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Wenn die Frische zählt!

Durchschnittlich 92,5 kg Milch und Milchprodukte pro Jahr konsumiert jeder Österreicher. Damit diese möglichst frisch im Einkaufswagen landen, ist eine effiziente Logistik unverzichtbar. Die niederösterreichische FRISCHLOGISTIK ist bestens für die dabei entstehenden Herausforderungen gewappnet.   Redaktion: Angelika Thaler

Fruchtige Joghurts, erfrischende Molke, cremiger Sauerrahm… Milcherzeugnisse sind vom täglichen Speiseplan kaum wegzudenken. Ein Markenname, der einem beim Gedanken an diese Produkte unweigerlich in den Sinn kommt, ist das österreichische Traditionsunternehmen NÖM AG. Um die gesamte Lager- und Transportlogistik optimiert abzuwickeln, wurde 1999 die FRISCHLOGISTIK und Handel GmbH in Baden bei Wien als 100-prozentiges Tochterunternehmen gegründet. Wer 330.000 Tonnen Milchprodukte pro Jahr ausliefert, hat natürlich auch hohe Ansprüche an das eingesetzte Material, wie etwa an den Intralogistik-Fuhrpark.
 
24/7/365
Bei der FRISCHLOGISTIK wird der Dreischichtbetrieb gelebt: etwa 100 LKW mit rund 1.700 Paletten verlassen täglich das 7.000 Palettenplätze umfassende Lager, um Ziele in 24 europäischen Ländern anzufahren, denn NÖM beliefert die 46 größten Handelsketten in Europa. Schließlich wird die gesamte Auslieferung der NÖM-Produkte über lediglich drei Standorte – Baden, Verona (Italien) und Passau (Deutschland) abgewickelt. Und immerhin die Hälfte der Jahresproduktion geht in den Export. Neben fünf eigenen LKW gibt es rund 80 nach Regionen aufgeteilte Partnerunternehmen für die Transportlogistik. „Man muss gut überlegen, was und wen man wo hin schickt, so gibt es beispielsweise in Italien EPAL-Paletten, in England CHEP, und überall sonst Europaletten. Umladen wäre zu teuer“, bemerkt Geschäftsführer der FRISCHLOGISTIK Andreas Hofbauer. Am Standort Baden stehen 8.100 m2 gekühlte Lagerfläche (permanent zwischen 4 und 6 Grad Celsius) mit 900 Kommissionierplätzen – für jeden Artikel ein eigener – bereit. Zwischen den Gängen und im Freibereich flitzen 83 Flurförderzeuge von Jungheinrich herum. „Wir haben auch andere Marken getestet“, verrät Hofbauer, „aber die Jungheinrich Geräte hatten im Dauereinsatz einfach die beste Verfügbarkeit – und das ist, worauf es hier besonders ankommt.“ 
 
Partnerschaft
Soeben wurde ein neuer Fullservice-Vertrag für weitere sechs Jahr unterzeichnet, ein Beweis für die Zufriedenheit mit den Jungheinrich-Geräten. So werden bzw. wurden sukzessive die bestehenden Fahrzeuge gegen Geräte der neuesten Generation getauscht. Zum Einsatz kommen bei FRISCHLOGISTIK 39 Niederhubwägen (ESE, EJE und ERE), 30 Hochhubwägen (ERC, EJC und EJD), 9 ETV-Schubmaststapler sowie 5 Gegengewichtstapler (EFG, DFG). Momentan verrichtet noch ein Dieselfahrzeug seinen Dienst, doch auch dieses wird bald ausgewechselt. „Dann haben wir ausschließlich Elektrofahrzeuge im Einsatz“, erklärt Hofbauer. Quartalsweise Gesprächsrunden, um Verbesserungspotenziale zu finden, sowie ein ständiger Servicetechniker vor Ort sind weitere Punkte der Partnerschaft. 
 
Effizienz im Einsatz
Mit einer vollen Batterie deckt man 1,5 Schichten ab, was zwei Batterieladungen pro Tag bedeutet, wobei die Ladezeit kürzer ist als eine ganze Schicht. „Unser Anforderungsprofil fordert möglichst wenige Batteriewechsel, um Leerzeiten zu vermeiden. Die Jungheinrich-Fahrzeuge erfüllten diese Bedingung am besten“, meint er. Jedem Fahrzeug sind zwei Batterien per Nummer zugewiesen, eine Anzeige an einer der fünfzig 24V-Hochfrequenz-Ladestation verhindert, dass Batterien vorzeitig entnommen werden. Ein wichtiger Punkt: das Flottenmanagement. „Jene Geräte, die wenige Betriebsstunden aufweisen, werden nach einer gewissen Zeit in Einsatzbereiche verschoben, wo sie stärker bewegt werden und umgekehrt“, erläutert Hofbauer. Um Gewaltschäden zu vermeiden – „Schäden am Gerät sind immer auch Schäden an der Anlage“ – gibt es regelmäßige Fahrerschulungen und auch an den Fahrzeugen selbst gibt es Adaptierungen, wie verstärkte Plattformen mit Rammschutz. 
 
Nicht nur NÖM
Wenn eine Bestellung bis 13 Uhr einlangt, erfolgen Produktion und Auslieferung noch am selben Tag, am nächsten Morgen ist die georderte Menge beim Kunden. „Bei uns geht es um Geschwindigkeit, der Handel möchte natürlich Artikel, die noch lange haltbar sind, also zählt quasi jede Minute. Je länger der Transportweg, desto kürzer die Frist bis zum Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums im Handel, das müssen wir stets einkalkulieren“, weiß Hofbauer. Der Leitstand beauftragt die Kommissionierer je nach Auslastung per Datenfunk, hier wird auch die Reihenfolge festgelegt. „Manche LKW haben Abfahrtszeiten wie ein Bus, bei anderen gibt es größere Zeitfenster“, ergänzt er. Doch die FRISCHLOGISTIK arbeitet nicht ausschließlich für NÖM: „Je nach freier Lagerkapazität haben wir etwa 20 Drittkunden, für die natürlich die gleichen Qualitätskriterien zählen wie für unseren Mutterkonzern“, so Hofbauer. Dass diese dann auch erfüllt werden, versteht sich von selbst. (AT)

Quelle: Logistik express Print- und E-Paper Ausgabe 2-2012    

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