Zukunftsweisendes Supermarktregal im Piloteinsatz
Seit Mitte August testet der EDEKA-Center Grünbauer in Weiden das automatische Supermarkt-Regal SRS (Shelf Replenishment System) der Parksteiner Witron Logistik + Informatik GmbH. Denn in der Oberpfalz wird aktuell weltweit einmalig eine Verkaufsfront durch ein mechanisiertes System befüllt. Die Regalzeile hat eine Länge von 10 Metern. Konkret werden unterschiedlichste Artikel des Trockensortiments darin angeboten. „Das entwickelte Testsystem hat in unserem Witron-Technologie-Zentrum in Parkstein durch die intensive Zusammenarbeit mit Handelsexperten und Regalbauern hinsichtlich Design, Funktionalität und Sicherheit Praxisreife erlangt“, erklärt Witron-Inhaber Walter Winkler. „Durch die Integration des SRS-Regales in die Logistik des Supermarktes gewinnen wir jetzt weitere wichtige Erkenntnisse für die nächsten Schritte – hinsichtlich Funktionalität, Käuferverhalten, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit“, so Winkler weiter. „Zudem können wir die Erfahrungen in der Supermarktlogistik unmittelbar in unsere Logistikplanung für Distributionszentren einfließen lassen“. Durch den Piloteinsatz sehen sowohl der Betreiber des E-Centers Klaus Grünbauer, als auch die Ideenschmiede um Walter Winkler einen signifikanten Schritt, das System im Echtbetrieb auf „Herz und Nieren“ zu testen. Die für Weiden zuständige EDEKA-Regionalgesellschaft Nordbayern, Sachsen, Thüringen zeigte großes Interesse an der Umsetzung des Pilotprojektes. Da gemäß Studien rund 50% der Logistik-Kosten des Lebensmitteleinzelhandels in der Filiale entstehen, gibt es gerade dort noch großes Verbesserungspotential. Dabei können vor allem durch die Erhöhung des Servicegrades deutliche Vorteile für den Kunden geschaffen werden, wobei eine höhere Kundenzufriedenheit unweigerlich auch zu einer Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Marktes führt. „Und genau hier setzt das patentierte SRS-System von WITRON an – an einer nachhaltigen Optimierung aller logistischen Prozesse in der Filiale“, nennt Walter Winkler die Gründe für die Entwicklung der Innovation. Mit Hilfe von SRS werden Supermarktregale durch Shuttles automatisiert befüllt. Das Shuttle transportiert die Waren lautlos in eine Nachschubgasse, die direkt in das Verkaufs-Regal integriert ist. Die Beladung des Shuttles erfolgt über einen Nachschubbereich des Supermarktes. Dieser befindet sich außerhalb des Verkaufsraumes und ist vom Kunden nicht einsehbar. SRS-Regal und Nachschubbereich sind durch ein direkt unter der Decke des Verkaufsraumes integriertes Verbindungsnetzwerk verbunden. Dabei kann ein Shuttle gleichzeitig auch mehrere Regale versorgen. Die Anzahl der eingesetzten Shuttles richtet sich nach der Größe des Supermarktes und der Anzahl der Regale. Darüber hinaus ist SRS IT-technisch an das Warenwirtschaftssystem des Supermarktes angebunden, kennt durch regelmäßige Scannung stets den gesamten Regalbestand und bestimmt so für jeden Artikel das optimale Nachschubvolumen und den optimalen Nachschubzeitpunkt. Auch eine elektronische Preisauszeichnung der Artikel, über Funk durch das Warenwirtschaftssystem des Marktes gesteuert, ist realisierbar. Sämtliche Verkaufsartikel werden mittels der eingesetzten Technik produktschonend getragen und geschoben. „So gibt es durch die SRS-unterstütze Befüllung des Supermarktregals keine Regallücken mehr. Alle Artikel sind permanent verfügbar und befinden sich stets sauber ausgerichtet und übersichtlich im vorderen Teil der der Verkaufsfront. Der Nachschub erfolgt – zum optimalen Zeitpunkt in der optimalen Menge – auf kürzestem Weg, direkt in die Verkaufsfront des Regals. Dies geschieht lautlos und vom Kunden unbemerkt, während dieser einkauft. Aufgrund des systemgesteuerten Warennachschubs mit Hilfe von Shuttles wird der Zugang zum Regal nicht mehr durch Einräumarbeiten behindert und Gänge sind nicht mehr mit Rollcontainern zugestellt. Somit sind selbst an Tagen mit hoher Kundenfrequenz die Regale stets gefüllt und alle Artikel leicht zu erreichen. Auch für die Mitarbeiter zeigen sich die Vorteile von SRS. Waren diese vorher mit unergonomischen Einräumarbeiten beschäftigt, können sie ihre Zeit nun noch mehr dem Kunden widmen. Zusätzlich wird der Inventuraufwand erheblich verkürzt“, erläutert Walter Winkler zahlreiche Vorteile gegenüber der konventionellen Arbeitsweise. Sowohl der Marktbetreiber Klaus Grünbauer als auch Walter Winkler sehen optimistisch in die Zukunft. „Das SRS-Regal wurde vom Kunden sofort akzeptiert. Schon anhand des Pilotsystems ist der Nutzen für den Kunden und für unsere Branche deutlich erkennbar. Der Einkauf wird durch die Vorzüge modernster Technik zum Einkaufserlebnis. Gerne arbeite ich weiter aktiv an der Weiterentwicklung der Lösung mit“, so das positive Fazit von Klaus Grünbauer. Auch Witron denkt lt. Walter Winkler schon einen Schritt weiter. „Aktuell konzentrieren wir uns auf diesen Piloteinsatz und loten alle SRS-Optimierungspotentiale im Echtbetrieb aus. Im Anschluss daran forcieren wir sofort die nächsten Schritte unserer SRS-Strategie“.
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