Sichere und transparente Supply Chains

Betriebliche Transparenz und Informationen in Echtzeit spielen eine immer grössere Rolle für Supply-Chain-Manager. Dazu gehören nachweisbare Gesetzeskonformität sowie Handelsinformationen. International tätige Unternehmen können viel Geld sparen, Supply-Chain-Risiken senken und Innovationen anstossen, wenn sie Global-Trade-Management (GTM)- und Trade Compliance-Prozesse automatisieren.

Die fortschreitende Globalisierung stellt Schweizer Industrie- und Handelsunternehmen vor immer höhere Anforderungen. Vielen Supply-Chain-Managern und Logistikleitern fehlt heute genauso wie ihren Spediteuren der Überblick über die unzähligen Handels-, Zoll- und Steuervorschriften, die in den über 190 Ländern weltweit bestehen. Ein-, Aus- und Durchfuhrbewilligungen, Mehrwertsteuerbehandlung bei so genannten Reihengeschäften, Ursprungsnachweise, Direktversandregeln, Lieferanten- und Rechnungserklärungen, Präferenzabkommen … In diesem Vorschriftendschungel ist es schwer, stets genau zu wissen, welches Dokumenten wo, in welcher Form benötigt wird und was welche Kostenauswirkungen entlang der Wertschöpfungskette hat. So kann der Wechsel eines Lieferanten oder Lieferlandes unbemerkt zum Verlust einer Präferenzberechtigung beim Vor- oder Endprodukt führen und die Einsparung im Einkauf den Verkaufsgewinn mindern. Nur wenige wissen, dass auch Währungs- und Preisschwankungen (bei Rohstoffen), Kundenbeistellungen und Lohnbearbeitung Präferenzkalkulationen beeinflussen. Ebenso kann die Verzögerung einer Auslieferung oder eine Änderung der Transportroute manchmal zum Verlust von Präferenzberechtigungen oder Zoll- und Steuervorteilen führen.

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl Im- und Exportkontrollen, Sanktionsvorschriften und so genannte Schwarze Listen zu berücksichtigen. Diese sowie Produktklassi-fizierungen, Zölle, Steuern und Abgaben sowie Dokumentenvorschriften ändern beinahe täglich. Die Krisen in der Ukraine, in Syrien und im Kongo haben dies aktuell wieder eindrücklich gezeigt.

Welches Tool
Unternehmen mit nur wenige Aussenhandelstransaktionen pro Jahr können sich mit Hilfe des Internets oder der SECO einen Überblick über die gesetzlichen Vorschriften verschaffen. Je höher jedoch die Zahl der Transaktionen ist, umso aufwändiger wird die Suche und Kontrolle. In dieser Situation bietet sich eine Automatisierung der Prozesse an. Web-basierte, ausgefeilte Softwareprogramme wie TradeWizards von Amber Road verschaffen einen schnellen Überblick über komplexe Zoll- und Steuervorschriften zu vertretbaren Kosten. Bei grossen Transaktionsvolumen ist jedoch eine Integration von Global Trade Management (GTM)- und Trade Compliance-Lösungen in Enterprise Resource Planning (ERP)-Systeme wie SAP oder Oracle zu empfehlen, um maximale Transparenz zu schaffen und einen optimalen Nutzen aus der Automatisierung der Geschäftsprozesse zu ziehen.

Wie funktioniert’s
Amber Road, ein weltweit führender Anbieter von GTM-Lösungen, bietet verschiedene, einfach zu handhabenden Research-Tools für die oben beschriebene Problematik an. Bei Eingabe des Produkts wird die Zolltarifklassifizierungsnummer für über 120 Länder angegeben, einschliesslich Export Control Classification Numbers (ECCN) der USA. Darüber hinaus können komplexe Klassifizierungen im mehrfach grenzüberscheitenden Verkehr aufgezeigt werden. Bei Eingabe von Produkt und Transportroute zeigt die Applikation die notwendigen Export-, Import-, und Durchfuhrgenehmigungen sowie die Transportdokumente auch bei Wechsel des Transportträgers auf und kalkuliert die anfallenden Steuern, Zölle und sonstigen Abgaben binnen weniger Minuten.

GTM- und Trade-Compliance-Tools informieren aber nicht nur darüber, welche Vorschriften zu beachten sind, welche Dokumente notwendig sind und welche Handelsabkommen genutzt werden können. Sie zeigen dem Nutzer auch, wo für ihn als Industrie- und Handelsunternehmen oder Logistikdienstleister, insbesondere als AEO, Risiken bestehen. Gute Applikationen können modellhaft abprüfen, wie sich die Gesamteinstandskosten (Landed Costs) bei neuen Lieferquellen oder alternativen Transportrouten verändern. Sie zeigen die Auswirkungen von Kundenbeistellungen und Lohnbearbeitung auf Präferenzkalkulationen. Bei Eingabe von Adressen (Lieferanten, Logistikdienstleister etc.) wird ausserdem überprüft, ob eine der Firmen oder Kontaktpersonen auf einer der fast 250 Sanktionslisten weltweit steht.

Herausforderungen und Nutzen
GTM- und Trade Compliance-Softwarelösungen sparen Unternehmen Zeit gegenüber manuellen Recherchen. Um einen maximalen Nutzen zu erwirtschaften, ist es vorteilhaft die Software durch eine Schnittstelle mit dem Auftragseingang, Bestellwesen/Einkauf, der Buchhaltung respektive dem Abrechnungssystem und dem Logistikmanagement zu verbinden.

Informationen zu Einstandskosten (Landed Costs) und das Ergebnis von Sanktionslisten-Prüfungen sollten beispielsweise dem Einkauf vor der Bestellung vorliegen.  Die Zollinformationen sollten automatisch auch dem Logistikmanagement übermittelt werden. Die Verknüpfung der Systeme ermöglicht eine vollständige Belegsammlung und Archivierung. So ist ein schnelles Reagieren auf Nachfragen von Behörden gewährleistet.
Mit einer effizienten GTM-Software werden Im- und Export-Prozesse sowie Wertschöpfungsketten transparenter. Zudem kann sie die Kosten bei der Verzollung und durch die Ausschöpfung von Präferenzabkommen senken sowie Kosten für Bussen vermeiden, in dem sie sicherstellt, dass alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden. Die GTM-Software ermöglicht eine Vorabfertigung von Waren beim Zoll, verkürzt dadurch die Bestände in-Transit und unterstützt so die Optimierung der Lieferkette.

Sie liefert bereits vorab die Basis für Einstandskostenkalkulationen und Beschaffungsentscheide. Die Software-Lösung vereinfacht Preisvergleiche auf Landed Cost-Basis und hilft bei der Festlegung optimaler Lieferbedingungen. Sie erhöht das Bewusstsein für Präferenz- und Zollvorteile oder Quotenbeschränkungen und öffnet die Augen für Innovationen.

Sie ermöglicht eine einheitliche Sicherheitsüberprüfung von Lieferanten und Kunden mit vertretbarem wirtschaftlichen Aufwand und dokumentiert die Prüfvorgänge. Dadurch kann ein Unternehmen eine Grundlage für saubere Geschäftsprozesse schaffen und die Compliance signifikant steigern.

Dezentral und global
Amber Roads Trade Content ist stets aktuell und präzise. Die Informationen aus rund 130 Ländern werden von circa 200 eigenen Mitarbeitern kontinuierlich aktualisiert. Jährlich werden rund 13 Mio. Updates durchgeführt und den Kunden automatisch, integriert in die Lösung, zur Verfügung gestellt.

Die Informationen können bei einer korrekten Integration in die entsprechenden Firmensysteme schnell und effizient weltweit in verschiedenen Zeitzonen und mehreren Sprachen abgerufen und von den jeweiligen Abteilungen zielgerichtet eingesetzt werden. Die Herausforderung liegt darin, alle Unternehmensabteilungen zur kontinuierlichen Nutzung dieser GTM- und Trade Compliance-Tools zu bewegen und dadurch eine fortlaufende Prozessoptimierung anzustossen.

Amber Road hat GTM-Lösungen bereits bei zahlreichen Firmen in der Schweiz und in Deutschland implementiert und Systemintegrationen durchgeführt. Weltweit zählt das Unternehmen über 14’000 Nutzer.

Quelle: Amber Road

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