Bald auch im Ennshafen Landstrom für Binnenschiffe
Der Ennshafen startet mit der Errichtung von Landstromanlagen für die Binnenschifffahrt auf der Donau. Das damit verbundene Investitionsprojekt wird als wesentlicher Schritt im europäischen Infrastrukturnetz angesehen und erhält Unterstützung durch das CEF-2-Programm der EU, gefördert von CINEA, sowohl für den oberösterreichischen als auch den niederösterreichischen Teil des Binnenhafens.
„Mit der Dekarbonisierung machen wir unsere Industrie, unsere Logistikprozesse und unsere Infrastrukturen noch wettbewerbsfähiger. Die Umsetzung von Landstrom in Österreich ist nicht nur energiepolitisch ein Leuchtturm, sondern stellt auch einen wichtigen Baustein für die ökologische Verbesserung im Bereich des Schiffsverkehrs dar, sowohl für den Gütertransport als auch für die touristische Nutzung der Donau mit Kabinenschiffen, die große wirtschaftliche Bedeutung besitzt. Damit können die Schiffe während der Liegedauer im Ennshafen auf ihre Dieselaggregate verzichten“, wird Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner in einer Presseaussendung zitiert.
Am 27. Jänner 2025 fand im Ennshafen ein Kick-off-Event zum EU-geförderten Investitionsprojekt “Electrified Danube_Close the Gaps at Ennshafen, Austria” statt. Dabei wurde von verschiedenen nationalen und internationalen Experten aus dem Bereich der Binnenschifffahrt die Wichtigkeit der Landstromerrichtung entlang der Donau hervorgehoben. Das europäische CEF-Programm fördert qualitativ hochwertige Infrastrukturvorhaben an bedeutenden europäischen Verkehrswegen und Knotenpunkten.
In den beiden Hafenbecken in Enns und Ennsdorf werden modernste Anschlüsse für hochleistungsfähige Stromanschlüsse für Schiffe errichtet, zusätzlich auch die erforderlichen Transformationsanlagen und Anbindung an die Mittelspannungsstromnetze. Damit stehen in absehbarer Zeit leistungsstarke Anlagen zur Verfügung, speziell für Donau-Kreuzfahrtschiffe, die während der Wintermonate in den Hafenbecken des Ennshafens anlegen. Dadurch können die eigenen Stromaggregate der Schiffe während der mehrmonatigen Liegedauer abgeschaltet werden, was eine deutliche Reduktion von Abgasen (insbesondere CO2 und Stickoxiden), aber auch die komplette Vermeidung von Lärmemissionen zu Folge hat.
Das nunmehrige Ennshafen-Projekt komplettiert einen österreichweiten Masterplan, der seit 2019 unter der Federführung von viadonau sukzessive realisiert wird. Damit wird ein Meilenstein zur Verbesserung der Umweltfreundlichkeit des Schiffsverkehrs an der gesamten österreichischen Donau gesetzt. Auch in anderen Donauländern wird die Landstromversorgung mehr und mehr zum verpflichtenden Standard, insbesondere in Deutschland.
„Der Ennshafen ist unser gemeinsames Tor zum internationalen Schiffsverkehr und ein Zeichen der guten Zusammenarbeit über Bundesländergrenzen hinweg. Gut, dass hier mit einer Landstromanlage ein wichtiger Schritt für die Umweltfreundlichkeit der Binnenschifffahrt gesetzt wird“, sagt Jochen Danninger, Klubobmann der Volkspartei im Niederösterreichischen Landtag.
Quelle: OEVZ