Siemens liefert 20 Regionalzüge für britisches Fernverkehrsnetz

Die Flotte des Desiro UK wird um 20 elektrische Regionaltriebzüge erweitert. Einen entsprechenden Auftrag erhielt Siemens Rail Systems von den Betreibern London Midland (LM), First TransPennine Express (FTPE) und der Leasinggesellschaft Angel Trains Ltd. (ATL). Das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 170 Mio. EUR inklusive Wartungsvertrag. London Midland verstärkt mit den Zügen seine bestehenden London-Zugverbindungen. First TransPennine Express ersetzt die Dieseltriebzüge, die den Flughafen Manchester mit den schottischen Städten Glasgow und Edinburgh verbinden. Die Fertigung erfolgt im Siemens-Werk in Krefeld. Die Fahrwerke für die neuen britischen Regionalzüge werden am Siemens-Standort in Graz gefertigt. Der Lieferzeitraum erstreckt sich von Ende 2013 bis Sommer 2014.

Siemens Rail Systems wird weitere 20 elektrische Regionaltriebzüge (EMU) nach Großbritannien liefern und schreibt damit die Erfolgsgeschichte des Desiro UK fort. Zehn der bestellten Züge gehören zur Klasse 350/3 des Betreibers London Midland und zehn zur Klasse 305/4 des Betreibers First TransPennine Express. „Wir sind stolz darauf, dass unsere Desiro-UK-Flotte seit nunmehr neun Jahren für die Fahrgäste zuverlässig im Einsatz ist und freuen uns, dass die Zugfamilie erneut erweitert wird. Dies zeugt von der hohen Zufriedenheit unserer Kunden in Großbritannien und steht für die hervorragende Zuverlässigkeit unserer Züge“, sagte Hans-Jörg Grundmann, CEO der Division Rail Systems.

First TransPennine Express wird auf der West Coast Main Line seine Dieseltriebzüge durch die EMUs ersetzen, die sowohl die Stadt Edinburgh als auch die Stadt Glasgow mit dem Flughafen Manchester verbinden. Ebenfalls auf der West Coast Main Line wird London Midland sein bestehendes Verkehrsangebot für Pendler Richtung London ausbauen. Gewartet werden die vierteiligen Triebzüge im Siemens-Depot in Manchester.

Die Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 110 Meilen pro Stunde. Dies entspricht 176 Kilometern pro Stunde. Der Betrieb erfolgt mit 25 kV Wechselspannung (AC). Beim Bremsen speisen die Züge die freiwerdende Energie ins Netz ein. Zusätzlich erhalten die Triebfahrzeugführer mittels eines Fahrerassistenzsystems unterstützende Informationen, die eine energieoptimierte Fahrweise ermöglichen. Dadurch wird Strom gespart und der CO2-Ausstoß vermindert.

Der Desiro UK wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem wiederholt mit dem „Golden und Silver Spanner Award“ des Modern Railways Magazine für seine Zuverlässigkeit. Zuletzt erhielten die Züge der Baureihe 350/2 Ende vergangenen Jahres den „Golden Spanner“: Ohne technischen Fehler legte die Flotte in vier Wochen eine Gesamtstrecke von mehr als 615.000 Kilometern zurück. Das ist neuer britischer Rekord für einen Passagierzug.

Begonnen hat die Erfolgsgeschichte der britischen Zugfamilie im Jahr 2003, als First Great Eastern (heute Greater Anglia) die ersten Fahrzeuge zwischen London und East Anglia einsetzte. Bestellt wurden diese Züge ebenfalls von der Leasinggesellschaft Angel Trains, die mit dem nun vergebenen Auftrag insgesamt 243 Züge geordert hat. Auf Großbritanniens Schienen sind mehr als 370 Desiros unterwegs. Instand gehalten werden diese Züge mit annähernd 1.500 Wagen-Einheiten in den von Siemens gebauten und betriebenen Depots in Acton, Northam, Manchester, York, Northampton und Glasgow.

Graz: Das Welt-Kompetenz-Zentrum für Fahrwerke von Siemens
Das World Competence Centers Bogies ist für die weltweite Entwicklung und Produktion der
Fahrwerke verantwortlich. Das Unternehmen ist für mehr als 1.300 Mitarbeiter weltweit in drei Standorten – Graz, Aurangabad (Indien) und Sacramento (USA) verantwortlich. Die klare Ausrichtung auf Spitzentechnologie spiegelt sich in den Aktivitäten aller Unternehmensbereiche wider. Mehr als 160 Engineering-Experten konzipieren und entwickeln die High-Tech-Lösungen von morgen. Die Entwicklung der Fahrwerkstechnologie für die russischen Regionalzüge erfolgt am Siemens- Standort in Graz. Das Werk in Graz ist der Fahrwerk-Produzent mit dem weltweit höchsten Automatisierungsgrad. Beispielsweise werden dank der sogenannten "Fließfertigung" mit Hilfe modernster Robotertechnik jährlich 1500 km Schweißnähte erzeugt. Siemens-Mobility in Graz ist als Entwickler und Produzent von High-Tech-Fahrwerken ein wichtiger Partner der weltweiten Schienenfahrzeug-Industrie. Siemens gehört zu den größten Schienenfahrzeug-Herstellern der Welt.

Quelle: Siemens

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