Architekten des Transports gehen Herausforderungen der Zukunft aktiv an

Green Logistics gewinnen in der modernen Wirtschaftswelt unter dem Aspekt der Nachhaltig-keit zunehmend an Bedeutung. Umso mehr haben sich die heimischen Spediteure als „Architekten des Transports“ diesen Herausforderungen zu stellen. Nachhaltigkeit in der Logistik und Green Logistics standen deshalb neben den entsprechenden Qualifizierungsvoraussetzungen für die Branche im Mittelpunkt der diesjährigen Fachgruppentagung der oö. Spediteure in der voestalpine Stahlwelt in Linz.

Wie die Logistikbranche allgemein bekamen natürlich die mehr als 280 oö. Speditionsunternehmen die Wirtschaftskrise im Vorjahr deutlich zu spüren. Mittlerweile hat sich die Nachfrage wieder verbessert, was Fachgruppenobmann Alfred Schneckenreither für seine Branche etwas aufatmen lässt, aber noch keineswegs zu Euphorie verleitet. 

Gerade für die Zukunft sei die Branche mehr denn je gefordert, mit innovativen Lösungen die neuen Herausforderungen im modernen Logistik-Alltag zu meistern. Schneckenreither: „Noch mehr als bisher müssen wir auch der verladenden Wirtschaft unsere Rolle als ,Archi¬tekten des Transports‘ klar darstellen. Unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Aspekte haben wir schon bisher stets den optimalen Transportweg ermittelt — unter Einbindung aller erdenklichen Transportmöglichkeiten nicht nur auf der Straße und Schiene, sondern ebenso auf dem Wasser- oder Luftweg.“

Um diese Aufgaben auch künftig höchst effizient bewerkstelligen zu können, bedürfe es auch einer entsprechenden Infrastruktur, forderte Schneckenreither die raschestmögliche Realisierung wichtiger Verkehrsinfrastrukturprojekte wie den Linzer Westring A26 samt leistungsfähigem Do¬nauübergang, den modernen Ausbau der B1 sowie der Verkehrswege im Innviertel, aber auch die Mühlviertel Schnellstraße S10 als unverzichtbare Nord-Süd-Achse. Genauso wichtig erscheint parallel dazu eine moderne Schienenachse, denkt Schneckenreither dabei vordergründig an die Summerauerbahn sowie die Pyhrnbahn. Beim Ausbau der Wasserstraße hat der Spediteure-Ob¬mann vor allem die Steigerung des multimodalen Verkehrs im Visier. Aber auch im Bereich der Luftfracht setzen die Spediteure auf leistungsfähige Verbindungen. Bedenklich erscheint für Schneckenreither in diesem Zusammenhang deshalb die aktuelle Ausdünnung des Luftfahrtangebotes in Oberösterreich, weil er darin eine gefährliche Schwächung des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich befürchtet. 

Im Bereich der Gestaltung rechtlicher Rahmenbedingungen hat die Forderung der Branche nach einer Angleichung der finanzstrafrechtlichen Haftungsbedingungen an jene der beratenden Berufe Vorrang. „Es kann nicht sein, dass die Verantwortlichkeit für einen Rechtsanwalt bzw. Steuerberater in Angelegenheiten des Finanzstrafrechts erst bei grober Fahrlässigkeit beginnt, ein Mit¬arbeiter im Speditionsgewerbe aber bei jedem leichten Versehen strengste Haftungskonsequenzen fürchten muss“, so Schneckenreither.

Im Übrigen müsse alles unternommen werden, um die Logistikkompetenz der oö. Wirtschaft zu steigern. Dafür seien neben unternehmerfreundlichen Rahmenbedingungen und modernen Verkehrsachsen und –leistungsträgern auch die Kooperation und Vernetzung mit anderen Branchen sowie in der Konzeption neuer Lösungen auch mit wissenschaftlichen Einrichtungen erforderlich. „Natürlich brauchen wir dafür auch in den eigenen Reihen „die besten Köpfe“, spricht Schne-ckenreither auch das Thema qualifizierter Berufsnachwuchs sowie Fachkräfte an. Gerade derzeit präsentiere sich die Logistikbranche auf der Berufsinformationsmesse „Jugend & Beruf“ in Wels als attraktive Branche mit Karrierechancen.
Auch auf www.gibdirdenkick.at findet der interessierte Berufsnachwuchs Informatives über das Berufsbild des Speditionskaufmanns und des Speditionslogistikers. Schneckenreither motivierte aber auch die Speditionsunternehmen, sich als in¬te¬ressante Ausbildungsbetriebe zu präsentieren und diese für die Branche zentrale Funktion für die Zukunft wahrzunehmen. Wichtig ist auch, die Qualifizierung der Mitarbeiter durch permanente berufsbegleitende Weiterbildung sicherzustellen. 

Quelle: WKO

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