Aufspaltung: Daimler-Konzern soll verschlankt werden

Daimler spürt die Konkurrenz von Firmen wie Tesla und will mit einer Aufspaltung der Unternehmensbereiche in drei einzelne Geschäftsfelder auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben.

Der Daimler-Konzern will künftig neue Wege einschlagen, um mit der zunehmenden Konkurrenz auf dem Automarkt mitzuhalten. Nicht nur Tesla, das junge Unternehmen aus Kalifornien, sondern auch der IT-Konzern Apple arbeitet bereits seit Längerem daran, sich auf dem Automarkt zu etablieren. Um dem entgegenzuhalten, will die Daimler AG das Unternehmen verschlanken und in drei Geschäftsfelder aufsplitten. Neben dem bereits jetzt eigenständig agierenden Daimler Financial Services, sollen künftig auch die Bereiche Mercedes-Benz Cars & Vans sowie Daimler Trucks & Buses unter unabhängiger Federführung laufen. Die Daimler AG soll dann nur noch als gemeinsame Muttergesellschaft fungieren. Wie das Unternehmen betont, will man sich allerdings von keinem Geschäftsfeld trennen und auch der Sitz aller Bereiche wird in Deutschland verbleiben. Mit den ersten Schritten des Umbaus will man im Frühjahr 2019 beginnen und vorerst einen dreistelligen Millionenbetrag investieren.

Position von Daimler am Markt stärken
„Daimler steht heute vor einer besonderen Herausforderung: Einerseits sind wir so erfolgreich wie nie zuvor, andererseits verändert sich unser Geschäft wie nie zuvor“, so Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars. „Wer dauerhaft wettbewerbsfähig und nachhaltig profitabel sein will, muss sich kontinuierlich weiterentwickeln und sich an schnell ändernde Umfelder anpassen können – technologisch, kulturell, aber auch strukturell. Wir verfolgen eine Vorwärtsstrategie und haben vor diesem Hintergrund beschlossen, eine neue divisionale Aufstellung unseres Unternehmens eingehend zu prüfen, um für die Herausforderungen im neuen automobilen Zeitalter bestmöglich gerüstet zu sein.“

Die Aufsplittung geht mit der Hoffnung einher, dass sich für kleine und spezielle Teilunternehmen einfacher starke Partner finden lassen. Auch Joint Ventures lassen sich mit aufgeteilten Bereichen leichter in die Wege leiten. Zudem schließt Daimler einen Börsengang in den nächsten Jahren nicht aus. Mit den getrennten Geschäftsfeldern lassen sich Teilbörsengänge leichter realisieren.

Eckpunktepapier soll Zukunft der Mitarbeiter sichern
Für den bevorstehenden Umbau hat sich die Daimler AG ausgiebig mit den Arbeitnehmervertretern abgestimmt. Darin hat man sich über die „Verlängerung der Beschäftigungssicherung bis zum Jahresende 2029 (Zukunftssicherung 2030), die Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen sowie eine Verlängerung der einheitlichen Ergebnisbeteiligung der Daimler AG“ verständigt. „Mit dem Projekt schaffen wir die Voraussetzung für eine größere Kunden- und Marktnähe und damit mehr Wachstumschancen. Davon werden aber nicht nur unsere Kunden und Investoren, sondern vor allem auch unsere Mitarbeiter profitieren. Wir arbeiten mit den Vertretern der Arbeitnehmer auf allen Ebenen eng zusammen“, betont Bodo Uebber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Finance & Controlling und Daimler Financial Services.

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