Seehafen und Rheinhäfen zusammen auf Kurs

Der Hafen Rotterdam und die Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) unterzeichneten gestern ein gemeinsames Memorandum of Understanding. Darin erklären die beiden Häfen ihre Absicht, die Entwicklung der Hinterlandverkehre aus dem Seehafen Rotterdam gemeinsam und abgestimmt voranzutreiben.
 
Als erste Massnahme wird ein regelmässiger Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Hafenbetrieben von Rotterdam und den SRH sowie den beteiligten Logistik- und Hafenpartnern etabliert. Zudem werden intermodale Logistikkooperationen über Binnenschiff und Schiene gemeinsam gefördert.
 
Schwerpunktmässig wird aber die Realisierung des neuen tri-modalen Containerterminals Basel Nord begrüsst, das insbesondere Binnenschiff und Bahn effizient vernetzt und die Logistikketten im Ereignisfall stärkt.
 
Schliesslich erklärten die zwei Hafenbetriebe die Absicht, die Verwendung von Flüssiggas als umweltfreundlicherem Treibstoff in der Schifffahrt zu fördern. Hintergrund für die verstärkte Koordination ist die absehbareSteigerung der Verkehrsströme zwischen den zwei Häfen.
 
Mit dem Memorandum of Understanding will Hans-Peter Hadorn, Direktor der SRH, ausserdem mehr Aufmerksamkeit auf die Binnenschifffahrt und den Hafen lenken. Beide werden von der Schweizer Bundespolitik weitgehend ignoriert, während sie in den Niederlanden aktiv gefördert werden.
 
Aufgrund der geographischen Lage – Rotterdam am einen, die Logistikregion Basel am anderen Ende des Rheins – macht die Zusammenarbeit der beiden Häfen Sinn. So können Güter so lang wie möglich umweltfreundlich auf dem Rhein transportiert werden. Beide Häfen sind ausserdem wichtige Glieder in der Transportkette von Asien in die Schweiz respektive nach Norditalien.
 
Ältester Frachtsegler im Basler Hafen
Der älteste noch segeltüchtige Binnenschiff-Frachtsegler die Aak „Helena“ liegt diese Woche im Basler Hafen. Sie wurde 1875 bei der niederländischen Schiffswerft Jonker in Kinderdijk auf Kiel gelegt und speziell für die Rheinschifffahrt gebaut. Bis 1911 segelte sie auf den grossen Strömen Europas. In den 1950er Jahren sank das Schiff nach einer Kollision, wurde gehoben und diente dann Jahre lang als Lastschiff im Rotterdamer Hafen. 1979 sollte es abgewrackt werden. Eine Stiftung nahm es jedoch unter ihre Fittiche und restaurierte es liebevoll nach den Originalplänen. Seit 2003 fährt das Schiff als niederländischer Botschafter und als Event Location. Es ist derzeit das einzige für die Rheinschifffahrt zugelassene Segelschiff. Gestern wurde auf der „Helena“ ein Memorandum of Understanding von Vertretern des Hafen Rotterdam und der Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) unterzeichnet.

Quelle: Meneghin
 

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