Alternative Fakten im ORF ZIB Beitrag zur Inflation am 22.2.2017

Betrachtet man die relevanten Gruppen des untersuchten Warenkorbs im Detail, erkennt man das Nahrungsmittel zwar um 1,8% zugelegt haben, diese Steigerung jedoch weit hinter den tatsächlichen Treibern (Treibstoffe, Heizöl, Wohnen) liegt und im Lebensmittelhandel im Jänner – aufgrund von Ernteausfällen in Südeuropa – Sondereffekte eingetreten sind. Mit einer Konzentration im Lebensmittelhandel, wie es der ORF in der ZIB am 22.2.2017 zu erklären versuchte, hängt die erhobene Inflation nicht zusammen.

Täglich durchgeführte Wettbewerbsanalysen zwischen den Marktteilnehmern und die hohe Konkurrenz in der Branche drücken die Preise und damit die Margen an das unterste Limit. Der Handelsverband legt auch Wert darauf die tatsächlichen Ursachen für teilweise Preisunterschiede in Supermärkten in Österreich und Deutschland zu benennen.

Deshalb fassen wir die Fakten noch einmal im Detail zusammen:
Jänner-Preisveränderungen im Warenkorb „Nahrungsmittel“ sind auf gravierende witterungsbedingte Ernteausfälle in Südeuropa zurückzuführen. Jedoch ist festzuhalten, dass der österreichische Lebensmittelhandel sowohl eine breite Versorgungsicherheit, als auch möglichst verträgliche Preisanpassungen gewährleisten konnte. Anders in Deutschland, wo teilweise dreifache Preise verrechnet wurden, oder in England, wo Produkte sogar rationiert wurden.

Eine aktuell erhöhte Inflation bei Lebensmitteln ist demnach auf den historisch kalten Jänner zurückzuführen und nicht auf eine erhöhte Konzentration im Lebensmittelhandel.

Generell lassen sich Unterschiede zu Deutschland auf folgende Faktoren zurückführen:

  • Höhere Lohnnebenkosten
  • Höhere Steuern
  • Teurere Verkehrswege (kleinteiligere Topografie)
  • Höhere Filialdichte
  • Effizienterer Vollzug von Gesetzen
  • Kleinerer Markt
  • Höhere Stückkosten
  • Höherer Bioanteil
  • Geringerer Eigenmarkenanteil
  • Kleinere Einzugsgebiete pro Standort
  • Mehr Rabatt-Aktionen (Werden gehäuft samstags angeboten. Die Statistik Austria erfasst die Daten nur Mo-Fr)

Der Handelsverband steht dem ORF und allen anderen Medien für detaillierte Ausführungen zur Verfügung, damit in der Berichterstattung zukünftig die korrekten Faktoren genannt werden und die KonsumentInnen im Jahr 2017 nicht mit alten Mythen verunsichert werden.

Translate »