Siemens VAI: Energieeffizienz und Umweltschutz für Stahlwerke

Stahlwerke werden künftig länger als bisher betrieben und können eine Laufzeit von über 50 Jahren erreichen. Dabei müssen sie gegenwärtige und auch neue Anforderungen an Energieeffizienz, Sicherheit und Umweltschutz erfüllen. "Solche Laufzeitverlängerungen sind technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll, erfordern aber eine kontinuierliche Modernisierung der Anlagen", erklärte Werner Auer, CEO von Siemens VAI, am Mittwoch vor der internationalen Presse in Kalkutta, Indien. Vor allem in Ländern mit einer steigenden Nachfrage nach Konsumgütern wie Indien und China werde die Modernisierung und Aufrüstung bestehender Anlagen immer wichtiger, um neue Stahlqualitäten und Materialeigenschaften produzieren zu können. „Zusätzlich zum Neubaugeschäft erwarten wir für die Phase nach der Wirtschaftskrise nun eine stärkere Nachfrage nach Modernisierung und Service, um Betriebsabläufe und einzelne Prozessschritte in den Stahlwerken weiter zu optimieren“, erklärte Auer. Dies sichere die Investitionen der Stahlbetriebe langfristig und verbessere kurzfristig deren Wirtschaftlichkeit.

Seit der Erholung des Weltmarkts in 2010 steigt auch die Nachfrage nach Stahl und nach Anlagen zur Herstellung hochwertiger Stahlqualitäten wieder an. Gleichzeitig stellen weltweit steigende Rohstoffpreise, Energiekosten und Umweltauflagen die Stahlproduktion vor neue Anforderungen. „Das Geschäft mit der Modernisierung und Optimierung bestehender Anlagen wächst schneller als das Geschäft mit Neuanlagen“, beobachtet Auer. Siemens VAI hat sein Portfolio für diesen Modernisierungs- und Servicemarkt systematisch mit technischen Innovationen und modularen Anlagenpaketen erweitert, die die Produktivität der Stahlwerke steigern. „Mit der Optimierung einzelner Komponenten und Prozessstufen in der Stahlherstellung sowie ihrer Integration in den Produktionsablauf ermöglichen wir den flexiblen und wettbewerbsfähigen Betrieb von Anlagen auch über Lebenszyklen von 50 Jahren und mehr“, so Auer.

Mit dieser marktorientierten Strategie sowie einer Reihe von weiteren Maßnahmen geht Siemens VAI gestärkt aus der Wirtschaftskrise hervor. Das Unternehmen hat seine Kapazitäten rechtzeitig der globalen Marktentwicklung angepasst, seine Strukturen mit Kompetenzzentren in Europa erfolgreich gefestigt sowie seine Präsenz in China und Indien durch den Aufbau lokaler Ingenieur- und Fertigungskapazitäten weiter ausgebaut. In Indien konzentriert sich Siemens VAI dabei auf die Entwicklung und Produktion neuer Komponenten zur Stahlherstellung, in China liegt der Schwerpunkt auf Produkten für das Casting-Segment. „Mit der 2009 getroffenen Entscheidung, in China und Indien Entwicklungskompetenzen und Fertigungskapazitäten für neue Stahlwerkskomponenten aufzubauen, hat  sich Siemens VAI neue Marktsegmente mit einem Volumen von über fünf Milliarden Euro erschlossen, die von Europa aus nicht  bedient werden können“, so Auer.

Der weltweite Anteil an Serviceaufträgen zur Instandhaltung und Modernisierung von Stahlwerken konnte bereits 2010 gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden. "Wir werden deswegen auch 2011 unsere Kompetenzen in China, Indien und Russland weiter in diese Richtung entwickeln. Es geht darum, unsere lokale Präsenz zu stärken, komplexe Projekte voranzutreiben und unsere Markteinteile im Modernisierungsgeschäft mit Innovationsangeboten weiter auszubauen", so Auer. Gleichzeitig soll die Einführung neuer Entwicklungen am Markt um bis zu einem Drittel verkürzt werden. Hierfür baut VAI die eigene Fertigung weiter aus. "Wir werden stärker als bisher selbst Komponenten für Stahlwerke herstellen und dafür neue Fabriken in China und Indien aufbauen“, kündigte Auer an.

Der für Siemens VAI relevante Weltmarkt für Anlagen zur Stahlerzeugung hatte 2010 ein Volumen von rund 21 Milliarden Euro. Das Unternehmen erwartet in den kommenden Jahren ein jährliches Marktwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich, das mit Werten von bis zu sieben Prozent vor allem aus China und Indien angetrieben wird.

Quelle: Siemens AG Österreich

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