Aus den Augen, aus der Stadt

Wie Fracht-Konsolidierungszentren innerstädtische Verkehrsstaus reduzieren
 
Ein Stadtzentrum ohne störende Lieferwagen auf den Bürgersteigen, keine Staus durch Lkws, die ihre Fracht entladen, weniger Lärm und Luftverschmutzung. Eine Vision, die im Mittelpunkt eines Projekts im englischen Bristol steht. 

In Bristol haben DHL Exel Supply Chain und der Stadtrat eine Partnerschaft geschlossen: Außerhalb des Stadtzentrums wurde ein Fracht-Konsolidierungszentrum errichtet, um die Anzahl der Lieferfahrzeuge im Einkaufsgebiet Broadmead zu reduzieren.

Das Konsolidierungszentrum ist nach einem Modell von DHL Exel Supply Chain aufgebaut, das für die British Airport Authority (BAA), die größte Betreibergesellschaft britischer Flughäfen, errichtet wurde. Das Unternehmen wollte damals sein Einzelhandelsgeschäft am Flughafen Heathrow erweitern und gleichzeitig die Abgas-Emissionen verringern. Mit Erfolg: Das Konsolidierungszentrum in Heathrow reduzierte die Fahrzeugbewegungen am Flughafen um etwa 70 Prozent. Es wurde 2001 eröffnet und hat zahlreiche Umweltpreise erhalten.

Das Prinzip der Frachtkonsolidierung ist einfach: Ein Lager, das den Einzelhandel im Zentrum versorgt, befindet sich außerhalb der Stadt. Es dient als Sammel- und Verteilstelle für verschiedene Produkte, die für eine ganze Reihe von Einzelhandelsgeschäften bestimmt sind. Die Lieferungen für die unterschiedlichen Geschäfte kommen im Lager an und werden dort zu einer einzigen Ladung für ein oder nur wenige Lkws gebündelt. Die Fahrzeuge liefern die Ware zu festgelegten Zeiten an die Einzelhändler aus.

Da so nicht mehr jeder Lieferant einzeln die Einzelhändler ansteuert, verringert sich merklich die Anzahl der Lkws im Stadtverkehr. Ein weiterer Vorteil für die Geschäftsinhaber: Zuvor als Lagerraum genutzte Fläche kann als zusätzlicher Verkaufsraum dienen.

Chris Hudson ist Account-Director für die Konsolidierungszentren von DHL Exel Supply Chain in Großbritannien. Er unterstützt die Entwicklung: „Das gegenwärtige städtische Liefermodell funktioniert nicht mehr so gut wie früher. Herkömmliche Vermarktungswege gehen von nationalen und regionalen Distributionszentren aus oder führen über Transportunternehmen, ohne jegliche zentrale Steuerung. Das macht es für städtische Behörden schwierig, die Fahrzeugbewegungen in Stadtzentren zu lenken. Natürlich wollen politische Organisationen und Ratsversammlungen, wie der Stadtrat von Bristol sich um ökologische Belange kümmern. Die städtische Konsolidierung kann Teil der Maßnahmen werden, die zur Reduzierung von Stau und Emissionen umgesetzt werden.“

Bisher hätten Städteplaner Frachtbewegungen beim Entwurf zukünftiger Städtekonzeptionen in der Regel nicht berücksichtigt. Aber dies könnte sich ändern, da die Verbesserung der lokalen (und globalen) Umwelt für lokale Regierungen immer attraktiver wird.

„Früher kümmerten sich Stadträte nur widerstrebend um Distributionsfragen und konzentrierten sich stattdessen auf öffentliche Verkehrsmittel oder verkehrsberuhigende Maßnahmen. Jetzt kann man auf lokalen Transportplänen erkennen, dass dem Frachttransport mehr Bedeutung beigemessen wird,“ so Hudson weiter. Studien in Bristol haben eine Reduzierung der CO2-, Stickoxid und PM10- (Teilchen-) Emissionen nachgewiesen.

„Wir haben jetzt mehr als 55 Einzelhändler an Bord. Die Fahrzeugbewegungen der teilnehmenden Einzelhändler wurden um 74 Prozent reduziert. Wenn alle Einzelhändler eines Stadtzentrums mitmachen, verschwinden sehr viele Fahrzeuge von der Straße, besonders während der Spitzenzeiten zwischen 5.30 Uhr und 9.30 Uhr, wenn viele Firmen Waren ausliefern.“

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