Siemens gewinnt Folgeaufträge in Bangkok

Die Bangkok Mass Transit System Public Company Limited (BTSC) hat bei Siemens Mobility weitere 35 Mittelwagen für das Stadtbahnsystems Skytrain im Wert von 42 Millionen Euro bestellt. Die Züge sollen schrittweise ab Ende 2012 auf der Sukhumvit-Linie der thailändischen Hauptstadt fahren. Darüber hinaus wird Siemens die 5,25 Kilometer lange Verlängerung dieser Strecke elektrifizieren.

Der Auftrag erfolgte von Italian-Thai Development Public Company Limited (ITD), dem größten thailändischen Bauunternehmen. „Von der Metro über die Hochbahn bis zum Airport-Link: Bangkok ist ein Paradebeispiel für unsere innovativen, integrierten Verkehrskonzepte zur Lösung der Mobilitätsprobleme in den rasant wachsenden Ballungszentren“, erklären Siemens-Vorstand Kurt Hofstädter. Mobility-Chef Arnulf Wolfram freut sich, dass Siemens Österreich den Auftrag für die 35 Mittelwagen bekommen hat.

Das Skytrain-Hochbahnsystem BTS (Bangkok Transit System) war das erste Nahverkehrssystem der thailändischen Metropole, das seit der Eröffnung im Jahr 1999 erheblich zur Minderung des Individualverkehrs beigetragen hat. Während der Verkehr auf den überfüllten Straßen kaum voran kommt, fahren die Skytrain-Züge von Siemens mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 Kilometern pro Stunde 12 bis 30 Meter hoch über der Stadt. Das Gleisnetz besteht aus der Sukhumvit- und Silom-Linie mit zusammen 25 Haltestellen auf einer Gesamtlänge von etwa 28 Kilometern.

Rohbau und Montage erfolgen im Siemens Werk in Wien Simmering
Die neuen Mittelwagen sollen sukzessive ab Ende 2012 auf der Sukhumvit-Linie fahren und dort die bereits existierenden Triebzüge von drei auf vier Wagen erweitern. Die Kapazitätssteigerung ist erforderlich, um das stark wachsende Fahrgastaufkommen zu bewältigen. Derzeit befördert das BTS-System auf der Sukhumvit-Strecke rund 460.000 Menschen pro Tag. Jeder Wagen hat 42 Sitze und 240 Stehplätze. Die Stromversorgung erfolgt per Stromschiene mit 750 V DC. Der Rohbau, die Montage aller Komponenten sowie der elektrischen Ausrüstung inkl. Typprüfungen, der Mittelwagen werden im Siemens Werk in Wien durchgeführt, die Endmontage findet in Bangkok im Depot des Kunden statt. Die Auslieferung der Züge erfolgt bis 2013.

Die Stadt Bangkok investiert nicht nur in die Verfügbarkeit bestehender Linien, sondern plant darüber hinaus auch den Ausbau des Schienennetzes. Für die 5,25 Kilometer lange Erweiterung der zweigleisigen Sukhumvit-Linie in Richtung Osten liefert Siemens die komplette Stromversorgung in Gleich- und Wechselspannung. Die Elektrifizierung umfasst sowohl die Stromversorgung für die Zugtraktion als auch die angeschlossenen sieben Haltestationen. Siemens fungiert dabei als Unterauftragnehmer der Italian-Thai Development Public Company Limited. Das Projekt soll in Rekordzeit umgesetzt werden und spätestens am 12. August 2011 abgeschlossen sein – pünktlich zum Geburtstag der Königin von Thailand.

Siemens Mobility hat den Ausbau des Schienenverkehrs in Bangkok entscheidend geprägt: Innerhalb von zehn Jahren konnte das Unternehmen drei schlüsselfertige Bahnsysteme an die Stadt übergeben. Dazu zählt nicht nur die erste Schnellbahn, sondern auch die Realisierung der ersten U-Bahn-Anlage im Jahr 2004 sowie der Flughafenzubringer Airport Rail Link, der seit dem Sommer 2010 die Innenstadt mit dem Flughafen Suvarnabhumi in nur 15 Minuten verbindet. Auf der Strecke wird auch ein von Siemens entwickeltes Gepäckfördersystem eingesetzt. Die Fluggäste können bequem im City Airport-Terminal in der Innenstadt einchecken, das Gepäck wird automatisch in den Zug verladen und am Flughafen an das Gepäcksystem übergeben.

Siemens Wien: Internationales World-Headquarter für Metros und Reisezugwagen

Der Standort Wien von Siemens ist internationales World-Headquarter für Metros und Reisezugwagen und damit ein wichtiger Eckpfeiler der Mobility Divison des Industry Sectors.  Hier ist das Know-how der gesamten Logistik- und Prozesskette von Forschung, Entwicklung, Engineering, Fertigung, Endmontage bis zu Inbetriebsetzung vereint. Die Entwicklungs- und Fertigungstradition reicht mehr als 150 Jahre bis in Zeiten der "kuk-Waggonfabrik" zurück.

Mit neuesten Fertigungstechnologien, wie zum Beispiel Schweiß-Robotern, werden in Wien Fahrzeuge aus rostfreiem Stahl oder in Aluminium-Großprofilbauweise produziert. In der fast 14.000 m² großen Endmontagehalle werden Fahrzeuge an sieben Modulen gleichzeitig montiert. Bis zu 500 Fahrzeuge verlassen die Fabrik jedes Jahr.

Quelle: Siemens AG Österreich

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