Alles geben und helfen
Der Logistik-Fachverband GS1 Schweiz startet eine Partnerschaft mit dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK). In seinem schweizweiten Netzwerk sucht GS1 Schweiz Logistik-Fachkräfte, die sich in Logistik-Nothilfeeinheiten des SRK engagieren wollen. "Wir wollen und müssen dem allgemeinen Trend hin zu grösseren und schlimmeren Katastrophen mit logistischer Kompetenz proaktiv begegnen", begründet Nicolas Florin, Geschäftsführer von GS1 Schweiz, das Engagement. Katastrophen wie die Flut in Pakistan schlagen blind zu. Logistische Fachkompetenz bildet dann den Brückenkopf zu rascher Hilfe. Weil Logistik die Kernkompetenz von GS1 Schweiz ist, hat der Fachverband eine Partnerschaft mit dem Schweizerischen Roten Kreuz ins Leben gerufen. "Wir wollen und müssen dem allgemeinen Trend hin zu grösseren und schlimmeren Katastrophen mit logistischer Kompetenz proaktiv begegnen", sagt Nicolas Florin, Geschäftsführer von GS1 Schweiz. "Wir stehen für nachhaltige Effizienz, Effektivität, Transparenz, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Das sind genau die Werte, welche auch in der Katastrophenhilfe gebraucht werden", betont Florin. GS1 Schweiz wird das SRK bei der Rekrutierung von Logistikern für nebenberufliche Einsätze in Katastrophengebieten unterstützen. Dazu kann GS1 Schweiz auf ein umfassendes Netzwerk in der Schweizer Logistikwirtschaft zurückgreifen. Die Gemeinschaft besteht aus rund 4’000 Logistikern, von denen die Hälfte mit einer GS1 Logistikausbildung als eidg. dipl. Logistikleiter, dipl. Logistik-IT Leiter oder Logistikfachmann mit eidg. Fachausweis qualifiziert sind. Weitere 300 Personen verfügen über erweiterte Logistikkompetenz. Der 140-köpfige Dozenten- und Prüfungsexpertenpool ist in diesen Zahlen noch nicht berücksichtigt. "Das SRK braucht Logistikspezialisten mit einem breiten Wissen, Praxiserfahrung und Sozialkompetenz" erklärt Valentin Wepfer, Marketingchef bei GS1 Schweiz. "Selbstverständlich stellen wir unsere Kompetenzen und unser Netzwerk für humanitäre Zwecke zur Verfügung". Einsätze in den Katastrophenhilfeteams des SRK Die Logistik ERU des Schweizerischen Roten Kreuzes installiert im Krisengebiet einen Logistik-Hub, übernimmt die verschiedenen Hilfsgüter und Ausrüstungsmaterialien aller nationalen Rotkreuz-Gesellschaften und anderer Einheiten, ist verantwortlich für deren Zwischenlagerung und Weiterleitung und erledigt sämtliche Abwicklungsformalitäten. Ein ERU-Team besteht aus 4 bis 6 Personen. Andere Emergency Response Units kümmern sich um Wasserversorgung oder die Bereitstellung von Spitalleistungen. Jedes Team steht vier Wochen im Einsatz und wird dann durch ein neues Team abgelöst. Zur Schulung für derartige Einsätze erfolgt eine 5 bis 10-tägige Grundausbildung, deren Inhalte jedes Jahr an 2 bis 3 Tagen aufgefrischt werden. Flexibilität und Einsatzwille sind doppelt gefragt Die Voraussetzungen zur Teilnahme an diesem Programm sind laut SRK die Berufserfahrung im Bereich Logistik, sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache in Wort und Schrift, täglicher Umgang mit dem Computer und mit standardisierten Softwareprogrammen sowie Teamfähigkeit und Einsatzbereitschaft. Da die Einsätze – wie auch Katastrophen – weder planbar noch vorhersehbar sind, erfolgen die Abrufe kurzfristig. Das fordert Flexibilität und eine positive Grundhaltung des Arbeitgebers zum Einsatz seines Mitarbeitenden beim SRK. Während der Einsätze beziehen die Arbeitnehmer unbezahlten Urlaub. Vom SRK erhalten sie für den Einsatz einen Arbeitsvertrag, sind gut versichert und beziehen ein angemessenes Salär. Der Grundstein für die Zusammenarbeit wurde an der Generalversammlung von GS1 Schweiz Ende Mai 2010 gelegt, als sich im Anschluss an zwei Vorträge von DEZA-Direktor Martin Dahinden und Martin Fuhrer vom SRK eine rege Podiumsdiskussion entwickelte. Dabei zeichnete sich das bei GS1 Schweiz vorhandene Unterstützungspotenzial ab. Quelle: MyLogistics |