Stena Line baut Schiff mit niedrigstem Treibstoffverbrauch
Die schwedische Fährrederei Stena Lines verfolgt das Ziel, ihre Schiffsflotte zu dekarbonisieren. Dazu entwickelt das Unternehmen ein neues Konzeptschiff: die Stena Futuro, ein 240 Meter langer RoRo-Frachter für den Transport von Sattelaufliegern und Autos.
„Die Aufgabe besteht darin, ein möglichst effizientes und wettbewerbsfähiges Schiff für eine bestimmte Frachtkapazität zu entwickeln, das die heute verfügbare Technologie nutzt. Unser Ziel ist es, dass das Schiff den niedrigsten Treibstoffverbrauch auf dem Markt hat“, sagt Nicolas Bathfield, Projektmanager bei Stena Teknik, der an der Entwicklung des Konzepts beteiligt war.
Der Rumpf und die Aufbauten wurden optimiert, um den Laderaum so effizient wie möglich zu nutzen. Gleichzeitig sind ein geringes Gewicht und eine optimierte Hydro- und Aerodynamik von zentraler Bedeutung, um einen niedrigen Treibstoffverbrauch zu erreichen. Das niedrige und stromlinienförmige Design der Stena Futuro ist das Ergebnis dieser Ansprüche.
Zusätzlich zum Design des Schiffes wird die Stena Futuro mit Technologien ausgestattet, die ihren ökologischen Fußabdruck verringern. Das Schiff wird über einen Hybridantrieb, sowie Batterien und Motoren mit niedrigem Verbrauch verfügen, die mit verschiedenen Treibstoffen betrieben werden können. Das Batteriesystem macht es möglich, das Schiff zeitweise nur mit Strom zu betreiben, zum Beispiel beim Ein- und Auslaufen in Häfen. Solarzellen werden ebenfalls zur Deckung des Strombedarfs des Schiffes beitragen.
Das für Stena Futuro entwickelte Konzept sieht auch vier 40 Meter hohe Flügelsegel vor, die bei Bedarf eingefahren werden können – zum Beispiel bei der Durchfahrt unter einer Brücke. Kürzlich haben die Stena-Entwickler zusammen mit dem schwedischen Forschungsinstitut RISE Tests und Simulationen zur Nutzung der Segel durchgeführt, um sowohl die Energieeinsparungen als auch die Auswirkungen der Segel auf die Manövrierfähigkeit und Sicherheit des Schiffes zu dokumentieren.
„Die Tests haben gezeigt, dass die Segel der Stena Futuro potenziell bis zu 15 Prozent Treibstoff einsparen können. Wir haben auch bestätigt, dass das Schiff alle Anforderungen an Stabilität und Manövrierfähigkeit in Szenarien wie plötzlichen Windwechseln oder schnellen Kursänderungen erfüllt“, sagt Nicolas Bathfield.
Quelle: OEVZ