BDB beschließt Aufnahme des Hafens Antwerpen
Der Seehafen Antwerpen (Port of Antwerp) ist seit dem 27. April 2016 Mitglied im Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB). Im Rahmen der Gremiensitzungen des BDB in Duisburg wurde der Aufnahmeantrag des Hafens einstimmig angenommen.
Nach der Aufnahme des Hafens Rotterdam im vergangenen Jahr ist damit bereits der zweite der großen Westhäfen dem Verband als Fördermitglied beigetreten. Mit einer Ein- und Ausfuhr von mehr als 200 Mio. t Gütern im Jahr ist Antwerpen einer der drei führenden Seehäfen und damit ein wesentlicher Motor für das Wirtschaftswachstum in der EU. Durch seine Lage im großen Rhein-Maas-Schelde-Delta ist der Hafen exzellent an das europäische Wasserstraßennetz angebunden.
„Die Aufnahme des Hafens Antwerpen trägt der herausragenden Bedeutung der ARA-Häfen für die deutsche Binnenschifffahrt Rechnung. Das Binnenschiff bewältigt schon heute große Gütermengen im Zu- und Ablauf Antwerpens. Die Mitgliedschaft im BDB unterstreicht diese wichtige Verbindung und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserer Branche – gerade auch vor dem Hintergrund weiterer Potenziale, die sich künftig für die Binnenschifffahrt als Verkehrsträger im Wechselverkehr mit Antwerpen ergeben können“, so BDB-Präsident Martin Staats.
„Die Mitgliedschaft im BDB gibt dem Hafen Antwerpen die Möglichkeit, Standpunkte mit einem Partner mit einer bedeutsamen Position in verkehrs- und gewerbepolitischen Fragen in Deutschland auszutauschen. Außerdem gewährleistet sie eine enge Zusammenarbeit mit anderen Teilnehmern des Systems Wasserstraße zu einer Vielzahl von Themen wie Infrastruktur, Regulierungen, operationelle Fragen und umweltpolitische Aspekte. Aus diesem Grund ist die Mitgliedschaft für beide von großem Wert“, betont Marjan Beelen, Consultant des Hafens Antwerpen für die Bereiche Intermodality & Hinterland – Binnenschifffahrt.
Ein Blick auf die relevanten Kennzahlen belegt diese wichtige Rolle der Binnenschifffahrt für den Seehafen Antwerpen. So laufen wöchentlich derzeit 915 Binnenschiffe den Hafen an, um Projektladungen, Container sowie trockene und flüssige Massengüter in die Niederlande, Deutschland, die Schweiz, Österreich oder Nordfrankreich bzw. von dort nach Antwerpen zu befördern. Lag der Modal Split der Wasserstraße im Jahr 2014 bereits bei 36 Prozent, soll dieser Wert bis zum Jahr 2030 auf 42 Prozent erhöht werden, wodurch sich günstige Wachstumsprognosen für die Güterbinnenschifffahrt ableiten lassen. Insgesamt strebt der Hafen bis 2030 einen Anteil der alternativen Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn von 57 Prozent an – bei gleichzeitiger kontinuierlicher Reduzierung des Lkw-Verkehrs. Damit setzt Antwerpen ein wichtiges Bekenntnis zu nachhaltigem Warentransport und stellt sicher, dass ein Großteil der Güter zügig, zuverlässig und umweltverträglich die rund 600 Millionen Kunden im Hinterland erreicht.
Quelle: BDB/Port of Antwerp