Siemens modernisiert die Bahn zur Festung Hohensalzburg

Die Siemens-Division Industry Solutions hat von der Salzburg AG den Auftrag erhalten, die Salzburger Festungsbahn zu modernisieren. Ziel ist es, die Förderleistung zu erhöhen und die Bahn auf den neusten technischen Stand zu bringen.

Siemens-Vorstand Kurt Hofstädter und Industry-Solutions-Leiter Robert Monsberger freuen sich, den Auftrag für diese wichtige Salzburger Einrichtung und Tourismusattraktion bekommen zu haben: „Wir werden neue Antriebs- und Automatisierungstechnik installieren sowie die Signalübertragung und die Videoüberwachung erneuern. Das Projekt soll im März 2011 abgeschlossen sein.“ Eine Herausforderung für dieses Projekt ist die Vorgabe von 10.600 kg Gesamtgewicht pro Wagen.

Die Salzburger Festungsbahn ist die älteste in Betrieb befindliche Standseilbahn Österreichs. Sie verbindet die Altstadt von Salzburg mit der Festung Hohensalzburg. Auf der 200 Meter langen Strecke verkehren zwei Wagen mit einer Geschwindigkeit von 5,5 Metern pro Sekunde. Bedingt durch die hohe jährliche Betriebsstundenzahl und eine Transportfrequenz von etwa 1,7 Millionen Fahrgästen pro Jahr unterliegt die Anlage im Vergleich zu anderen Bahnen einer starken Abnutzung. Um einen kontinuierlichen Betrieb auch weiterhin sicherzustellen, hat die Salzburg AG Siemens mit dem Umbau und der Erneuerung der Wagen beauftragt. Im Zuge dessen soll die Förderleistung der Anlage angehoben werden. Ziel ist es, die derzeit theoretische Förderleistung von 1.600 auf 1.850 Personen pro Stunde und Richtung bei gleichbleibender Umstiegszeit zu erhöhen.

Im Rahmen des Modernisierungsprojekts liefert die Siemens-Geschäftseinheit Cable Mover Technology mit Sitz in Innsbruck, Österreich, einen Asynchron-Drehstrommotor und einen Sinamics-S150-Frequenzumrichter mit einer Leistung von 200 Kilowatt. Die Steuerung der beiden Wagen erfolgt mit fehlersicheren speicherprogrammierbaren Steuerungen der Reihe Simatic S7. Darüber hinaus wird die etwa 40 Jahre alte induktive Signalübertragung durch ein drahtloses WLAN (Wireless Local Area Network)-System ersetzt. Es kann Steuerungsdaten fehlersicher und redundant von der Station zum Wagen weitergeben. Zwei getrennte WLAN-Kanäle sorgen dafür, dass die Software im Fehlerfall unterbrechungsfrei umschalten kann. Das neue WLAN-System ist kompatibel mit der Simatic-S7-Steuerung und überträgt fast unbegrenzt Daten wie zum Beispiel Videoaufzeichnungen. Weiterhin wird Siemens eine dreifarbige Trassenbeleuchtung installieren, die Videoüberwachungsanlagen in den Stationen und Wagen erneuern und ein automatisches Informationssystem einbauen, das Telefonieren und Durchsagen ermöglicht. Zusätzlich werden beide Wagen mit Klimaanlagen ausgestattet.

Siemens ist als Generalunternehmer auch für das Engineering, die Montage sowie die Inbetriebsetzung aller eingesetzten Systeme verantwortlich und bietet einen 24-Stunden-Service für die Salzburger Festungsbahn. Die Doppelmayr Cable Car GmbH ist für das Fahrwerk sowie die mechanischen Komponenten zuständig, die Firma Carvatech für den Kabinenaufbau.

Quelle: Siemens AG Österreich

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