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Sogenannter Abstimmungsprozess der Gewerkschaft vida zu AUA-Angebot ist eine intransparente Farce

Große Teil der Betroffenen ausgeschlossen – Informationsschreiben an Mitarbeiter:innen ist manipulativ und arbeitet mit falschen Fakten.

Als „reine Farce“ sowie als „völlig intransparent“ bezeichnet WKÖ-Luftfahrtchef Günther Ofner den aktuell laufenden Abstimmungsprozess der Gewerkschaft vida zum KV-Angebot des AUA-Managements und spricht von der Einführung einer Zweiklassengesellschaft durch die Gewerkschaft. Schließlich dürfen nur jene AUA-Bordmitarbeiter:innen an der Abstimmung teilnehmen, die auch vida-Gewerkschaftsmitglied sind. Dazu kommt, dass der Befragungszeitraum so kurz ist, dass viele nicht teilnehmen können, weil sie etwa gerade keinen Dienst haben, krank sind oder sich im Urlaub oder Karenzurlaub befinden.

„Offenbar dürfen nur vida-Mitglieder, und damit insgesamt nur eine kleine Minderheit, über die Zukunft ihres Arbeitsplatzes entscheiden, alle anderen werden nicht einmal gefragt. Dass der AUA-Betriebsrat Bord bei einem derartigen Täuschungsmanöver mitmacht, ist an Verantwortungslosigkeit nicht zu überbieten, denn er hat doch die Interessen aller Bordmitarbeiterinnen und -mitarbeiter zu vertreten. Der für den Abstimmungsprozess versendete Text der Gewerkschaft ist überdies grob manipulativ und lässt jegliche Objektivität vermissen“, kritisiert Ofner. So wird unter anderem  bei einer rollierenden Inflation von 6,8% und einem fixen Unternehmensangebot von 8% für das Jahr 2024 behauptet, dass es nur 0,2% Reallohnerhöhung gäbe. Dass über die ganze Laufzeit des Abschlusses eine voraussichtliche Reallohnerhöhung von 5,4% prognostiziert wird, bleibt unerwähnt.

„Die Abstimmung hat am Ende nicht nur Konsequenzen für die vida-Mitglieder, sondern für alle. Beim Streiken hingegen unterscheidet die Gewerkschaft vida nicht, sondern nimmt dann sowohl die GPA-Gewerkschaftsmitglieder wie viele Nicht-Mitglieder in der AUA in Geiselhaft. Ebenso werden viele vida-Mitglieder in anderen Unternehmen, etwa beim Flughafen und bei vielen Dienstleistungsbetrieben, in Mitleidenschaft gezogen. Die vida schadet am Ende tausenden eigenen Mitgliedern und reißt andere mit! Das ist verantwortungslos“, kritisiert Ofner.

Laut dem WKÖ-Luftfahrtchef sollte es klare Regeln für derartige Online-Abstimmungsprozesse geben. Neben der Befragung aller Betroffenen braucht es vor allem einen neutralen Erklärungstext über die abzustimmende Causa, angemessene Laufzeiten der Befragung, Transparenz über die Ergebnisse und eine notarielle Beglaubigung. „All diese Kriterien sind aktuell nicht erfüllt, wir können als Sozialpartner nicht hinnehmen, dass hier offensichtlich getrickst und mit gezinkten Karten gespielt wird. Eine Gewerkschaft, die alles daransetzt, Abstimmungen zu beeinflussen, setzt nicht nur die Zukunft von tausenden Arbeitsplätzen aufs Spiel, sondern schadet auch dem guten Ruf der Sozialpartnerschaft“, sagt Ofner.

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