Steiermarkbahn fährt mit Siemens Mehrsystemlokomotive

Am 28. Juni 2012 erfolgte in Anwesenheit des steirischen Verkehrslandesrates Gerhard Kurzmann am Terminal Graz Süd das „Roll Out“ der neuen Mehrsystemlokomotive der Steiermarkbahn GmbH. Dieses österreichische Eisenbahnverkehrsunternehmen übernahm eine E-Lok vom Typ 1216 (ES 64U4 Eurosprinter oder „Taurus“) vom Schienenfahrzeughersteller Siemens. „Für uns ist diese Investition ein wichtiger Schritt für die weitere positive Entwicklung unseres Unternehmens“, erklärt Steiermarkbahn-Geschäftsführer Helmut Wittmann. "Eurosprinter können flexibel an den Bedarf des Kunden angepasst werden. Sie sind so konstruiert, dass sie einen grenzüberschreitenden Schienenverkehr möglich machen – zum Vorteil von Bahnbetreibern und Passagieren. Wir freuen uns, dass sich die Steiermarkbahn für eine solch maßgeschneiderte Lok entschieden hat", betont Arnulf Wolfram, Leiter des Sektors Infrastructure & Cities, Siemens Österreich.
 
Das Fahrzeug, mit einer Leistung von 6000 kW und einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h ist in den Hausfarben der Steiermarkbahn (weiß – grün) gestaltet. Ein besonderer Eyecatcher ist der steirische Panther. Die auffällige Lackierung soll ein Werbebotschafter für die Steiermark sein, wird doch die Lokomotive in verschiedenen europäischen Ländern unterwegs sein. Immerhin hat die Lokomotive die Zulassungen für Österreich, Deutschland, Ungarn, Tschechien und Slowenien. Die Genehmigung für die Slowakei soll in Kürze folgen.
 
Die Steiermarkbahn ist eine 100 % Tochter der Steiermärkischen Landesbahnen. Sie ist ein ambitioniertes Eisenbahnverkehrsunternehmen, das seit 2002 operativ am Schienenverkehrsmarkt tätig ist. Das Unternehmen beschäftigt sich überwiegend mit der Erbringung von Transportleistungen im Güterverkehr. Ganzzugsverkehre wurden bislang mit gemieteten E-Lokomotiven oder mit Diesellokomotiven der Baureihe 2016 („Herkules“) ebenfalls vom Hersteller Siemens abgewickelt. Aufgrund der stetig wachsenden Transportaufgaben hat man sich bei der Steiermarkbahn zu dieser Fahrzeuginvestition entschieden. Neben dem Ganzzugsverkehr ist die Steiermarkbahn auch im Bereich Baustellenlogistik und Anschlussbahnbedienung tätig. Fallweise werden auch Sonderzüge im Reiseverkehr zu Großveranstaltungen durchgeführt.
 
Bei der Abwicklung der Verkehre arbeitet die Steiermarkbahn mit österreichischen und internationalen Partnern zusammen.
 
Dem Kauf ist eine europaweite Ausschreibung vorausgegangen. Nach einem mehrstufigen Vergabeprozess wurde schlussendlich Siemens als Bestbieter ausgewählt. 
Damit festigt Siemens seine führende Position als Lokomotivhersteller in Österreich und dem CEE-Raum. Die neue Mehrsystemlokomotive gehört zur Eurosprinterfamilie und ist für den Einsatz im Personen- sowie dem Güterverkehr geeignet. Rund 1.100 Loks sind bereits weltweit im Einsatz. 
 
Für die neue Lokomotive wird Siemens sowohl die präventive als auch die korrektive Instandhaltung durchführen.
 
Die Fahrwerke für die Lokomotive kommen aus der Steiermark, sie werden im Siemens Werk in Graz gefertigt. Das World Competence Centers Bogies ist für die weltweite Entwicklung und Produktion der Fahrwerke verantwortlich. Das Unternehmen ist für mehr als 1.300 Mitarbeiter weltweit in drei Standorten – Graz, Aurangabad (Indien) und Sacramento (USA) verantwortlich. Die klare Ausrichtung auf Spitzentechnologie spiegelt sich in den Aktivitäten aller Unternehmensbereiche wider. Mehr als 160 Engineering-Experten konzipieren und entwickeln die High-Tech-Lösungen von morgen. Die Entwicklung der Fahrwerkstechnologie für die russischen Regionalzüge erfolgt am Siemens- Standort in Graz. Das Werk in Graz ist der Fahrwerk-Produzent mit dem weltweit höchsten Automatisierungsgrad. Beispielsweise werden dank der sogenannten "Fließfertigung" mit Hilfe modernster Robotertechnik jährlich 1500 km Schweißnähte erzeugt. Siemens in Graz ist als Entwickler und Produzent von High-Tech-Fahrwerken ein wichtiger Partner der weltweiten Schienenfahrzeug-Industrie.

Quelle: Siemens
 

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