Sievert übernimmt Zementlogistik für neue Landebahn

Der Ausbau des Frankfurter Flughafens gilt als größte Baustelle Deutschlands. Herzstück des Projektes ist die neue Nordwestlandebahn, für deren Belag rund 150.000 Kubikmeter Beton benötigt werden. Mit der kompletten Zementlogistik wurde jetzt die Sievert Handel Transporte GmbH (sht) beauftragt. 

Das Unternehmen mit Hauptsitz im westfälischen Lengerich wird bis zum Jahr 2012 rund 200.000 Tonnen des Bindemittels an die Großbaustelle liefern. Die besondere Herausforderung liegt dabei im stark schwankenden Tagesbedarf sowie der damit verbundenen Anpassung und Koordination der Transportkapazitäten. 

"Von unserem Logistikdienstleister erwarten wir vor allem, dass er jederzeit auf Knopfdruck ausreichend Fahrzeuge und Fahrer mobilisieren kann", sagt Konstantin Drettas. Der Geschäftsführer der AVG Mineralische Baustoffe GmbH wurde vom Generalunternehmer Bilfinger & Berger mit der Beschaffung und Lieferung aller hydraulischen Bindemittel für die Landebahn Nordwest beauftragt. Damit verbunden war auch die Anlieferung des Zements. Für Drettas eine der zentralen Herausforderungen: "Mit unseren eigenen Transportkapazitäten konnten wir die Aufgabe nicht erfüllen. Wir haben deswegen nach einem Partner gesucht, der über die erforderliche Größe und Flexibilität verfügt." 

Die Dimensionen der Nordwestlandebahn geben derweil die Logistikanforderungen im Detail wieder: Rund 2.800 Meter lang und 45 Meter breit soll die neue Landebahn werden. Hinzu kommt im Abstand von 200 Metern eine Parallelrollbahn, die mit der eigentlichen Landebahn über sechs Schnellabrollwege und je einen Abrollweg am östlichen und westlichen Ende verbunden ist. Der Einbau der 36 Zentimeter dicken Betondecke erfolgt zunächst auf einem ersten Abschnitt mit einer Länge von 1.200 Metern. Hierfür wird die Fläche in vier 11,25 Meter breite Bahnen unterteilt, auf denen jeweils 4.900 Kubikmeter Beton aufgetragen werden. 

Um Beeinträchtigungen der Anlieger durch Transporte zu verringern, wird der Beton auf der Baustelle in einer stationären Mischanlage mit einer Leistung von rund 300 Kubikmetern Beton in der Stunde aufbereitet. In Spitzenzeiten werden deswegen bis zu 3.000 Tonnen Zement täglich angeliefert, was für den Bau von 100 Einfamilienhäusern reicht. Verladeorte sind Zementwerke in der Nähe von Wiesbaden, Göllheim und Fulda. 

Für Rui Macedo, Geschäftsführer der Sievert Handel Transporte GmbH, ist das Flughafenprojekt trotz jahrelanger Spezialisierung der sht auf Baustofflogistik kein Alltagsgeschäft: "Jedes Projekt bedarf einer Einzelbetrachtung hinsichtlich Silokapazitäten, Bedarfsspitzen, Vorlaufzeiten der Bestellungen, Verkehrsbedingungen, Lärmschutz etc. Eine zuverlässige Planung in enger Absprache mit den operativ leitenden Partnern ist die Erfolgsgarantie, um auch unvorhersehbare Probleme im Sinne des Kunden bewältigen zu können", sagt Macedo. Mit insgesamt 340 Mitarbeitern, 150 Silofahrzeugen an 12 Silo-Standorten wie in Wiesbaden sei man jedoch in der Lage, diesen Anforderungen gerecht zu werden. 

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

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