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Auf alle Fälle sicher ans Ziel

Beim Transport schwieriger Güter ist das Thema Transportsicherheit oft eine besondere Herausforderung. Die langjährigen Partner DHL und TenCate haben sich dieser gestellt und mit Hilfe ausführlicher Tests unter der Aufsicht der ÖAMTC Fahrerakademie die Transport- und Fahrsicherheit der eingesetzten Fahrzeuge überprüft – und zwar zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten.

TenCate ist seit gut 30 Jahren Weltmarktführer im Bereich der Geokunststoffe, beispielsweise Folien für den Straßenunterbau. Im Chemiepark Linz sitzt die TenCate Geosynthetics Austria GmbH, eine von drei Produktionsstätten in Europa. Seit 1994 besteht eine enge Kooperation mit DHL, direkt am Standort sorgen zwei DHL-Mitarbeiter für den reibungslosen Versandablauf. Dabei wird eine kontinuierlich steigende Anzahl von Aufträgen pro Jahr abgewickelt, der Export erfolgt in nahezu alle europäischen Länder. Das Besondere: bei der verschickten Ware handelt es sich um in Schutzfolie verpackte Geotextilien in Rollenform unterschiedlicher Länge mit einem Durchmesser bis knapp unter einem Meter. Daher stellen sich aufgrund der äußeren Beschaffenheit spezielle Anforderungen an die Ladungssicherung.

Ausgangssituation
Josef Haslhofer, Abteilungsleiter Spezialgeschäfte, arbeitet seit 1994 für DHL und sitzt an der DHL Freight Außenstelle TenCate in Linz: „Da wir einige Fahrzeugkontrollen hatten, beschlossen wir, in einem Realtest unsere übliche Ladungssicherung einem Test zu unterziehen, um sicherzustellen, dass diese tatsächlich ausreicht. Daher sind wir in dieser Sache an den ÖAMTC herangetreten.“

Dynamischer Fahrtest
Stellvertretend für den Fuhrpark kam bei dem Test ein Renault Magnum mit einem 3-Achs Tautliner Standardauflieger mit Holz-Seitenbrettern von Schwarzmüller zum Einsatz. Als Sicherungsmaterial dienten gebrauchte Gurte, der Gesamtzustand des Lastzuges war ok mit normalen Gebrauchsspuren. Als Mess- und Aufnahmegerät diente ein auf dem Auflieger montiertes P-Drivesystem. „Der Test fand direkt auf dem Werksgelände statt, wo wir sämtliche Materialien und vor allem die Ladegüter zur Verfügung hatten“, erklärt Haslhofer. Die Durchführung übernahm die cargo safetytec og im Auftrag des ÖAMTC auf Basis der EN 12642 (2006). Bei allen Versuchsaufbauten wurden Vollbremsungen bei 15, 23 und 36 km/h Fahrtgeschwindigkeit durchgeführt um zu sehen, ob die Ladung verrutscht oder ob die bisherige Vorgehensweise bei der Sicherung ausreicht. „Da die Verzögerung beim Bremsen immer gleich ist, war die Höchstgeschwindigkeit ausreichend“, erläutert Haslhofer. Die Rollenstapel wurden an der Stirnwand, mittig und auch an der Rückwand positioniert, quer oder längs verladen und unterschiedlich verzurrt, um möglichst alle Eventualitäten durchzuprobieren. „Insgesamt hat der Praxistest einen Tag gedauert, da man ja für die zwischendurch nötige Be- und Entladung auch jeweils eine Stunde einkalkulieren muss. Hinzu kam noch die etwa 3tägige Theorieschulung für die Fahrer von DHL und die Verlademannschaft von TenCate“, nennt Norbert Brandmair, Niederlassungsleiter DHL Freight Wels/Salzburg/Innsbruck, Details.

Tolles Ergebnis
Weder bei Kurvenfahrten noch bei den Bremsungen ergaben sich nennenswerte Verschiebungen. Selbst bei der Querverladung, wo die seitlichen Bretter deutlich erkennbar ausgebeult waren, nahm die Ausbeulung nach zwei Kurvenfahrten um weniger als 10 cm zu. Doch obwohl sich dadurch kein Sicherheitsrisiko ergibt, ist die Gefahr, bei Kontrollen angehalten zu werden, durch diese offensichtliche Ausbeulung sehr hoch und kann im schlimmsten Fall zu einem verpflichtenden Abstellen des Fahrzeuges führen. Der Test hat aber jedenfalls gezeigt, dass bei Einhaltung bestimmter Punkte hinsichtlich des Fahrzeuges und der Beladungsart kein Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr besteht. Voraussetzung ist – und davon muss sich der Fahrer vor der Beladung überzeugen – dass die Aufbauteile keinerlei Beschädigungen (Risse, starke Verformungen, fehlende oder beschädigte Seitenlatten, fehlende Planenverschlüsse usw.) aufweisen und die Seitenlatten richtig eingelegt sind. Zudem ist es unabdingbar, dass die zur Bündelung der Rungenpaare verwendeten Zurrgurte über einen Kantenschutz verfügen.

Fazit
„Wir sind froh, dass der Test ein so positives Ergebnis zeigte“, freut sich Brandmair, „jeder Fahrer bekommt eine Kopie des Zertifikats mit, die er dann im Kontrollfall vorweisen kann.“ Die Kosten für diesen Test trugen DHL und TenCate gemeinsam, ein Zeichen der gewachsenen Partnerschaft, die sich durch dieses gemeinsame Projekt noch weiter vertiefte.

Logistik express Redaktion: Angelika Thaler

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