Verbessert Profitabilität bei Panalpina

Die Panalpina-Gruppe verzeichnete im 2. Quartal 2010 sowohl in der Luftfracht (+36 Prozent) als auch in der Seefracht (+19 Prozent) deutlich wachsende Transportvolumen und vermochte in beiden Segmenten Marktanteile zu gewinnen. Gleichzeitig verbesserte das Unternehmen seine Profitabilität pro Frachteinheit vom 1. zum 2. Quartal 2010.

"Die globalen Märkte haben sich auch im 2. Quartal 2010 weiter erholt und wir konnten unsere Frachtvolumen überdurchschnittlich steigern. In der Luftfracht blicken wir gar auf den volumenstärksten Juni in der Geschichte von Panalpina zurück", sagt CEO Monika Ribar. "Die ergriffenen Massnahmen zur Verbesserung der Profitabilität tragen ebenfalls Früchte. Neben einer weiterhin strikten Kostendisziplin erzielten wir grosse Fortschritte auf der Beschaffungs- und Verkaufsseite. Unser klarer Fokus auf die Kunden hat sich bewährt und wir konnten mit unserer Preispolitik der Ratenentwicklung folgen. Somit erzielten wir im 2. Quartal (verglichen mit dem 1. Quartal 2010) einen höheren Bruttogewinn pro Tonne in der Luftfracht bzw. pro TEU in der Seefracht", betont sie.

Im zweiten Quartal 2010 erhöhte Panalpina ihr Transportaufkommen um 36 Prozent in der Luftfracht und um 19 Prozent in der Seefracht. Damit konnten Marktanteile dazugewonnen werden, denn die Märkte wuchsen um 28-30 Prozent in der Luftfracht und um 10-13 Prozent in der Seefracht. Der Bruttogewinn stieg gegenüber dem 2. Quartal 2009 um 8 Prozent auf CHF 380 Millionen.

Für Panalpina wichtige Industrien wie die Automobil-, die Hi-Tech und Telekommunikationsbranche wurden 2009 von der Krise ungewöhnlich hart getroffen, was sich auch negativ auf die Geschäftstätigkeit von Panalpina ausgewirkt hat. Umso erfreulicher ist nun die Erholung in diesen Industriesegmenten, so dass Panalpina im 2.Quartal deutliche Umsatzsteigerungen erzielen konnte. Ebenfalls überdurchschnittlich entwickelten sich die Industriegruppen Chemicals, Consumer and Retail sowie Fashion.

Die Personalkosten konnten trotz Neueinstellungen tief gehalten werden. Der Personalzuwachs fand primär in Asien und Nordamerika statt und erfolgte zur reibungslosen Abwicklung der gestiegenen Volumen und neuer Geschäfte. Der EBITDA verringerte sich auf minus CHF 64 Millionen im 2. Quartal, was auf die Compliance-Rückstellung von CHF 128 Millionen zurückzuführen ist. Diese Rückstellung beinhaltet voraussichtliche Bussen und Compliance-Beratungskosten im Zusammenhang mit angeblichen Verstössen gegen den U.S. Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) und das U.S.-Kartellrecht. Lässt man die Rückstellung ausser Betracht, beläuft sich der EBITDA im 2. Quartal auf CHF 64 Millionen.

Nachdem die FCPA-bezogenen Untersuchungen des US-Justizministeriums (DOJ) und der U.S.-Börsenaufsicht (SEC) abgeschlossen wurden, stehen die Vergleichsverhandlungen mit den beiden Behörden kurz vor dem Abschluss. Panalpina rechnet mit einer Unterzeichnung der Vergleichsdokumente im Verlauf des 2. Semesters, weshalb bereits im 2. Quartal eine Summe von CHF 128 Millionen zurückgestellt wurde. Dieser Betrag umfasst auch voraussichtliche Bussen in der U.S.-Kartelluntersuchung, jedoch nicht Zahlungen in anderen laufenden Kartellrechtsuntersuchungen gegen die internationale Speditionsbranche, insbesondere jene der Europäischen Wettbewerbskommission. Dies, weil Panalpina den Ausgang dieser Untersuchung und die Höhe einer möglichen Busse noch nicht abschätzen kann. Ein Entscheid seitens der EU-Kommission wird nicht vor 2011 erwartet.

CEO Monika Ribar zeigt sich mit Blick auf den weiteren Verlauf bis Ende Jahr vorsichtig optimistisch. "Ich bin davon überzeugt, dass die ergriffenen Massnahmen Wirkung zeigen und blicke dem weiteren Geschäftsgang zuversichtlich entgegen. Unser Fokus wird auch in den kommenden Monaten klar auf der Profitabilität liegen", erklärt sie. "Wir setzen unsere erfolgreich implementierten Initiativen sowohl auf der Beschaffungs- als auch auf der Verkaufsseite gezielt fort. Die klare Produktesegmentierung und die ausgeprägte Kundenorientierung haben sich ausserordentlich bewährt. Wir gehen davon aus, dass sich die Kostenbasis aufgrund der gesteigerten Volumen zwar erhöhen wird, doch werden wir weiterhin auf den Grundsatz eines nachhaltigen profitablen Wachstums setzen".

Bei Prognosen über die weitere konjunkturelle Entwicklung ist gemäss Monika Ribar weiterhin Vorsicht angebracht. Es gebe einige Unsicherheitsfaktoren in diversen Ländern, nicht zuletzt dort, wo staatliche Hilfsprogramme auslaufen. Im Zusammenhang mit den Transportvolumen geht Panalpina für 2010 von einem Marktwachstum von 15 Prozent in der Luft- und von 10 Prozent in der Seefracht aus.

Quelle: MyLogistics
Portal: www.logistik-express.com

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