Acht Länder, eine Lösung
Der für die Food Service Industrie tätige Logistikdienstleister STI Freight Management stattet acht Landesgesellschaften mit dem Transportmanagementsystem Carlo von Soloplan aus. Für Cavit Kaplan begann sein bisher größtes Projekt mit vielen Reisen. Der IT-Manager des Logistikdienstleisters STI wollte direkt vor Ort erfahren, welche Anforderungen die acht Landesgesellschaften der STI-Organisation an ein Transportmanagementsystem stellen. Ziel war die Einführung einer durchgängigen Software-Lösung mit einer gemeinsamen Oracle-Datenbank als Basis einer transparenten Zusammenarbeit zwischen den Ländern. Die vorrangig für namhafte Kunden der Food Service Industrie tätige Spedition ist neben Deutschland auch in Italien, Frankreich, Polen, England, Spanien, Schweden, Russland und Ungarn aktiv. Bald kommen Tochterunternehmen in Dubai und Japan hinzu. Bisher arbeitete jede STI-Tochter mit einer unabhängigen IT-Lösung für das Transportmanagement. Lediglich Spanien, Italien und Ungarn verwendeten die selbe Software, die jedoch nicht miteinander vernetzt war und den wachsenden Anforderungen nicht mehr genügte. Prince2 als Projektmethode Nach der Bestandsaufnahme formte er ein internationales Arbeits-Team aus Experten von STI und dem Mutterkonzern HAVI Logistics. Von Anfang an stand fest, dass die Gruppe nach den Prinzipien der Projektmanagement-Methode "Prince2" vorgehen sollte. Prince2 zeichnet sich durch feste Strukturen und genau festgelegte Zuständigkeiten aus und hat sich bereits in über 50 Ländern bewährt. Ein weiterer Erfolgsfaktor war, dass Kaplan über genügend Zeit verfügte. "Die vorhandene Softwarelösung lief stabil, so dass wir keine "Not" verspürten und von daher sehr gründlich vorgehen konnten." Tücken der Praxis Bei den Recherchen nach geeigneten Lieferanten stieß STI europaweit auf mehr als 20 Firmen, die auf den ersten Blick in Frage kamen. Diese Liste reduzierte sich bei näherer Betrachtung und zahlreichen persönlichen Terminen auf vier Softwarehäuser, von denen zwei aus Deutschland und die beiden übrigen aus Großbritannien und Skandinavien stammten. Diese Kandidaten – darunter die Soloplan GmbH aus Kempten – durften ihre Lösungen vor den STI-Mitarbeitern präsentieren. Jeder Lieferant bekam dafür das gleiche Briefing und den selben Zeitraum zur Verfügung gestellt. Als einheitliche Sprache aller Präsentationen wurde englisch festgelegt. Neben einem Kick-off-Meeting absolvierten die Anbieter einen zweitägigen Workshop auf Basis realer Daten, bei denen alle Tücken der Praxis aufgedeckt wurden. Kunde McDonald’s in Entscheidungsfindung eingebunden Soloplan konnte diese Runde klar für sich entscheiden. "CarLo zeigte keine Schwächen und überzeugte vor allem durch die einfache Art der Disposition und der Auftragserfassung", so Kaplan. Wichtige sei gewesen, dass Trailer und Zugmaschinen separat verwaltet werden können. Zudem können die Arbeitsmasken von CarLo leicht an die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter angepasst werden. "Die Lösung bietet eine hohe Effizienz, verbunden mit Ergonomie und Flexibilität", fasst Kaplan zusammen. Davon war auch Großkunde McDonald?s überzeugt, der ebenfalls in die Entscheidungsfindung eingebunden war. Nach der Lieferantenwahl begann das Erstellen des Pflichtenheftes, das im Februar 2009 fertig gestellt wurde. Die Entwickler aus Kempten mussten für STI einige Sonderwünsche realisieren, bevor die erste Installation am Standort Deutschland starten konnte. Im August und im September erfolgte die vereinbarte Lieferung der Software in zwei Paketen. Die eigentliche Implementierung dauerte anschließend nur noch zwei Monate und konnte im November 2009 abgeschlossen werden. "Soloplan hat auch hier einen guten Job abgeliefert", stellt Kaplan fest. Zeit für außerplanmäßige Ereignisse Durch die integrierte Telematiklösung können die Disponenten während der Touren permanent mit den Fahrern in Kontakt bleiben. Die Positionsdaten der Fahrzeuge werden direkt auf die Rechner der Zentrale übermittelt und auf den Bildschirmen in einer digitalen Karte übersichtlich dargestellt. Insgesamt sei dadurch schon jetzt eine viel höhere Transparenz der Speditionsprozesse erreicht worden. "Die Disponenten können nun zum Beispiel viel schneller und gezielter auf außerplanmäßige Ereignisse während der Tour reagieren", stellt Kaplan fest. Das sorgt für mehr Vertrauen bei den Auftraggebern und stärkt letztlich die Kundenbindung. Die übrigen sieben STI Gesellschaften erhalten CarLo in den kommenden Monaten – Polen, Ungarn und England stehen ganz oben auf der Liste. Insgesamt sollen einmal rund 130 Kollegen mit der Lösung arbeiten. "Dann wird die einheitliche Lösung ihren Nutzen voll entfalten und die länderübergreifende Disposition optimieren", ist STI-Geschäftsführer Horst Rauscher überzeugt. Jedes Jahr will er "mit CarLo einen sechsstelligen Betrag" einsparen. Hintergrund: Prince2 Quelle: MyLogistics |