Witron stellt SRS erstmals der Öffentlichkeit vor


Mit dem Shelf Replenishment System (SRS) zur automatischen Regalbefüllung in der Filiale gibt Witron einen ersten Einblick in eine neue Lösung zur nachhaltigen Senkung der Personalkosten und zur Optimierung der Abläufe in den Filialen des Lebensmittelhandels.

Denn der Großteil der Logistikkosten im Bereich Retail fällt am Point of Sale an, hervorgerufen durch hohen personellen Aufwand beim Befüllen der Regale, durch den Aufwand beim Gestalten der Produktfront (Facing) sowie durch das Managen von Out-of-Stock-Situationen.

„Technisch ist die neue Lösung absolut ausgereift – und einem ersten Piloteinsatz steht nichts im Wege“, sagte Witron-Prokurist Ulrich Schlosser im Rahmen der diesjährigen Pressekonferenz. Witron befindet sich derzeit in Gesprächen mit Bestandskunden und einem Regalhersteller, ein erster SRS-Praxiseinsatz in einer Filiale soll 2009 gestartet werden. Ziel ist die Ermittlung der Akzeptanz durch den Endkunden, die Verfügbarkeit der Lösung während des täglichen Geschäfts, die Reaktion des Systems auf unterschiedlichste Situationen eines Einkaufstages sowie die Überprüfung der Wirtschaftlichkeit. „Für uns ist dies die Vision einer Ausweitung einer mechanisierten Supply Chain bis hinein in die Regale der Shops“, so Schlosser.

Regalbestand bestimmt den Nachschub automatisch
„Durch das SRS-System gehört die Out-of-Stock-Problematik bald der Vergangenheit an, da SRS und Abverkaufssysteme direkt integriert sind. Die stets symmetrisch ausgerichtete Produktplatzierung in jedem einzelnen Regalfach sowie freie, nicht mehr durch Einräumarbeiten zugestellte Gänge, erhöhen die Attraktivität der Filiale für den Endkunden. Der Transport von Paletten oder Rollcontainern innerhalb der Filiale zur Nachschubposition entfällt komplett“ so Witron-Geschäftsführer Helmut Prieschenk. „Der Trend im Handel geht eindeutig zu immer größeren Filialen und breiteren Sortimenten, die dann natürlich ganz besonders von einer vollautomatischen Regalbefüllung profitieren“, führte Prieschenk weiter aus.

Im SRS werden sämtliche Verkaufsartikel mittels Gliederförderern, Gurtförderern oder Abschiebevorrichtungen produktschonend getragen und geschoben – ganz ähnlich wie in einem OPM-System. Die Shuttles transportieren die Waren lautlos in einer Nachschubgasse, die direkt in das Regal integriert und damit für den Endkunden nicht zu sehen ist. Die Verkaufsfront selbst besteht aus passiven Regalen ohne Sensorik mit einer spezifischen Antriebstechnik. Der Regalbestand wird automatisch mit Hilfe eines Scanners erfasst, der sich auf dem Shuttle befindet und so das mögliche Nachschubvolumen im Regal direkt bestimmen kann. Die Befüllung der Regale erfolgt durch die eingesetzte Technik ohne Personaleinsatz und für den Kunden fast unbemerkt, während dieser einkauft.

Witron fertigt Fördertechnik- und Mechanikkomponenten zukünftig selbst
Gerade aufgrund der Erfahrungen mit den OPM- und dem DPS-Systemen hat sich Witron darüber hinaus dafür entschieden, Fördertechnik- und Mechanikkomponenten in Zukunft selbst herzustellen. Speziell die für Witron-Lösungen entwickelten Fördertechnikkomponenten sorgen für höchste Verfügbarkeit ohne gleichzeitig den Standardisierungsgedanken zu vernachlässigen.

Hierzu hat man das Unternehmen FAS FörderAnlagen Systeme GmbH in die Witron-Firmengruppe integriert und fertigt jetzt an den Standorten Saarbrücken und Parkstein Behälter-Regalbediengeräte, COMs sowie Tray- und Behälterfördertechnik selbst.

„Getrieben durch das hohe Innovationstempo bei unseren Witron-Kommissioniersystemen war für uns die Entscheidung unerlässlich, die Entwicklung und Produktion von Fördertechnikelementen selbst in die Hand zu nehmen“ so Firmeninhaber Walter Winkler. „Der Anspruch von Witron ist es, optimale Mechaniklösungen mit maximaler Lebensdauer bereitzustellen. Dies ist jetzt möglich da die Fertigung bereits von Anfang an in die Entwicklung aller einzelnen Komponenten mit eingebunden ist. Des Weiteren ist die Erfahrungen unserer Mitarbeiter aus dem Anlagenservice sowie die Betreibererfahrung unserer Kunden eine äußerst wichtige Rückkopplung für die Entwicklung neuer Komponenten“, führte Winkler weiter aus. „Durch die Erweiterung des Witron-Leistungsportfolios können wir noch mehr Einfluss auf verfügbarkeits- und leistungsrelevante Anlagenbereiche nehmen.“

Neue OPM-Generation mit noch höheren Leistungswerten
Nach mehrjähriger erfolgreicher Praxiserfahrung mit Kunden wie EDEKA, Mercadona (Spanien) oder Kroger (USA) hat Witron das vollautomatische Lager- und Kommissioniersystem ‚Order Picking Machinery‘ (OPM) deutlich verbessert und in der zweiten Generation die Leistung um 25 Prozent gesteigert.

„Dies konnten wir vor allem dadurch erreichen, indem wir die bewährten OPM-Konzepte und Elemente beibehalten sowie den Materialfluss neu strukturiert und vereinfacht haben“, sagte Witron-Prokurist Ulrich Schlosser. „Somit konnten bei diversen Komponenten bis zu 35 Prozent Materialeinsparung erreicht werden“. Die Kommissionierleistung der neuen COM-Generation liegt nun bei 520 bis 570 Handelseinheiten pro COM und Stunde bei gleichzeitig deutlich niedrigerem Energieverbrauch und reduzierten Betriebskosten.

Mit OPM können unterschiedliche Handelsartikel automatisch depalettiert, auf Tablaren zwischengelagert sowie mittels der von Witron patentieren ‚Case Order Machine‘ (COM) individuell und filialgerecht direkt auf eine Auftragspalette bzw. Rollcontainer kommissioniert werden. Aktuell sind bereits 229 COM-Maschinen in unterschiedlichen Projekten im Einsatz, rund zwei Millionen Handelseinheiten beziehungsweise 30.000 Paletten werden damit pro Tag bei Witron-Kunden kommissiert. Neben dem Einsatz im Bereich des Trockensortimentes hat sich OPM seit langem schon auch für die Kommissionierung von Frische- und Tiefkühlartikel als effiziente und wirtschaftliche Lösung mit hohem Optimierungspotential erwiesen. Bestehende OPM-Frische/Tiefkühlanlagen bei Mercadona sowie zukünftig bei Kroger bestätigen die Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit des Systems auch unter anspruchsvollen Umgebungsbedingungen.

Quelle: MyLogistics

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