- und Reparaturquote ihrer Paletten und Kunststoffzwischenlagen als zu hoch ein.

85,7 Prozent der an der Oing-Befragung teilnehmenden Hohlglasakteure glauben, dass sinkende Preise für die erforderlichen RFID-Transponder den Einsatz dieser Technologie beschleunigen wird. Wobei die Integration in bestehende Warenwirtschaftssysteme für über 70 Prozent der Betriebe als unproblematisch angesehen wird.

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com 

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