VDV kündigt Mitgliedschaft in der ERFA

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat seine Mitgliedschaft in der European Rail Freight Association (ERFA) gekündigt. Damit reagiert der Verband auf die zunehmend unterschiedlichen inhaltlichen Auffassungen mit der ERFA zu zentralen Fragen der europäischen Eisenbahnpolitik. 
 
Das VDV-Präsidium hatte auf seiner Sitzung Mitte November als letztes und entscheidendes Gremium den ERFA-Austritt des VDV einstimmig beschlossen. Zuvor hatten dem Austritt auch die Eisenbahnverwaltungsräte im Verband zugestimmt. VDV-Geschäftsführer Dr. Martin Henke, aktueller Vizepräsident und Mitbegründer der ERFA, sieht diese Entscheidung als bedauerlichen aber letztlich notwendigen Schritt an: "Die ERFA hat bei Organisations- und Regulierungsfragen immer wieder Positionen eingenommen, die mit denen des VDV nicht in Einklang zu bringen waren. Wiederholte Bitten an die ERFA, insbesondere auch auf die Interessen mittelständisch strukturierter Unternehmen in Deutschland Rücksicht zu nehmen, haben daran nichts geändert. Es ist nun an der Zeit, aus diesen fortbestehenden Meinungsunterschieden die Konsequenzen zu ziehen." 
 
Henke bemängelt zudem, dass es der ERFA in über zehn Jahren leider nicht gelungen sei, wenigstens den überwiegenden Teil des Wettbewerbsmarktes im Schienengüterverkehr Europas für eine Mitgliedschaft zu gewinnen. "Für einen Verband, der die Interessen europäischer Eisenbahnunternehmen vertreten soll, sind bei der ERFA bei weitem nicht genug dieser Unternehmen organisiert. So wird es zunehmend schwieriger, dort die originären Interesse des Eisenbahnsektors zu vertreten", erklärt Henke. 
 
Durch die einjährige Kündigungsfrist endet die Mitgliedschaft des VDV am 31.12.2013. Bis dahin werden die Verbandsvertreter weiterhin an den ERFA-Sitzungen teilnehmen und ihre Mitgliederrechte wahrnehmen. "Ich werde auch meine Aufgaben als Vizepräsident bis zum Ende der Amtszeit ausüben. Darüber hinaus wird der VDV sich bei seiner Interessenvertretung in Brüssel auf die beiden Verbände CER und UITP konzentrieren. Die Erfahrungen dort machen uns sehr zuversichtlich, dass wir die Interessen unserer Mitgliedsunternehmen mit größerer Effektivität zur Geltung bringen können", so Henke abschließend.

Quelle: MyLogistics

Portal: www.logistik-express.com

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