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Autoindustrie erzielt große Fortschritte bei der Effizienz neuer Motoren

Das wundersame Wachstum des Wirkungsgrades neuer Ottomotoren, bereits am ersten Tag des 37. Internationalen Wiener Motorensymposiums eines der dominierenden Themen, erwies sich auch Freitag Vormittag als tonangebend.

Diesmal waren es Vortragende von Fahrzeugherstellern aus dem asiatischen Raum, die in ihren Präsentationen eindrucksvoll die Fortschritte neuer Ottomotoren belegen konnten: Die Benziner nähern sich zunehmend der überlegenen Effizienz der Dieseltechnik an. Eine Entwicklung, die auch durch den im Jahr 2017 kommenden Testzyklus WLTP (Worldwide Harmonized Light-Duty Test Procedure) und im realen Straßenverkehr erfolgende RDE-Messungen (Real Driving Emissions) getrieben ist.

Hyundai-Kia stellt neuen Kappa 1.6 GDI-Motor vor
Für die kontinuierliche Reduzierung der CO2-Vorgaben und die Verbrauchsziele, die bei WLTP und RDE zukünftig auch bei höheren Lasten ermittelt würden, reiche Downsizing nicht mehr. Die Entwicklungsingenieure müssten den Wirkungsgrad des Motors verbessern, konstatierte Hwang-Bok Lee, Motorenentwickler der südkoreanischen Hyundai Kia Motor Group, in seinem Vortrag. Der Experte präsentierte den neuen Kappa 1.6 GDI-Motor mit Benzin-Direkteinspritzung als Beispiel dafür. Bei der Entwicklung sei das Hauptaugenmerk auf der Maximierung des thermischen Wirkungsgrades gelegen. Das neue Triebwerk erziele laut Hwang-Bok Lee einen herausragenden Wirkungsgrad von 40 Prozent. Schlüsseltechnologien seien der Atkinson-Zyklus mit hohem Verdichtungsgrad, gekühlte Abgasrückführung (AGR), Hochtumble-Einlasskanäle, Klopfunterdrückung und Reibungsreduzierung. Hyundai-Kia werde den neuen Motor weltweit in Hybridfahrzeugen einführen, da bei Hybridsystemen der Motor verstärkt im Bereich des höchsten thermischen Wirkungsgrades betrieben werden könne.

Mazda und sein Skyaktive-G 2,5T
Als neuen Typus eines „downgesizten“ Motors stellte Ichiro Hirose, Leiter der Antriebsstrangentwicklung von Mazda, in seiner Präsentation den neuen Mazda-Skyactive-Turbobenziner vor. Ausgehend von der Aufgabenstellung, ein effizientes Triebwerk mit einem Drehmoment von mehr als 400 Newtonmeter für ein großes SUV zu entwickeln, hätte man sich dafür entschieden, einen bereits bestehenden Reihen-Vierzylinder mit 2.5 l Hubraum in eine Turboversion weiterzuentwickeln. Das Ergebnis war, so Ichiro Hirose, der „Skyaktive-G 2,5T“, ein Benziner mit 2,5 l Hubraum und Turboaufladung, bei dem im Vergleich zu einem alternativen V6 die Effizienzvorteile eindeutig überwiegen. Auch hier wurden Fortschritte durch reduzierte innermotorische Reibung, Klopfunterdrückung und gekühlte Abgasrückführung sowie die so genannte Scavenging-Technologie (einander überschneidende Öffnungszeiten von Ein- und Auslassventilen) erzielt.

Hondas neue Turbo-GDI-Motorenfamilie
Honda präsentierte gleich eine ganze Motorenfamilie, die neu entwickelte Turbo-GDI-Reihe mit Hubräumen von 1.0, 1.5, 2.0 und 3.5 Liter für den globalen Einsatz. Durch die Kombination von Turboaufladung, Benzin-Direkteinspritzung, variablem Ventiltrieb und einem Verbrennungskonzept mit hohem Turbulenzgrad konnten sowohl höchste Leistung als auch niedrigster Kraftstoffverbrauch erreicht werden, führte der Vortragende, Honda Senior Chief Engineer Tomonori Niizato, aus.

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