Südafrikanischer Bahnbetreiber vergibt bisher größten Signaltechnikauftrag an Siemens

Das südafrikanische Eisenbahnunternehmen PRASA (Passenger Rail Agency of South Africa) hat Siemens mit der Lieferung von Signaltechnik und dem Bau der Betriebsleitzentrale „Gauteng Nerve Center“ (GNC) beauftragt. Dies ist der bisher größte Auftrag für Signaltechnik, der je in Südafrika vergeben wurde. Das Volumen des Auftrags beträgt rund 90 Millionen Euro. Zum Lieferumfang gehören 15 elektronische Stellwerke vom Typ Sicas S7 für das Bahnnetz in der Provinz Gauteng. Darunter ist auch das Stellwerk für den Hauptbahnhof in Johannesburg, einer der verkehrsreichsten Bahnhöfe in ganz Afrika. Außerdem werden mehr als 800 Achszählpunkte und über 380 Weichenantriebe installiert sowie das Kommunikationsnetz für die signaltechnischen Anforderungen aufgerüstet. Das gesamte Projekt soll bis 2016 fertig gestellt werden.

Die gegenwärtig in der südafrikanischen Provinz Gauteng eingesetzte Signaltechnik ist veraltet. Sie besteht aus einem Mix von Technologien, die teilweise noch aus den 1930er Jahren stammen. Eine durchgehend zuverlässige Abwicklung der Zugbewegungen und Überwachung des Zugverkehrs ist damit nicht mehr gewährleistet. Zudem kann die Ersatzteilversorgung für die Instandhaltung nicht garantiert werden. Mit der jetzt beauftragten Siemens-Signaltechnik wird sich dies ändern. Die Fahrstraßen werden künftig elektronisch eingestellt und überwacht. Die neue Betriebsleitzentrale wird insgesamt 70 Stellwerke im Bereich Johannesburg steuern. Realisiert wird diese Kommunikation zwischen den Stellwerken und dem GNC über ein Lichtwellenleiternetz, das Siemens bereits 2010 geliefert hat. Die neue Zugsicherungstechnik erhöht die betriebliche Kapazität, sorgt für mehr Flexibilität, eine höhere Sicherheit und weniger Zugverspätungen.

Südafrika ist nicht nur eine aufstrebende, sondern auch die wichtigste Volkswirtschaft in Afrika und stellt ein Drittel des gesamten Bruttoinlandsproduktes auf dem Kontinent. Ein starker Wirtschaftszweig ist der Gütertransport, der fast ausschließlich auf der Schiene betrieben wird. Mit zunehmendem wirtschaftlichem Wachstum ist auch der Bedarf an der Modernisierung der Bahninfrastruktur gestiegen. Südafrikas Schienennetz ist mit rund 25.000 Streckenkilometern das größte in Afrika und das zehntgrößte der Welt.

Siemens Mobility hat in Südafrika bereits die Orex Line (Sishen – Saldanha) mit Signaltechnik vom Typ Sicas S7 ausgerüstet. Die mehr als 860 Kilometer lange Frachtstrecke für den Transport von Eisenerz ist derzeit die zweitlängste der Welt.

Quelle: Siemens AG Österreich

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