AIR e.V. gründet Fachgruppe „Wertschöpfung öffentlicher Geodaten in der Wirtschaft“

Das Thema ist so alt wie die ersten Bestrebungen der Initiative GDI NRW Ende der 1990er Jahre: Wie kommen reichlich vorhandene öffentliche Geodaten in den wirtschaftlichen Kreislauf, und wie kann man sie zum Nutzen von Verwaltung und Wirtschaft tatsächlich in Wert setzen? Die Fachgruppe „Geoinformationswirtschaft“ des Deutschen Dachverbands für Geoinformation (DDGI) e.V. sowie die Kommission für Geoinformationswirtschaft (GIW-K) haben bereits weitreichende Arbeiten zur Inwertsetzung öffentlicher Geodaten geleistet. Auf diesen Grundlagen sollen nun die Arbeiten durch die zu gründende Fachgruppe „Wertschöpfung öffentlicher Geodaten in der Wirtschaft“ des Anwenderverbands für integrierte Rauminformationen und Technologien (AIR) e.V. weitergeführt werden. Unterstützt wird der Verband in seinen Bestrebungen durch den DDGI und das Land NRW. In seiner letzten Sitzung hat der Interministerielle Ausschuss für Geodateninfrastrukturen in NRW (IMA GDI NRW), angestoßen durch das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium (MWEBWV NRW), die Unterstützung dieser Bestrebungen in Aussicht gestellt. Die Mitglieder des Ausschusses sowie die kommunalen Spitzenverbände Nordrhein-Westfalens waren sich einig, dass das Thema weiter aktiv aus allen Blickwinkeln betrachtet werden muss. Der AIR e.V. wird mit der Unterstützung von Wirtschafts- und Innenministerium die Arbeiten aus Sicht der Wirtschaft koordinieren. 

Nach wie vor existieren Hürden und Grenzen bei der wirtschaftlichen Verwertung öffentlicher Geodaten in NRW – und darüber hinaus. Bereits vor gut einem Jahr hatten Vertreter der GIW-Kommission den IMA aufgefordert, entsprechende Leitprojekte aus NRW zu melden. Anders als die GIW-K möchte der AIR e.V. jedoch konkrete Ergebnisse auf Unternehmensebene herausarbeiten und so die Aktivitäten der GIW-K durch eine ergänzende Sichtweise unterstützen.

AIR-Vorstand Dr. Bodo Bernsdorf (CFGI GmbH) sieht entsprechenden Handlungsbedarf: „Das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Nutzung öffentlicher Geodaten muss anhand einzelner Anwendungsbeispiele in der breiten Öffentlichkeit gestärkt werden. Ähnlich wie die Kommission für Geoinformationswirtschaft (GIW-K) möchten wir anhand von konkreten Aufgaben aus möglichst vielen Bereichen des unternehmerischen Alltags aufzeigen, unter welchen Bedingungen und mit welchem Aufwand in der Datenveredlung der Einsatz öffentlicher 
 
Geodaten sinnvoll ist.“ Es stehe die Win-Win-Prämisse im Vordergrund, so dass beide Seiten – Wirtschaft und Verwaltung – von der Arbeit der Fachgruppe profitieren würden. Dabei können heute auch vollständig neue Bezugsquellen Berücksichtigung finden, ergänzt Vorstandskollege Dr. Andreas Müterthies (EFTAS GmbH). „Mit Fernerkundungstechnologien, u.a. aus der GMES-Initiative der Europäischen Union, haben  wir heute eine gute Möglichkeit, amtliche Geodaten zu ergänzen bzw. zu aktualisieren. Gerade aus der GMES-Initiative sind vielfältige neue Möglichkeiten zur gemeinsamen Nutzung von Fernerkundungsdaten und amtlichen Geodaten hervorgegangen. Wir gehen davon aus, dass unser alter PPP-Gedanke dadurch wieder neue Nahrung erhält und wir die Dinge gemeinsam schneller voranbringen, als wenn das jeder für sich alleine tut.“
 
Seit dem Kickoff zum Projekt geonet 2.0 wurde bereits mit weiterführenden Maßnahmen begonnen, so dass der AIR e.V. und die beteiligten Unternehmen CFGI GmbH, EFTAS GmbH und LOGIBALL GmbH neben den im Wesentlichen ehrenamtlichen Beiträgen auch die Mittel für konkrete Aktivitäten, wie z.B. der Einbeziehung von Branchen-Spezialisten, erhalten. 
 
Der AIR-Vorstand lädt daher alle Beteiligten aus öffentlicher Verwaltung und Unternehmen der Geoinformations-Wirtschaft ein, sich an der konstituierenden Sitzung der Fachgruppe auf dem  Wo?-Kongress im Wissenschaftspark Gelsenkirchen zu beteiligen. Die erste Sitzung wird am 8. Dezember 2011, um 14:00 Uhr, im Kongresssaal des Wissenschaftsparks stattfinden.  

Quelle:  AIR e.V.

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