Siemens Mobility auf der InnoTrans in Berlin
„Complete mobility“ – das umfassende Leistungsspektrum von Siemens Dieses Jahr steht die InnoTrans in Berlin, die vom 21. – 24.9. stattfindet, unter dem Motto „The future of mobility“. Die Zukunft stellt große Herausforderungen an Betreiber und Infrastrukturplaner: Klimawandel, fortschreitende Urbanisierung, das Bevölkerungswachstum in den Emerging Markets und die Globalisierung werden in Zukunft zu einem weltweit steigenden Mobilitäts- und Transportbedarf führen. Die Siemens-Division Mobility bietet mit ihrem „Complete mobility“-Konzept umfassende und nachhaltige Lösungen für diese Herausforderungen. „Complete mobility“ bedeutet die intelligente Vernetzung der Verkehrsströme auf der Schiene, der Straße und in der Luft. Ausstellungsschwerpunkte sind der neue Hochgeschwindigkeitstriebzug Velaro D für umweltfreundliche Verbindungen zwischen Metropolen, die neue Lokomotivengeneration Vectron für den europaweiten Schienenverkehr sowie eine energieoptimierte Zugsteuerung für eine wirtschaftlichere Fahrweise im Nah- und Fernverkehr. Die Effizienz steigernde Vernetzung des Personen- und Gütertransports auf der Schiene mit dem des Flugzeugs erläutert Siemens am Beispiel seiner Airport Rail Links. Ferner werden Möglichkeiten für ein multimodales Verkehrsmanagement vorgestellt, mit denen sich die Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz der Verkehrsträger steigern lassen. Ein wesentlicher Baustein wird künftig auch die individuelle Elektromobilität sein: Siemens zeigt Wege und Chancen für die Integration von Elektroautos in die multimodale Verkehrsinfrastruktur. Service und „Complete mobility“-Consulting umfassen alle Technologiefelder und sind wesentliche Bestandteile des Konzern-Portfolios. Siemens Mobility führt auf der InnoTrans in Halle 4.2 und auf dem Freigelände vor, wie multimodale Verkehrsnetze konkret realisiert werden können. Die Gewährleistung von Mobilität wird zukünftig eine der großen Aufgaben moderner Gesellschaften sein. In der Europäischen Union beispielsweise erwirtschaftet der Verkehrssektor nach Aussagen der EU-Kommission zehn Prozent des Wohlstands gemessen am Bruttoinlandsprodukt, und es hängen mehr als zehn Millionen Arbeitsplätze von ihm ab. Das anhaltende Mobilitätswachstum stellt eine große Belastung für die Verkehrssysteme dar. In der EU werden 44 Prozent der Güter auf der Straße befördert, während auf die Schiene zehn Prozent entfallen. Im Personenverkehr ist die Vorherrschaft der Straße mit 81 Prozent des Verkehrsaufkommens noch ausgeprägter. Hier entfallen sechs Prozent auf die Bahn und acht Prozent auf den Luftverkehr. Das Ergebnis ist eine Infrastrukturüberlastung, wodurch die Wirtschaftlichkeit abnimmt und Kraftstoffverbrauch und Luftverschmutzung zunehmen. Die Verlagerung des Güter- und des Personenverkehrs von der Straße auf umweltfreundliche Verkehrsträger ist deshalb das Kernstück einer jeden nachhaltigen Verkehrspolitik. Verkehrsplaner und -betreiber erkennen zunehmend, dass es immer wichtiger wird, seinen Endkunden eine nahtlose Mobilitätskette anzubieten. Nur wenn die einzelnen Verkehrsträger optimal vernetzt sind und zusammenspielen, um einen reibungslosen Wechsel von einem zum anderen sicherzustellen, lassen sich die Mobilitätsanforderungen von Morgen bewältigen. Eine tragende Rolle hat dabei die Schiene, die der umweltfreundlichste, energieeffizienteste und leistungsfähigste Verkehrsträger ist. Velaro: Extrem schnell und umweltfreundlich zwischen Metropolen unterwegs Der intelligente Energiemanager im Velaro D sorgt dafür, dass die Zugsysteme im optimalen Wirkungsgrad betrieben werden. Insgesamt führen diese Verbesserungen zu einer weiter verringerten, umgerechneten CO2-Emission des Velaro D, die nur ein Zehntel der Emission eines Flugzeugs bezogen auf die Personenkilometer beträgt. Der Velaro D ist ein reiner Triebzug, bei dem der Antrieb und alle Technikmodule unterflur über den Zug verteilt sind. Dies erhöht bei gleicher Zuglänge den zur Verfügung stehenden Raum um 20 Prozent gegenüber anderen Fahrzeugkonzepten. Der Innenraum ist modular und flexibel gestaltet: Zusätzliche Gepäckregale oder Tische können nach Bedarf auch über Nacht eingebaut werden. Dadurch entstehen größere Sitzplatzkapazitäten und ein höherer Fahrkomfort und ermöglichen dem Betreiber immer eine ideale Anpassung an den Betrieb. Die Deutsche Bahn setzt ebenfalls auf den Velaro und beauftragte im Dezember 2008 Siemens Mobility mit dem Bau von 15 achtteiligen Zügen. Bewährte Zuverlässigkeit, gesteigerte Energieeffizienz und größere Wartungsfreundlichkeit machen den Velaro D somit zum aktuellen Maßstab für Hochgeschwindigkeitszüge. Inspiro – die neue Plattform für Metros Siemens beweist mit ihr, wie sich die Bedürfnisse von Betreiber, Fahrgast und Umwelt verbinden lassen. Ein speziell auf autarke Einheiten ausgerichtetes Einzelwagenkonzept kann beliebige Konfigurationen mit variablem Motorisierungsgrad von einem drei- bis zu einem 8-Teiler realisieren. Die Fahrgastwechselzeiten werden durch maximale Türbreiten und Beladungserkennungssysteme stark reduziert. Der Innenraum gehört vollständig den Fahrgästen. Die Konstruktion ist so ausgelegt, dass dort völlig auf Geräte verzichten werden konnte und maximalen Komfort bietet. Konsequenter Leichtbau, der optionale Einsatz des Syntegra- Antriebssystems und der optionale Einsatz von Fahrerassistenzsystemen oder einen fahrerlosen Betrieb gewährleisten höchstmögliche Energieeffizienz und Beförderungskapazität. Die Fahrzeuge erfüllen die neuesten europäischen Brandschutz- und Crashanforderungen nach CEN/TS45545 und prEN15227. Ein bedarfsgesteuertes Wartungskonzept erhöht die betriebliche Verfügbarkeit des Fahrzeugs und senkt die Wartungskosten. Das Design der neuen Metro wird mit einer der renommiertesten Designagenturen realisiert. Vectron – neue Lokomotivengeneration für den europäischen Schienenverkehr Der Vectron ist auch für Kunden attraktiv, die kleinere Stückzahlen nachfragen. Die Lokomotiven werden standardmäßig für eine maximale Geschwindigkeit von 160 km/h ausgerüstet. Mit einem entsprechenden Vorrüstpaket kann der Vectron ohne größere Umbauten auf eine schnell fahrende Variante mit 200 km/h hochgerüstet werden. Ein Drehgestellwechsel ist nicht notwendig. Die unterschiedlichen Varianten für reinen AC-, reinen DC- oder den flexiblen Mehrsystemeinsatz, ermöglichen den Betrieb in vier verschiedenen Spannungssystemen und unterschiedlichen Leistungsklassen. Eine Besonderheit des Siemens-Fahrzeugkonzepts ist, dass die strukturinterne Deformationszone, das so genannte Frontend, mit einer lösbaren Verbindung mit dem Wagenkasten verbunden ist und somit im Havariefall leicht ausgewechselt werden kann. Desiro ML – die modulare Fahrzeugplattform für den Regionalverkehr So können gegenüber herkömmlichen dieselmechanischen oder dieselelektrischen Antriebssystemen Einsparungen von bis zu 30 Prozent beim Energieverbrauch realisiert werden. Darüber hinaus erfordert das dieselelektrische Antriebssystem auch im Bereich der Instandhaltung einen geringeren Aufwand. Mit einer Stückzahl von mehr als 600 fest bestellten oder über Rahmenverträge avisierten Fahrzeugen ist der Desiro ML im In- und Ausland bereits heute sehr erfolgreich. Neben den Aufträgen in Deutschland und Belgien werden Fahrzeuge aus der Desiro- ML-Plattform bald auch in Österreich, Russland und China fahren. Siemens Rail Services für einen Schienenbetrieb mit hoher Verfügbarkeit Hierbei setzt Siemens Mobility insbesondere auf das so genannte „Condition Monitoring“ (Zustandsüberwachung), um somit Instandhaltungsaktivitäten effizient zu planen und Betriebsunterbrechungen auf ein Minimum zu reduzieren. Die mittels Fernübertragung erhobenen Systemdaten fließen unmittelbar in die täglichen Instandhaltungsaktivitäten ein. Mit dem neuen modular aufgebauten Service-Konzept Railcover baut Siemens Mobility zudem das Service-Angebot für Lokomotiven aus. Das neu etablierte Rail Support Center überwacht die angeschlossenen Systeme mittels Datenfernübertragung und übernimmt die Koordination der mobilen Service-Techniker und Werkstätten im Fall einer Fahrzeugstörung. Eine Express-Logistik sorgt für eine schnelle reibungslose Ersatzteilversorgung. Airport Rail-Link – Kombination von Schienenverkehr und Logistik für Einen komfortablen Service für den Fahrgast bietet beispielsweise das Gepäckbeförderungssystem Sibag Train von Siemens Mobility. Passagiere können mit ihrem Reisegepäck in Metrostationen im Stadtzentrum einchecken, erhalten dort die Bordkarte und fahren mit dem Airport Express zum Flughafen. Dort können sie direkt durch den Sicherheitscheck gehen und zum Flugsteig gelangen. Unabhängig davon erreicht das eingecheckte Gepäck den Flughafen. Es wird dort in die vorhandene Gepäckförderanlage eingespeist, durchläuft dabei die automatische Sicherheitsprüfung und wird auf die Flugzeuge der jeweiligen Zielflughäfen verladen. Für den durchgängigen Koffertransport vom Bahnhof wird der Gepäckwagen des Zuges mit einem Fördersystem ausgerüstet. Über ein Zuführsystem am Bahnsteig wird das Gepäck in einem Container automatisiert durch die Waggontür in den Wagen geladen. Bei Einfahrt des Zuges in die Metrostation wird das Containersystem punktgenau auf die Verladetür ausgerichtet. Die Beladung geschieht in kürzester Zeit, so dass die zusteigenden Passagiere nicht warten müssen. Den ganzen Prozess steuert Sibag Train vollautomatisch und präzise. Diese Lösung wird unter anderem beim Airport Rail Link von Siemens in Bangkok und Delhi eingesetzt. E-Mobilität im Individualverkehr ergänzt multimodale Stadtinfrastruktur Siemens ist Vorreiter und ein umfassender Anbieter an EMobilitätslösungen und deckt als einziges Unternehmen weltweit die gesamte Prozesskette der Elektromobilität ab: Von intelligenten Energie- und Verkehrsinfrastrukturlösungen über Ladetechnologien und leistungsfähige IT-Systeme bis hin zur Erforschung der notwendigen Antriebstechnologie. Siemens zeigt auf der InnoTrans unter anderem die Elektroladesäule Sitraffic Epos. Diese Ladesäule ist mehr als eine Tankstelle für Elektrofahrzeuge, sie ist eine komplette Einheit mit Info-Terminal. Mit der E-Ladesäule will Siemens einen wichtigen Teil zur künftigen Nutzung von Elektrofahrzeugen beitragen. Die intelligente Ladesäule von Siemens unterscheidet sich deutlich von bisherigen Lösungen in Test- und Pilotanwendungen. Sitraffic Epos ist modular aufgebaut und kann als einzelne Ladeeinheit oder als Station mit jeweils bis zu zehn Satellitenanschlüssen konfiguriert werden. Sie kann überall dort zum Einsatz kommen, wo das Auftanken von mehreren Elektrofahrzeugen sinnvoll ist, zum Beispiel in Parkhäusern an Bahnhöfen. Effiziente Elektrifizierungslösungen für den reibungslosen Bahnverkehr Diese Aufgabe kann die Simulationssoftware Sitras Sidytrac übernehmen. Sie erstellt auf Basis von Strecken- und Fahrzeugdaten, des Fahrplans und der elektrischen Netzdaten eine genaue Netzberechnung samt Zugfahrtsimulation. Dabei ist es unerheblich, ob mit der Analyse ein neues System konzipiert werden soll oder ob Verbesserungspotenzial in einem bestehenden System ermittelt wird: Energieeinsparungen und niedrigere Life-Cycle-Kosten sind sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich positive Effekte. Ein weiterer Baustein in einer grünen Bahnstromversorgung mit vom Landesnetz abweichender Frequenz ist der Multilevel-Bahnstromumrichter Sitras SFC plus. Mehrere in Reihe geschaltete Halbleiterbausteine und Kondensatoren können durch einen modularen Aufbau die gewünschte Spannung aus kleinen Stufen zusammensetzen und regeln. Bei Sitras SFC plus ist die Anzahl der Spannungsebenen und die Ausgangsspannung so erhöht, dass im Vergleich zu anderen Umrichter-Systemen die Verluste um bis zu 25 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus benötigen die neuen kompakten Anlagen 20 Prozent weniger Platz und sind deutlich leiser als marktübliche Modelle. „Grüne“ Sicherheit für die Bahnautomatisierung Diese neuartige Funktion der Automatic Train Operation (ATO) wird Siemens auf der InnoTrans live vorstellen: An einem ETCS-Simulator können Besucher gegen ein ATO-System antreten. Während der auf echten Streckendaten basierende Demonstration muss jeder Handgriff eines Zugführers getätigt werden, um den Zug auf der realitätsgetreuen Strecke zu bewegen. Selbst bestens ausgebildete Fahrzeugführer werden durch die ATO um fünf bis zehn Prozent unterboten. Das heißt, die besten Fahrzeiten können nur mit einem wesentlich höheren Energieaufwand erkauft werden. Siemens entwickelt darüber hinaus „State-of-the-art“-Technologien weiter: Stand-by-Techniken für Bahnautomatisierungskomponenten entlang der Gleise optimieren den Energieverbrauch – zum Beispiel durch die Nutzung von Solarenergie zur Stromerzeugung von Signalanlagen und deren Funksteuerung. Dadurch werden große Ersparnisse bei der Verkabelung von Komponenten erzielt und Investitionskosten können bis zu einem Drittel gesenkt werden. Signaltechniksysteme, die aus derartigen Außenanlagen zusammengesetzt sind, verringern zudem die Lebenszyklus-Kosten von gesamten Bahnanlagen. Trainguard 200 RBC – ein Zentralgerät für die ETCS-Level 1 und 2 Mobility-Consulting Die richtige Auswahl und die sinnvolle Abstimmung verschiedener Komponenten, Systeme und Prozesse erfordern gründliche Planung und lange Erfahrung. Siemens verfügt als einziges Unternehmen über die Kompetenz, ganzheitliche Mobilitätskonzepte zu entwickeln und diese mit seinem branchenübergreifenden Portfolio auch umzusetzen. Deshalb bietet Siemens künftig mit Mobility-Consulting umfassende Beratung an: Von der strategischen Ausrichtung, über die Optimierung von Mobilitätsprozessen bis hin zur ökonomischen Bewertung und Realisierung neuer Technologien und Infrastrukturen zeigt Mobility- Consulting kundenorientierte Lösungen. Die Pressemitteilung finden Sie im Internet unter: www.siemens.com/mobility/presse/pressemitteilungen Der Siemens-Sektor Industry ist der weltweit führende Anbieter von umweltfreundlicher Produktions-, Transport-, Gebäude- und Lichttechnik. Mit durchgängigen Automatisierungstechnologien und umfassenden Branchenlösungen steigert Siemens die Produktivität, Effizienz und Flexibilität seiner Kunden aus Industrie und Infrastruktur. Der Sektor besteht aus den sechs Divisionen Building Technologies, Drive Technologies, Industry Automation, Industry Solutions, Mobility und Osram. Mit weltweit rund 207.000 Mitarbeitern erzielte Siemens Industry im Geschäftjahr 2009 einen Umsatz von rund 35 Milliarden Euro. http://www.siemens.com/industry Die Siemens-Division Mobility ist der international führende Anbieter von Transport- und Logistik-Lösungen. Mit „Complete mobility“ verfolgt die Division das Ziel, unterschiedliche Verkehrssysteme miteinander zu vernetzen, um Menschen und Güter effizient und umweltfreundlich zu transportieren. „Complete mobility“ ist orientiert am Ziel der Nachhaltigkeit und vereint Kompetenzen bei Betriebsführungssystemen für Bahn- und Straßenverkehr, Lösungen für Flughafen- und Post-Logistik, Bahnelektrifizierung, Schienenfahrzeugen im Nah-, Regional- und Fernverkehr, schlüsselfertigen Systemen und zukunftsorientierten Servicekonzepten. Mit weltweit rund 25.000 Mitarbeitern erreichte Siemens Mobility im Geschäftsjahr 2009 (30. September) einen Umsatz von 6,4 Milliarden Euro. www.siemens.com/mobility Quelle: Siemens AG Österreich |